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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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dir nicht dan­ken«, mein­te Zo­ko­ra, oh­ne von dem Buch auf­zu­se­hen, das ih­re Auf­merk­sam­keit ge­fan­gen hielt.
    »Sie hat recht«, mein­te Se­ra­fi­ne. »Ich be­zweifle, ob Ar­kin es an die große Glo­cke hängt, dass sei­ne Sol­da­ten uns ihr Le­ben ver­dan­ken. Ran­gor stellt so­wie­so schon ei­ne Be­dro­hung dar. Von dort aus be­dro­hen sie die Ost­mark und so­gar di­rekt Alda­ne. Du be­treibst ein ge­fähr­li­ches Spiel, Ha­vald. Mitt­ler­wei­le ist es be­stä­tigt, es sind drei vol­le Le­gio­nen in Alda­ne an­ge­lan­det, schließt sich Ar­kin ih­nen an, kön­nen wir kaum hof­fen, sie noch auf­zu­hal­ten.«
     

33
 
Vertrauen
     
    »Das wird nicht nö­tig sein«, sag­te ich vol­ler Über­zeu­gung und sah auf, als ich ei­ne schlan­ke Ge­stalt in ei­ner dunklen blau­en Ro­be auf uns zu­kom­men sah.
    »Habt ihr noch Platz für mich?«, frag­te Ase­la höf­lich, wäh­rend Se­ra­fi­ne be­reits zur Sei­te rück­te.
    »Nur zu«, nick­te ich, und sie dank­te es uns mit ei­nem Lä­cheln. Sie sah bes­ser aus als beim letz­ten Mal, die Fal­ten nicht mehr ganz so tief, viel­leicht hat­te sie auch et­was zu­ge­nom­men. Was nicht ver­wun­der­te, dach­te ich, als ich be­ein­druckt den In­halt ih­res Tel­lers mus­ter­te. Sie er­in­ner­te mich dar­in an Le­an­dra, die einen hal­b­en Och­sen es­sen konn­te, oh­ne dass man es ihr an­sah.
    »Ich bin er­freut, dass ihr al­le wohl­be­hal­ten zu­rück­ge­kehrt seid«, mein­te sie und hielt ih­re Tas­se hoch, da­mit ein Re­krut ihr ein­schen­ken konn­te. »Dan­ke«, mein­te sie dann zu dem jun­gen Mann, der kaum äl­ter als fünf­zehn sein moch­te, nun auch ro­te Oh­ren be­kam und has­tig floh.
    Sie sah ihm er­hei­tert nach. »Kaum zu glau­ben«, schmun­zel­te sie, »dass ich auch ein­mal so schüch­tern war.«
    »Du hast sie da­mals schon um den Fin­ger ge­wi­ckelt«, lach­te Se­ra­fi­ne.
    Ase­la schüt­tel­te den Kopf. »Nicht als Bal­tha­sar«, mein­te sie lei­se und lä­chel­te ein we­nig weh­mü­tig. »Es ist ei­ne Er­leich­te­rung, dass ich es sa­gen kann«, füg­te sie hin­zu, als Zo­ko­ra kurz auf­sah. »Es ist nicht im­mer ein­fach, mit mehr als ei­ner Er­in­ne­rung zu le­ben.« Ih­re blau­en Au­gen schwenk­ten zu mir her­um. »Wie er­geht es Euch da­bei?«
    »Bei mir ist es an­ders«, sag­te ich und schob mei­nen Tel­ler weg von mir, mir war der Ap­pe­tit ver­gan­gen. »Ich ver­su­che, sie ge­trennt von mir zu hal­ten.«
    »Ge­lingt es Euch?«, frag­te sie.
    Nicht im­mer , hör­te ich Aley­tes Stim­me sa­gen.
    »Ich den­ke schon«, er­wi­der­te ich und ver­such­te, zu­ver­sicht­lich da­bei zu klin­gen. Se­ra­fi­ne sah auf und schi­en et­was sa­gen zu wol­len, doch dann ent­schied sie sich wohl da­ge­gen. Ich sah sie fra­gend an.
    Sie seufz­te. »Mit­ten in der Nacht hast du dich auf­ge­setzt und mich ge­fragt, wo wir uns be­fin­den.«
    »Ich er­in­ne­re mich nicht dar­an«, sag­te ich. »Auf der an­de­ren Sei­te ist es kein Wun­der, so wie wir her­um­kom­men. Es ist das ers­te Mal seit Lan­gem, dass ich in ei­nem an­stän­di­gen Bett auf­ge­wacht bin.«
    »Du hast mich in ei­nem Dia­lekt ge­fragt, den ich kaum ver­stan­den ha­be«, füg­te sie hin­zu, wäh­rend sie mei­nen Blick mit ih­ren dunklen Au­gen hielt. »Und mich für dei­ne Betts­kla­vin ge­hal­ten.«
    »Das«, mein­te Va­rosch mit ei­nem Grin­sen, »hät­te ich gern se­hen wol­len. Wie ging es wei­ter?«
    Sie be­dach­te ihn mit ei­nem har­ten Blick. »Gar nicht«, gab sie zu­rück. »Mit­ten im Satz schlief er wie­der ein. Aber es hat mich er­schreckt.«
    Des­halb al­so war sie heu­te Mor­gen so schweig­sam ge­we­sen.
    »Ich kann es kaum mehr von­ein­an­der tren­nen«, sag­te Ase­la ru­hig. »Ich müss­te mich be­mü­hen, um her­aus­zu­fin­den, wo Ase­la auf­hört und Bal­tha­sar be­ginnt.« Sie zuck­te die schlan­ken Schul­tern. »Viel­leicht weh­re ich mich nicht ge­nug da­ge­gen, ich lieb­te sie, und es er­scheint mir nur ge­recht, da ich es war, der ihr die See­le nahm. Doch in Eu­rem Fall könnt Ihr die­sen Weg nicht ge­hen. Ihr dürft die Kon­trol­le nicht ver­lie­ren.«
    »Das wird nicht ge­sche­hen«, ent­geg­ne­te ich ru­hig.
    »Viel­leicht nicht,

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