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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Dun­kel­heit auf­tau­chen sa­hen. Nicht ei­ne Fa­ckel oder La­ter­ne war zu se­hen. »Es brennt kein Licht«, stell­te Ma­hea fest. »Hof­fent­lich ist noch je­mand auf.«
    »Wir sind vor­sich­tig mit Feu­er und Licht«, er­klär­te der Leut­nant. »Man wür­de es mei­len­weit se­hen kön­nen.«
    »Kriegs­fürst Ar­kin weiß, dass wir hier la­gern«, teil­te ich dem Leut­nant mit.
    Der nick­te nur. »Die Lan­ze­no­bris­tin meint, dass das kein Grund ist, es dem Feind noch leich­ter zu ma­chen. Je we­ni­ger er weiß, um­so bes­ser ist es.«
    Dem konn­te man nur schwer wi­der­spre­chen.
    »Wie, bei al­len Göt­tern, ist es mög­lich, dass ei­ne Wehr­sta­ti­on hier steht?«, frag­te Va­rosch stau­nend, als uns die Wa­chen das Tor zum In­nen­hof auf­zo­gen.
    »Al­les, was es da­zu braucht, wird vor­ge­fer­tigt und num­me­riert auf Wa­gen ver­frach­tet. Man muss es nur zu­sam­men­set­zen«, er­klär­te Se­ra­fi­ne.
    Der Leut­nant nick­te stolz. »Die Stei­ne sind so sau­ber ge­schnit­ten, dass es kei­nen Mör­tel braucht. Es hat nur vier Ta­ge ge­dau­ert, dann stand die Wehr­sta­ti­on.« Er warf einen schnel­len Blick zu mir hin­über. »Wir lie­gen hier stra­te­gisch güns­tig, und die Kai­se­rin be­fand, dass es sinn­voll wä­re, die­sen Ort nicht auf­zu­ge­ben, wenn wir ab­rücken. Die­se Mau­ern sol­len das Tor schüt­zen.« Er er­laub­te sich ein leich­tes Lä­cheln. »Die Lan­ze­no­bris­tin hat An­wei­sung er­teilt, die Kü­che für euch warm zu hal­ten, wenn euch nach ei­ner Mahl­zeit ist.«
    Al­lein der Ge­dan­ke an et­was an­de­res als einen dür­ren Step­pen­ha­sen ließ mir das Was­ser im Mund auf­kom­men.
    »Ei­ne rich­ti­ge Kü­che?«, strahl­te Se­ra­fi­ne. »Die Zi­vi­li­sa­ti­on hat uns wie­der!«
    »Ja«, lä­chel­te der Leut­nant. »Auch die Mann­schaf­ten sind dank­bar da­für, dass es nun ei­ne fes­te Kü­che gibt, es hebt die Mo­ral.«
    »Bier«, sag­te Ban­ner­ser­gean­tin Ma­hea mit ei­nem träu­me­ri­schen Ge­sichts­aus­druck. »Sagt, dass wir auch Bier ha­ben!«
    »Wir ha­ben Bier«, nick­te der Leut­nant er­hei­tert.
    »Dann sind wir ge­ret­tet«, lach­te Ma­hea.
    »Nicht ganz«, be­dau­er­te der Leut­nant. »Ab Mit­ter­nacht gibt es kei­nen Aus­schank mehr.«
    »Macht ei­ne Aus­nah­me«, be­fahl Se­ra­fi­ne und zwin­ker­te Ma­hea zu.
    »Ein fes­tes Bett, Wän­de, die nicht im Wind we­hen, und ei­ne Tür, die man ver­schlie­ßen kann«, stell­te Se­ra­fi­ne glück­lich fest, als sie ih­ren Pa­cken am Fußen­de des Bet­tes fal­len ließ und sich auf das Bett warf. »Wie ha­be ich das ver­misst!« Im nächs­ten Mo­ment sprang sie wie­der auf und öff­ne­te die zwei­te Tür. »Göt­ter, Ha­vald! Es gibt hier auch ein Bad!«
    Ir­gend­wo un­ter dem Dach gab es je­man­den, der uns ver­fluch­te, weil er das war­me Was­ser pum­pen muss­te. Er hat­te trotz­dem mei­nen Dank.
    Es kam mir vor, als hät­te ich seit Jah­ren kein an­stän­di­ges Früh­stück zu mir ge­nom­men. Ei­er, Schin­ken, fri­sche Bröt­chen  …
    »Wenn Ar­kin uns jetzt se­hen könn­te, wür­de er ster­ben vor Neid«, mein­te Va­rosch, der, ob­wohl nur halb so schwer wie ich, sei­nen Tel­ler noch mehr über­lud als ich. »Er geht mir nicht aus dem Kopf. Sei­ne Le­gio­nen stel­len im­mer noch ei­ne Ge­fahr dar. Er hat den Ver­schlin­ger auf dich ge­hetzt, wie­so hältst du dich an die Ver­ein­ba­rung, die er uns auf­ge­zwun­gen hat?«
    Ich wies mit mei­ner Tas­se auf die an­de­ren Sol­da­ten, die die Mes­se füll­ten. Es herrsch­te ein or­dent­li­cher Tru­bel hier, mehr als zwei­hun­dert Mann pass­ten hier nicht hin­ein, je­der von ih­nen hat­te nur ein Vier­tel ei­ner Ker­ze Zeit, und man sah ih­nen die Ei­le an, sie stopf­ten in sich hin­ein, als gä­be es kein Mor­gen mehr. Ich war nur froh, dass uns nie­mand zur Ei­le trieb, bis zur Be­spre­chung war noch mehr als ei­ne Ker­ze Zeit.
    »Ar­kins Le­gio­näre un­ter­schei­den sich nicht sehr von un­se­ren«, er­klär­te ich. »Sie ha­ben einen Eid ge­schwo­ren und fol­gen ih­rem Be­fehls­ha­ber in die Schlacht. Ko­laron mag sich nichts da­bei den­ken, zwei Le­gio­nen ver­hun­gern zu las­sen, ich kann nicht so han­deln.«
    »Sie wer­den es

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