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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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der er die vier­zehn­te und fünf­zehn­te Le­gi­on nun mar­schie­ren lässt, lässt ver­mu­ten, dass er sich nicht an die Ver­ein­ba­rung zwi­schen Ar­kin und Euch ge­bun­den fühlt. Ich den­ke, er hat es auf die Fes­te Braun­fels ab­ge­se­hen.«
    »Die Hälf­te von ih­nen wird ster­ben, be­vor sie sie er­rei­chen«, sag­te ich ge­presst.
    »Wahr­schein­lich wird es mehr als die Hälf­te sein«, mein­te Ase­la kühl. »Doch das lässt Us­mar noch ge­nü­gend Män­ner, um die Fes­te Braun­fels zu neh­men, und je­der von ih­nen, der die Fes­te le­bend er­reicht, wird ver­zwei­felt kämp­fen, da er weiß, dass es um sein Le­ben geht.« Sie hol­te tief Luft. »Ich ha­be Euch im­mer un­ter­stützt, Lan­zen­ge­ne­ral. Ich glau­be kaum, dass es je­man­den gibt, der Euch bes­ser ver­ste­hen kann als ich, ich weiß um die Ver­su­chun­gen der dunklen Ga­be. Doch Lan­zen­ge­ne­ral Ro­de­rik von Thur­gau hät­te nie­mals so ge­han­delt.«
    »Es war ein Feh­ler«, ge­stand ich. »Ei­ner, der sich nicht wie­der­ho­len wird.«
    Sie nick­te lang­sam. »Viel­leicht. Das Pro­blem, Ser Ro­de­rik, ist, dass ich nicht mehr weiß, wer Ihr seid.«
    Se­ra­fi­ne schüt­tel­te den Kopf. »Er ist er selbst. Er hat den Ver­schlin­ger be­siegt, er ist nicht  …«
    »Ja«, sag­te Ase­la rau. »Er ist nicht der Ver­schlin­ger, das weiß ich auch. Ich sah den Kampf und weiß, wer ihn ge­wann. Doch Ro­de­rik weiß selbst nicht, was und wer er ist. Glau­be mir, Fin­na, ich kann se­hen, wie sehr er sich ver­än­dert hat. Er ver­än­dert sich noch im­mer … wenn ich ihn an­se­he, se­he ich, wie es ge­schieht, wie er sich neu zu­sam­men­fügt. Ist es nicht so, Lan­zen­ge­ne­ral?«
    Es er­schi­en mir sinn­los, es ab­zu­strei­ten.
    »Ihr habt recht«, sag­te ich des­halb. »Doch ich weiß, wer ich bin. Ihr sorgt Euch ver­ge­bens, Ase­la, ich ha­be mei­ne Lek­ti­on ge­lernt.«
    »Wisst Ihr denn auch, was Ihr seid?«, frag­te sie sanft. Sie wies zu Se­ra­fi­ne hin, die still und bleich vor ih­rem Früh­stück saß. »Ihr liebt sie. Den­noch habt Ihr sie wie­der­holt ge­fähr­det. Was ist, wenn Ihr wie­der ver­ge­sst, wer Ihr seid? So, wie ich es ver­ste­he, gibt es Hun­der­te von See­len in Euch, die je­den von uns als Feind an­se­hen wür­den.«
    »Kei­ne See­len«, wi­der­sprach ich und schluck­te. »Nur Er­in­ne­run­gen. Ih­re See­len sind zu den Göt­tern ge­gan­gen.«
    »Gut«, mein­te Ase­la ru­hig. »Aber es wä­re sinn­voll, wenn Ihr pries­ter­li­chen Rat und Bei­stand su­chen wür­det, um si­cher­zu­ge­hen, dass es auch so ist. Bru­der Jon hat sich be­reit er­klärt, Euch durch die­se schwe­re Zeit zu hel­fen. Er ist ein wei­ser Mann, er wird hel­fen kön­nen, da­mit Ihr Euch nicht ver­liert.«
    »Die Ge­fahr be­steht nicht«, wi­der­sprach ich grim­mig.
    »Das hof­fen wir al­le«, sag­te Ase­la ein­dring­lich. »Doch bis Bru­der Jon uns be­rich­ten kann, dass un­se­re Sor­gen un­be­grün­det sind, könnt Ihr Euch als be­ur­laubt an­se­hen.« Ihr Lä­cheln sah mir et­was ge­zwun­gen aus, als sie wei­ter­sprach. »Ihr habt Euch einen Ur­laub mehr als ver­dient.«
    »Ich  …«, be­gann ich, doch sie hob die Hand, um mich zu un­ter­bre­chen.
    »Sagt mir, was wür­det Ihr an mei­ner Stel­le tun?«
    Ich schnaub­te laut. »Ich wür­de mich wahr­schein­lich selbst in Ket­ten le­gen!«
    »Ja«, ent­geg­ne­te sie ru­hig. »Was mir zeigt, dass Ihr noch nicht ver­steht, was mit Euch ge­schieht. Ket­ten wür­den Euch nicht hal­ten. Sprecht mit Bru­der Jon«, sag­te sie sanft. »Er wird Euch hel­fen kön­nen. Sol­tar hat mich ge­ret­tet, Ihr seid schon im­mer Sein Die­ner ge­we­sen. Er wird si­cher­lich auch Euch er­hö­ren.«
    Ich seufz­te. Ein Ge­spräch mit Bru­der Jon wür­de mich nicht um­brin­gen, tat­säch­lich moch­te ich den Pries­ter. Wenn ich nur ver­ges­sen könn­te, dass er da­bei ge­we­sen war, als El­si­ne mir die­sen ver­fluch­ten Dolch in die Brust ge­sto­ßen hat­te. Ir­gend­wann muss­te ich das al­les hin­ter mir las­sen, das war mir be­wusst. Doch es gab jetzt noch ein dring­li­che­res Pro­blem. »Was ist mit Ar­kins Le­gio­nen?«, frag­te ich. »Wir müs­sen  …«
    »Mi­ran wird das Nö­ti­ge ver­an­las­sen«,

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