Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
ich se­he, wie sich die Ma­gi­en mit Euch ver­we­ben  … und in all mei­nen Jah­ren ha­be ich so et­was noch nie ge­se­hen. Ich weiß nicht mehr, was ich bei Euch glau­ben kann  … des­halb, ich bit­te Euch ein letz­tes Mal, geht zu Bru­der Jon! Zwingt mich nicht, et­was zu tun, das wir bei­de be­reu­en wer­den!«
    Wäh­rend sie noch sprach, sah ich, wie sie die Ma­gie an sich zog.
    »Ihr meint das wahr­haf­tig ernst«, stell­te ich un­gläu­big fest.
    Sie nick­te grim­mig.
    »Dann hal­tet Mi­ran da­von ab, Ar­kins Le­gio­nen an­zu­grei­fen. Ver­sprecht Ihr mir das?«
    »Ro­de­rik«, sag­te sie und klang jetzt fast schon ver­zwei­felt. »Ich kann Euch nicht eher ver­trau­en, bis Ihr mit Bru­der Jon ge­spro­chen habt, ver­steht Ihr das denn nicht? Ar­kins Le­gio­nen sind un­ter­wegs zur Fes­te Braun­fels, und wir kön­nen nicht zu­las­sen, dass er die Fes­te nimmt!«
    »Sie wer­den selbst bei ei­nem Ge­walt­marsch Ta­ge brau­chen«, ver­such­te ich sie zu über­zeu­gen. »Auf einen Tag kommt es nicht an. Sagt Mi­ran, sie soll war­ten, bis ich von As­kir zu­rück­ge­kom­men bin!«
    »Sie hat den Be­fehl zum Ab­marsch schon ge­ge­ben. Ich wer­de sie nicht bloß­stel­len, in­dem ich sie ihn wi­der­ru­fen las­se.« Sie griff un­ter ih­re Ro­be und hol­te ei­ne die­ser Hals­fes­sel her­aus, die wir an Bord der Blut­dorn ge­fun­den hat­ten. Le­an­dra hat­te einst ei­ne sol­che Hals­man­schet­te tra­gen müs­sen, sie ver­hin­der­te, dass ein Ne­kro­mant oder Mae­stro sei­ne Fä­hig­kei­ten ein­set­zen konn­te. »Legt dies an«, bat sie mich. »Ich wer­de Euch dann per­sön­lich zum Tem­pel Sol­tars be­glei­ten. Ihr wer­det se­hen, es wird sich al­les schnell zum Bes­ten fü­gen!«
    »Göt­ter«, knurr­te ich. »Seht Ihr denn nicht, dass Ihr un­ver­nünf­tig seid?«
    »Ich se­he nur, dass Ihr Euch wei­gert, Euch zum Tem­pel zu be­ge­ben!«, rief sie auf­ge­bracht. »Was soll ich denn da den­ken? Ich ver­dan­ke Euch, dass ich mei­ner Toch­ter na­he sein kann, meint Ihr denn, ich will das hier? Legt end­lich die­se ver­fluch­ten Fes­seln an, da­mit wir es hin­ter uns brin­gen! Ich spre­che im Na­men der Kai­se­rin, Ser Ro­de­rik, wollt Ihr Euch wahr­haf­tig ge­gen sie stel­len?«
    »Ase­la«, ver­such­te ich es ein letz­tes Mal. »Ich ken­ne Ar­kin. Ich hielt, wie Ihr mir ja vor­werft, sei­ne See­le in der Hand. Es ist ein Trick. Er wä­re der Letz­te, der sich in sein Schwert stürzt!«
    »Ich sah es«, sag­te sie ru­hig und straff­te ih­re Schul­tern. »Ich sah zu, wie er starb. Es war kein Trick. Und Ihr, Lan­zen­ge­ne­ral, kämpft mit dem Wahn. Hal­tet ein­fach nur still«, bat sie mich, als sie die Ma­gie zu ei­nem Zau­ber wob. »Ich will Euch nicht scha­den.«
    Viel­leicht hät­te ich es zu­las­sen sol­len. Doch  …
    Als Kin­der , hör­te ich Aley­tes Stim­me sa­gen, ha­ben wir die­ses Spiel ge­spielt, je­der von uns ver­such­te den an­de­ren zu hal­ten und zu­gleich den Zau­ber des an­de­ren auf­zu­lö­sen. Es ging nur dar­um, wer da­bei schnel­ler war.
    Ich sah es in sei­ner Er­in­ne­rung, so­gar der Zau­ber, den Ase­la ge­ra­de wob, ob­wohl un­gleich stär­ker, be­saß noch Ähn­lich­keit mit dem Zau­ber, mit dem Aley­te als Kind spiel­te. Einen Mo­ment lang über­leg­te ich, ob ich es so tun konn­te wie bei den Pries­tern bei dem Grab, doch Ase­la war zu ge­schickt da­zu, ihr Zau­ber be­saß kei­ne of­fe­nen En­den, war zu dicht ge­wo­ben, selbst Aley­te hat­te sel­ten et­was Ver­gleich­ba­res ge­se­hen.
    Da­bei ist es nur ein ein­fa­cher Hal­te­zau­ber , stell­te er be­ein­druckt fest. Sie ist wahr­haft ei­ne Künst­le­rin . Sie gibt sich Mü­he, da­mit sie dir nicht scha­det, das macht sie lang­sam, du kannst es schnel­ler.
    Es war nur ein Zau­ber, wie ihn El­fen­kin­der einst zum Üben lern­ten, zu schwach, um Ase­la lan­ge auf­zu­hal­ten. Doch lan­ge muss­te es auch nicht sein.
    Ih­re Au­gen wei­te­ten sich, als der Zau­ber sie er­griff, und noch be­vor er rich­tig fer­tig war, ver­moch­te sie ihn fast schon wie­der auf­zu­lö­sen, aber da hat­te ich mei­nen Stab be­reits in der Hand.
    »Ich kom­me wie­der«, ver­sprach ich ihr und tat den wei­ten Schritt ir­gend­wo­hin in die

Weitere Kostenlose Bücher