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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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sind es nicht mei­ne Fä­hig­kei­ten.« Ich seufz­te. »Bis ich Euch gleich­kom­me, wird es noch Jah­re dau­ern, wenn es mir denn über­haupt mög­lich ist. Ich bin Ko­laron ähn­li­cher als Euch, was mir an ma­gi­schen Fä­hig­kei­ten fehlt, glei­che ich durch die Ta­len­te aus, die ich er­hal­ten ha­be. Ta­len­te sind ein­fach, man muss sie nicht ver­ste­hen.«
    »Ich weiß«, sag­te sie mit be­leg­ter Stim­me. »Ich war selbst ein Ne­kro­mant. Die Göt­ter mö­gen mir ver­zei­hen, aber ich ver­mis­se das, was ich an­de­ren raub­te, ein Ge­dan­ke wird die Tat, was könn­te ver­füh­re­ri­scher sein? Doch Ihr müsst sie auf­ge­ben, Ser Ro­de­rik, Ihr könnt die­se See­len nicht auf ewig knech­ten, sonst un­ter­schei­det Euch nichts mehr von ihm!« Sie wies an­kla­gend nach vor­ne, wo wir die Spit­ze der Ko­lon­ne und den Ne­kro­man­ten­kai­ser ver­mu­te­ten.
    »Ich tra­ge nur ei­ne See­le in mir, die mei­ne«, sag­te ich ru­hig. »Das ist es, was ich Euch zu er­klä­ren ver­such­te. See­len­rei­ßer trenn­te die See­len von ih­ren Ta­len­ten ab und schick­te sie zu ih­ren Göt­tern  … und be­hielt die Ta­len­te und das Wis­sen für mich zu­rück. Ich bin nur noch nicht ganz da­mit fer­tig, all das zu ord­nen, was ich er­hal­ten ha­be.«
    Ihr habt noch nicht ein­mal da­mit an­ge­fan­gen , mein­te Ha­nik la­chend.
    Ich weiß. Aber das muss ich ihr nicht sa­gen .
    So ganz schi­en sie mir nicht über­zeugt, doch sie nick­te. »Was für Ta­len­te?«, frag­te sie.
    Ich lä­chel­te grim­mig. »Ihr er­in­nert Euch dar­an, dass der Ver­schlin­ger selbst durch See­len­rei­ßer nicht zu ver­wun­den war? Ihr habt ver­mu­tet, dass es ein Zau­ber wä­re, doch es ist ein Ta­lent. Ich kann es auf uns bei­de le­gen, da­für sor­gen, dass Pfei­le und Bol­zen uns ver­feh­len wer­den, und auch Ma­gie ab­len­ken. Letz­te­res mit See­len­rei­ter«, grins­te ich und be­rühr­te mein Schwert mit mei­ner Hand. »Zu­dem kann ich Euch ge­ben, was Ihr braucht. Zieht, was Ihr an Ma­gie be­nö­tigt, aus mir her­aus. Das ist das, was Le­an­dra so oft un­be­ab­sich­tigt tat.«
    »Wird es Euch nicht scha­den?«, frag­te sie.
    Ich schüt­tel­te den Kopf. »Nein. Nicht mehr. Das ist es, was ich vor­schla­ge. Wir stat­ten ihm einen Be­such ab. Wenn es zum Kampf kommt, über­las­se ich Euch die Ma­gie. Um den Rest wer­de ich mich küm­mern.«
    »Ihr wollt ein­fach zu ihm hin­ge­hen?«, frag­te sie. »Das ist Eu­er Plan?«
    »In et­wa.«
    »Ge­ni­al aus­ge­dacht«, grum­mel­te sie. »Wer von uns bei­den ist wohl mehr vom Wahn be­fal­len, Ihr, dass Ihr auf die­se Idee kommt, oder ich, weil ich mich dar­auf ein­las­se?«
    Ich lach­te. »Ich den­ke, wir soll­ten es her­aus­fin­den. Und, Ase­la?«
    Sie schau­te zu mir hin.
    »Ich bin froh, dass Ihr mich nicht mehr an­seht wie vor­hin«, sag­te ich lei­se. »Es tat weh, dass Ihr mir nicht ver­trau­en konn­tet.«
    »Es tat weh, es nicht zu kön­nen«, gab sie knapp zu­rück. »Ge­nug da­von. Er­schre­cken wir den Ne­kro­man­ten­kai­ser. Doch da­nach  …«
    Ich nick­te. »Da­nach ge­hen wir zu Bru­der Jon.«
    Ein wei­ter Schritt brach­te uns zu ei­nem fla­chen Hü­gel, von dem aus wir die Le­gio­nen be­reits kom­men sa­hen. Ich er­bat mir mein Seh­rohr von Ase­la zu­rück und rich­te­te es auf die Grup­pe, die an der Spit­ze der Le­gio­nen ritt. »Ihr seht die schwar­zen Fä­den nicht?«, frag­te ich sie.
    »Nein. Ich weiß nicht ein­mal, was ge­nau Ihr da­mit meint.«
    »Für mich er­scheint es wie ein Spin­nen­netz«, er­klär­te ich ihr, wäh­rend ich nach dem such­te, bei dem die­se Fä­den zu­sam­men­lie­fen.
    Ich sah Us­mar bei den Rei­tern, ne­ben ihm Ar­kin, der mit sei­nen oran­ge­ro­ten Haa­ren kaum zu über­se­hen war, doch ich sah kei­ne die­ser Fä­den.
    »Ar­kin lebt«, teil­te ich ihr mit. »Er muss Euch ir­gend­wie ge­täuscht ha­ben. Ich  …«
    Es ging so schnell, dass ich kaum Zeit hat­te zu ver­ste­hen, was ge­sch­ah, die ein­zi­ge Vor­war­nung, die ich er­hielt, wa­ren die Dut­zen­den schwar­zen Fä­den, die plötz­lich in un­se­re Rich­tung schnell­ten. Ich ließ das Seh­rohr fal­len und warf mich vor Ase­la, nur mit Mü­he ge­lang es mir, den lo­dern­den Ball

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