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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Ge­sicht er­ken­nen könnt.«
    Sie war­te­te und fluch­te dann.
    »Es ist ein Dun­kelelf!« Sie setz­te das Glas ab. »Ei­ner der Pries­ter des to­ten Got­tes?«
    »Wenn Ar­kin in ei­nem die Wahr­heit sprach«, teil­te ich ihr mit, »dann in sei­nem Hass auf die­se Pries­ter. Und doch ha­ben wir eben einen von ih­nen ge­fun­den, der bei den Sol­da­ten mit­mar­schiert und sich un­ter ih­nen ver­steckt. Ich glau­be, wir wis­sen, wer dort vor­ne an der Spit­ze der Ko­lon­ne rei­tet.«
    »Ja«, nick­te sie grim­mig. »Es muss der Ne­kro­man­ten­kai­ser sein. In ei­ner sei­ner ver­fluch­ten Pup­pen.«
    »Ge­nau das den­ke ich auch. Er muss zu­rück­ge­kom­men sein. Mit neu­en Pries­tern.«
    »To­te zu be­herr­schen  …« Sie schüt­tel­te den Kopf. »Es muss ei­nes der dun­kels­ten Ri­tua­le sein, die es gibt.«
    »Ja«, sag­te ich grim­mig. »Ihr wollt nicht wis­sen, was da­zu nö­tig ist.«
    Sie warf mir einen schnel­len Blick zu. »Ihr wisst es?«
    Ich nick­te. »Ja. Jetzt. Doch vor­her wuss­te ich nicht, dass es so et­was über­haupt gibt.« Ich fing Ase­las Blick ein. »Er­klärt Ihr mir jetzt, wie Mi­ran mei­ne Le­gi­on sieg­reich ge­gen einen Feind füh­ren will, der sich wei­gern wird zu ster­ben?«
    Sie schüt­tel­te lang­sam den Kopf.
    »Ihr konn­tet das nicht vor­her wis­sen, Lan­zen­ge­ne­ral.«
    »Ihr habt recht«, ge­stand ich ihr. »Ich konn­te nicht wis­sen, dass in die­ser Le­gi­on so­gar die To­ten noch mar­schie­ren. Doch ich wuss­te, dass et­was nicht stimmt. Ar­kin hät­te sich nie­mals in sein Schwert ge­stürzt. Nicht oh­ne Zwang. Wenn er es denn tat. Ich weiß jetzt auch, was Mi­rans Feh­ler ist«, fuhr ich grim­mig fort. »Sie be­rei­tet sich auf al­les vor, das sie be­reits kennt.«
    »Was soll da der Feh­ler sein?«, frag­te Ase­la, wäh­rend sie das Seh­rohr wie­der an­setz­te, als wir in der Fer­ne ei­ne an­de­re schwar­ze Fi­gur strau­cheln sa­hen.
    »Sie be­denkt nicht, was sie nicht kennt.«
    »Ihr denkt, Ihr be­sitzt da­zu die Ga­be?«
    Ich sah sie ver­wun­dert an. »Ihr müsst doch wis­sen, was ich mei­ne. Ihr be­sitzt die­se Ga­be auch. Die meis­ten von uns be­sit­zen sie. Mi­ran nicht. Des­we­gen ist sie so sorg­fäl­tig in al­lem.«
    Ase­la dreh­te das Seh­rohr in ih­ren Hän­den und nick­te dann nach­denk­lich. »Mag sein, dass Ihr recht habt. Was jetzt?«
    Ich stell­te fest, dass ich mei­ne Hän­de wie­der be­we­gen konn­te, und tipp­te ge­gen das Band an mei­nem Hals. »Wie wä­re es da­mit?«
     

35
 
Die Macht der Schatten
     
    Es war ei­ne Er­leich­te­rung, die Welt um mich her­um wie­der füh­len zu kön­nen, so­lan­ge ich die­ses Band aus Gold und Ob­si­di­an hat­te tra­gen müs­sen, war sie farb­los, dumpf und leer für mich ge­we­sen. Ich wog das Hals­band in mei­ner Hand, lan­ge ge­nug, um zu er­fah­ren, dass es nicht gänz­lich un­mög­lich war, sich da­ge­gen zu weh­ren, und gab es ihr zu­rück.
    »Der Wel­ten­strom ist fern von hier«, sag­te ich und mus­ter­te Ase­la grü­belnd. »Wie ist es um Eu­re Ma­gie be­stellt?«
    »Es gibt ge­nug für mich«, mein­te sie. »Das ist der Vor­teil ei­ner Aus­bil­dung, wie ich sie er­hal­ten ha­be, ich weiß, wie ich mit we­nig viel er­rei­chen kann. Was habt Ihr vor?«
    »Der Ne­kro­man­ten­kai­ser hat Angst vor mir«, teil­te ich ihr mit. »Es grenzt fast schon an Aber­glau­ben.«
    Sie lach­te bis­sig. »Als ob ich das nicht wüss­te. Doch Ihr teilt Euch die­se Eh­re mit As­kan­non und der Toch­ter des Dra­chen, wer auch im­mer sie ist.«
    Ich sah scharf zu ihr her­über. »Ihr wisst es nicht?«
    »Sa­gen wir, ich ha­be mei­ne Ver­mu­tun­gen«, lä­chel­te sie.
    »Be­las­sen wir es da­bei«, schlug ich vor, und sie nick­te.
    »Al­so, Ihr wollt auf sei­nem Aber­glau­ben spie­len?«
    »Ge­nau das. Wie ich eben fest­stel­len durf­te, seid Ihr mir in der Ma­gie über­le­gen, Ihr be­herrscht sie wahr­haf­tig meis­ter­lich. Ihr habt recht, es ist ei­ne Fra­ge des Wis­sens und nicht der Macht. Ihr be­sitzt bei­des.«
    »Ihr doch jetzt auch?«, mein­te sie er­staunt.
    »Ich ver­fü­ge über das Wis­sen und die Er­fah­rung und die Ta­len­te an­de­rer«, er­klär­te ich ihr. »Es macht es mir leicht, es für mich zu er­ler­nen, aber noch

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