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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Rüs­tung oder Rag­nars Axt«, sag­te Va­rosch et­was spä­ter, als er mir half, mich mei­ner Rüs­tung zu ent­le­di­gen. Wir be­fan­den uns wie­der im La­ger, das ei­nem Amei­sen­hau­fen glich, ein je­der schi­en er­regt die Kämp­fe des heu­ti­gen Tags zu dis­ku­tie­ren. Ein Grund mehr für mich, has­tig in un­ser Zelt zu flie­hen, um den Bli­cken und den ge­mur­mel­ten Wor­ten zu ent­ge­hen. Ich wuss­te nicht, ob sie mich nun vol­ler Re­spekt oder vol­ler Angst mus­ter­ten, doch das Letz­te schi­en mir wahr­schein­li­cher.
    »Al­les hät­te dir auch ein­zeln einen Vor­teil ge­ge­ben, al­les zu­sam­men war un­über­wind­bar.« Va­rosch sah mich prü­fend an. »Nur er­klä­re mir, was bei die­sem letz­ten Kampf ge­sch­ah.«
    »Wo­nach sah es denn aus?«, frag­te ich er­schöpft.
    »Der Scha­ma­ne tat ei­ne Ges­te, und du wur­dest von Zeus’ Rücken ge­fegt, als hät­te ein Ham­mer dich ge­trof­fen. Zeus stieg und ver­such­te, et­was in den Bo­den zu tram­peln, das ich nicht er­ken­nen konn­te, dann bist du auf­ge­stan­den und hast den Scha­ma­nen er­würgt.«
    »So in et­wa war es auch«, sag­te ich mü­de. »Er ließ mich mit ei­nem Trug­bild kämp­fen. Als ich es durch­schau­te, war der Kampf schnell vor­bei. Ich woll­te nur, er wä­re mein ein­zi­ger Geg­ner ge­we­sen, der Mann kann­te kei­ne Eh­re. Die an­de­ren  …« Ich schluck­te.
    »Du weißt, dass es von­nö­ten war?«
    Ich nick­te. »Den­noch war es nicht mehr als ein Schlach­ten.«
    »Wir wuss­ten vor­her schon, dass sie dir un­ter­le­gen sein wür­den«, mein­te Se­ra­fi­ne. »Ge­koch­tes Le­der, Bö­gen aus Hirsch­horn, Beu­te­schwer­ter, müh­sam an­ge­pass­te Rüs­tungs­tei­le und Il­lu­si­ons­ma­gie  … Blix oder Gren­ski, eben­falls gut aus­ge­stat­tet, hät­ten die­se Kämp­fe wahr­schein­lich auch ge­won­nen. Es sind bar­ba­ri­sche No­ma­den, bis auf Fa­ra­gu­ar und sei­ne Ma­gie hat­ten sie dir nichts ent­ge­gen­zu­set­zen.«
    »Bis auf ihn sind es tap­fe­re und eh­ren­haf­te Krie­ger ge­we­sen«, wi­der­sprach ich mü­de, doch sie schüt­tel­te den Kopf.
    »So mein­te ich das nicht«, sag­te sie lei­se. »Ja, sie wa­ren tap­fer. Kei­ner von ih­nen zö­ger­te, ge­gen dich in den Ring zu tre­ten. Al­lei­ne für ih­ren Mut ver­die­nen sie un­se­ren Re­spekt. Aber es fehlt ih­nen an Aus­rüs­tung und an der Übung im Kampf ge­gen ge­pan­zer­te schwe­re Rei­te­rei.« Sie seufz­te und griff nach mei­ner Hand, um mir di­rekt in die Au­gen zu se­hen.
    »Ich war da­bei, als die zwei­te Le­gi­on in die Süd­lan­de ein­mar­schiert ist. Ich sah sol­ches wie heu­te fast je­den Tag ein Dut­zend Mal. Kai­ser­li­cher Stahl er­laubt es uns, un­se­re Schwer­ter scharf zu hal­ten, und un­se­re Rüs­tun­gen sind so gut wie un­durch­dring­lich.« Sie sah zu En­ke hin. »Sie sag­te es heu­te selbst. Das ist es, was sie mein­te, als sie von der schwe­ren Rei­te­rei sprach. Wir rit­ten dei­ne Vor­fah­ren nie­der und er­schlu­gen sie zu Dut­zen­den. Wir ha­ben mit Hun­dert­schaf­ten gan­ze Ar­meen be­siegt, manch­mal oh­ne einen ein­zi­gen ei­ge­nen Ver­lust.«
    »Sie hat recht«, sag­te Va­rosch. »Die Macht des Kai­ser­reichs ruht nicht auf der Ma­gie der Eu­len, son­dern auf die­sem kai­ser­li­chen Stahl.«
    »Oder göt­ter­ge­schmie­de­tem«, sag­te Rag­nar von sei­ner Bett­statt aus. Zu­min­dest er sah bes­ser aus, der fie­bri­ge Glanz war aus sei­nen Au­gen ge­wi­chen. Den­noch schi­en mir der Ge­ruch, der mich so an ihm ge­stört hat­te, noch nicht ganz ge­wi­chen. »Ich woll­te, ich hät­te dich kämp­fen se­hen kön­nen.«
    »Nein, Rag­nar«, ent­geg­ne­te Si­vret rau. »Das hät­test du nicht ge­wollt. Es ist schwer, in dem, was heu­te dort ge­sch­ah, Eh­re zu fin­den.« Er sah zu mir hin. »Viel­leicht hät­test du dir ei­ne Hand auf den Rücken bin­den las­sen sol­len.«
    »Ich brach ihm ges­tern aus Ver­se­hen die lin­ke Hand«, sag­te Rag­nar rau.
    »Wie ist das ge­sche­hen?«, frag­te Si­vret über­rascht.
    »Ich lag blu­tend auf dem Bo­den, und Ha­vald kroch zu mir, um mir bei­zu­ste­hen«, er­klär­te Rag­nar. »Ich griff sei­ne Hand und ver­gaß, dass ich in mei­ner an­de­ren Hand

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