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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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dem Bo­den, ein paar Schritt zu mei­ner Sei­te sah ich Zeus wie­der und wie­der stei­gen bei dem Ver­such, un­ter sei­nen Hu­fen et­was zu be­gra­ben, das nur er er­ken­nen konn­te.
    Was ich noch sah, war der Scha­ma­ne Fa­ra­gu­ar, der nun mit ei­nem sie­ges­si­che­ren Grin­sen vor mir stand und mir ei­ne Hand ent­ge­gen­streck­te, nicht et­wa, um mir da­mit auf­zu­hel­fen, son­dern um die Schlan­ge, die sich aus sei­ner Tä­to­wie­rung wand, re­al wur­de und fau­chend spie, in mein Ge­sicht zu wer­fen.
    Mein lin­kes Bein poch­te, als ich mich auf ein Knie roll­te, die Hand aus­streck­te und nach der Schlan­ge griff, auch Fa­ra­gu­ar wuss­te, dass man ei­ne Il­lu­si­on nicht grei­fen konn­te, es sei denn, man griff mit mehr nach ihr als nur mit blo­ßen Hän­den.
    »Nein!«, rief er, wäh­rend sich sei­ne Au­gen ent­setzt wei­te­ten und ich das Ge­spinst sei­ner Ma­gie in mei­ner Hand zer­rieb. »Das ist nicht mög­lich!«
    »Es ist vie­les mög­lich«, keuch­te ich schwer at­mend, froh dar­um, dass es nur mein Bein war, das poch­te, und mei­ne lin­ke Hand, all das war bei Wei­tem dem faust­großen Loch vor­zu­zie­hen, das Fen­tons Lan­ze da­mals in mir hin­ter­las­sen hat­te.
    Rag­nar­s­krag lag dort, wo Zeus noch mit sei­nem un­sicht­ba­ren Geg­ner kämpf­te, aber für den Scha­ma­nen brauch­te es nicht Rag­nars Axt, mein Zorn auf ihn, der Del­ge­re aus Ei­gen­nutz aus sei­nem Stamm und fast dem Ver­schlin­ger in die Ar­me ge­trie­ben hät­te, war mehr als ge­nug.
    Er war zu­rück­ge­wi­chen, ich wuss­te selbst nicht, wie ich an ihn her­an­ge­kom­men war, doch jetzt hielt ich sei­nen dür­ren Hals in mei­ner rech­ten Hand und hob ihn hoch. Sei­nen Stab hat­te er schon fal­len las­sen, jetzt zerr­te er mit bei­den Hän­den an mir, wäh­rend ein Zorn in mir wog­te, der nicht von mir al­lei­ne kam.
    » Du wagst es? «, press­te ich er­zürnt her­vor. » Weißt du denn nicht, wem du dich ent­ge­gen­stellst? «
    Et­was knirsch­te un­ter mei­ner Hand. Ich ver­stand kaum, wie es kam, dass ich hier stand, selbst der Zorn, der mich eben noch be­herrsch­te, nicht mehr als ei­ne ne­bel­haf­te Er­in­ne­rung. Ich blin­zel­te und ließ den Scha­ma­nen los, wie ei­ne Pup­pe, der man die Fä­den durch­ge­schnit­ten hat­te, brach er vor mir zu­sam­men.
    Ein fer­ner Ge­dan­ke kam auf, dass ich mich bei Ase­la be­dan­ken soll­te. Sie war es, die mir er­klärt hat­te, wie man Il­lu­sio­nen durch­schau­en konn­te.
    Fa­ra­gu­ar lag auf dem Rücken, noch leb­te er und sah mich aus has­s­er­füll­ten Au­gen an. Blut quoll ihm aus dem Mund, er woll­te et­was sa­gen, dann lag er still.
    Ei­ne Zeit lang sah ich auf ihn her­ab, oh­ne ihn zu se­hen, ver­such­te, ir­gen­det­was zu füh­len. Selbst der Zorn von eben wä­re mir jetzt recht ge­we­sen, doch ich fühl­te nichts. All das hier kam mir un­wirk­lich vor, als wä­re es nur ein schlech­ter Traum ge­we­sen.
    Ein lei­ses Schnau­ben war ne­ben mir zu hö­ren, dort stand Zeus und stieß mich mit sei­ner Na­se an. Ich sah auf, mus­ter­te die schwei­gen­de Mas­se der Zu­schau­er und ver­stand erst jetzt, dass der Kampf zu En­de war. Trä­ge kam der Ge­dan­ke auf, dass es jetzt wohl bes­ser wä­re, zum Zelt zu­rück­zu­rei­ten …
    Dort war­te­te Schwert­ma­jor Us­mar be­reits auf mich. »Ich soll Euch von Kriegs­fürst Ar­kin sei­ne Glück­wün­sche aus­rich­ten«, teil­te er mir mit un­be­weg­tem Ge­sicht mit. »Er lädt Euch zu ei­nem Mahl Euch zu Eh­ren ein.«
    »Mir ist nicht nach ei­nem Fest­schmaus«, teil­te ich dem Ma­jor mü­de mit.
    »In die­sem Fall soll ich Euch aus­rich­ten, dass er dar­auf be­steht.«
    »Wir wer­den kom­men«, ent­geg­ne­te Se­ra­fi­ne rasch, be­vor ich et­was Falsches sa­gen konn­te.
    Us­mar nick­te knapp. »Der Kriegs­fürst lässt Euch et­was Zeit, um Euch zu er­ho­len, er er­war­tet Euch zur sieb­ten Glo­cke.«
    Ich sah ihm nach, als er da­von­ritt, und setz­te mich wie­der, um auf das nächs­te Horn­si­gnal zu war­ten.
    Se­ra­fi­ne trat an mich her­an und leg­te ei­ne Hand auf mei­nen blut­ver­schmier­ten Schulter­pan­zer. »Ha­vald«, sag­te sie lei­se. »Es ist vor­bei.«
     

6
 
Der Engel des Todes
     
    »Ob es nun Zeus war, dei­ne

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