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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wuss­te, wes­sen Schwert das ist, und fand so­gleich zwei Din­ge her­aus, die er zu­vor nicht wuss­te: Zum einen, dass sich Ha­vald hier be­fin­det, zum an­de­ren, dass sein Schwert der Schlüs­sel ist, um das Grab zu öff­nen.«
    »Du hast recht«, sag­te die al­te En­ke. »Das war dumm.« Sie leg­te ihr Strick­zeug zur Sei­te, stand auf und streck­te sich. Es knack­te ver­nehm­lich. »Wann bre­chen wir auf?«
    »So­bald es geht«, ent­schied ich. »Ihr wollt uns be­glei­ten?«
    »Ja«, nick­te sie grim­mig. »Es ist mir al­le­mal lie­ber, als auch nur einen Lid­schlag bei den an­de­ren zu ver­brin­gen.«
    »Wie­so das?«, frag­te Se­ra­fi­ne über­rascht.
    »Mut­ter kam mit hier­her, weil et­was sie da­zu trieb, sie glaubt, dass sie von hier kommt und sie hier ei­ne Auf­ga­be hät­te, nur er­in­nert sie sich nicht, was es ist, das sie hier tun soll. Es treibt sie in den Wahn, sie sitzt nur da, mur­melt vor sich hin und ver­sucht, ihr Ge­dächt­nis zu zwin­gen, das preis­zu­ge­ben, was sie ver­ges­sen hat. Ab­ge­se­hen da­von, dass mich ihr Ge­mur­mel ver­rückt macht, ist es nicht ge­ra­de so, als hät­te ich die letz­ten sie­ben­hun­dert Jah­re an ih­ren Rock­zip­feln ge­han­gen, ich bin mein ei­ge­ner Mensch.« Sie sah uns fast trot­zig an. »Die Be­to­nung liegt hier auf Mensch, ich füh­le mich dort fast schon fehl am Platz. Dann ist da Mae­stra El­si­ne, die all­mäch­ti­ge Dra­chen­ge­bo­re­ne, die dar­an ver­zwei­felt, dass der Tarn sich nicht zu­sam­men­set­zen lässt.«
    »Ich dach­te, die Stücke wür­den sich al­lei­ne zu­sam­men­fü­gen?«, tat ich über­rascht.
    »Ja«, nick­te sie. »Das tun sie auch. Neh­me vier be­lie­bi­ge Stücke und sie set­zen sich zu­sam­men, nur das fünf­te wei­gert sich, den Platz ein­zu­neh­men. El­si­ne ist wie be­ses­sen von dem Tarn, es stört sie in ih­rer All­macht, dass sie nicht ver­steht, wie die Ma­gie funk­tio­niert und was es ist, was es braucht, da­mit der Tarn sich wie­der zu­sam­men­setzt. Sie ver­gisst al­les an­de­re dar­über, man könn­te mei­nen, sie hat sich in ei­ne ei­ge­ne Welt zu­rück­ge­zo­gen, die nur noch aus dem Tarn be­steht. Dann ist da noch Del­ge­re.« Die al­te En­ke seufz­te herz­er­grei­fend. »Das ar­me Kind hat die gan­ze Nacht Alb­träu­me von dem Ver­schlin­ger ge­habt und hät­te sich ge­wünscht, dass sich El­si­ne et­was Zeit für sie nimmt, doch da sie mit dem Tarn be­schäf­tigt war, muss­te ich mich um das Kind küm­mern. Nur bin ich nicht El­si­ne, Del­ge­re ist auf die Mae­stra fi­xiert wie ein Kü­ken auf die Hen­ne.« Sie schüt­tel­te ver­är­gert den Kopf. »Als ich Was­ser für den Tee heiß ma­chen woll­te, traf ich dann noch Ma’tar und La’mir. Sie sind eben­falls un­zu­frie­den und sag­ten mir, dass es jetzt bald an der Zeit für Del­ge­re ist, sich an den Rat der Stam­mes­füh­rer zu wen­den und, wenn dies nicht bald ge­schieht, wir Ge­fahr lau­fen, all das zu ver­lie­ren, was wir hier er­rei­chen konn­ten, schon jetzt gä­be es Streit und Är­ger in­ner­halb der Stäm­me. Sie ba­ten mich dar­um, es El­si­ne und Del­ge­re aus­zu­rich­ten. Ich ha­be es ver­sucht. Nur dass Del­ge­re sich nicht traut, et­was oh­ne den Rat von El­si­ne zu un­ter­neh­men, und El­si­ne  …«
    »Ist mit dem Tarn be­schäf­tigt«, sag­te Se­ra­fi­ne grim­mig.
    »Ja«, seufz­te die al­te En­ke. »Ihr ver­steht, warum es mir lie­ber ist, mich mit dunklen Pries­tern und to­ten Göt­tern her­um­zu­schla­gen, als noch einen Lid­schlag lang das al­les zu er­tra­gen?«
    Das war für En­ke ei­ne lan­ge Re­de ge­we­sen, und es war deut­lich, wie sehr sie ver­är­gert war. Ich tausch­te mit den an­de­ren einen Blick.
    »Ich kann nur sa­gen, dass Ihr will­kom­men seid«, sag­te ich höf­lich. »Soll ich ver­su­chen, mit Mae­stra El­si­ne zu re­den?«
    Die al­te En­ke nick­te miss­mu­tig. »Nur, wenn dir dar­an ge­le­gen ist, dass die­se schwer ge­fun­de­ne Ein­heit der Kor län­ger dau­ern soll als einen Tag!«
    Dass die He­xe nicht un­ter­trie­ben hat­te, zeig­te sich, als mich Ma’tar und Ma­hea auf dem Weg zum Zelt der Kai­se­rin ab­pass­ten. Da­mit ich ih­nen auf der kur­z­en Stre­cke nur ja nicht ent­wisch­te, rann­ten

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