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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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über­hö­ren, vor al­lem, da sie sich bald wie­der­hol­te. Für einen Mo­ment wünsch­te ich mir fast, man müs­se die­sen Ort nicht ver­las­sen. Viel­leicht hat­te die al­te En­ke recht, und ein Fluch las­te­te auf dem Ge­biet um die Fes­tung der Ti­ta­nen her­um, nur war hier da­von nichts zu be­mer­ken.
    Se­ra­fi­ne hat­te es sich ne­ben mir im wei­chen Gras be­quem ge­macht und sah nach­denk­lich zu den ma­gi­schen Lich­tern hoch.
    »Schau«, sag­te sie lei­se. »Es gab einst mehr von die­sen Lich­tern, doch hier und da sind schon ei­ni­ge aus­ge­gan­gen  … ir­gend­wann wird das letz­te die­ser ma­gi­schen Lich­ter ver­lö­schen, und dann ist die­ser Ort ver­gan­gen.« Sie dreh­te sich zu mir um. »Kannst du dir vor­stel­len, wie lan­ge sie schon bren­nen?«, flüs­ter­te sie. »Die­ser Gar­ten muss gan­ze Zeit­al­ter über­dau­ert ha­ben!«
    Et­was surr­te brum­mend an uns vor­bei, und wir sa­hen stau­nend zu, wie ei­ne Bie­ne, groß wie ein Vo­gel, sich auf ei­ne die­ser Blu­men setz­te.
    »Das«, mein­te Va­rosch mit In­brunst, »muss ein Bie­nen­stock sein, den ich nicht stö­ren will!«
    »Ja«, sag­te Se­ra­fi­ne an­däch­tig. »Die­ser Ort ist ma­gisch, mir kommt es vor, als ob ich hier mit je­dem Atem­zug neue Kraft ge­win­nen wür­de, es ist fast so, als ob die­ser Gar­ten einen glück­lich ma­chen woll­te! Die Luft schmeckt an­ders, sü­ßer, fri­scher, Göt­ter, ich wünsch­te mir, man kön­ne sie in Fla­schen ab­fül­len.«
    »Du hast recht, es ist die Luft«, nick­te Zo­ko­ra. »Sie ent­hält mehr von dem, was wir zum At­men brau­chen. So viel, dass dir schwind­lig wer­den wird, at­mest du zu schnell. Selbst ein Feu­er brennt hier hei­ßer.«
    »Scha­de, dass wir nicht län­ger ver­wei­len kön­nen«, stell­te Va­rosch fest, doch es klang mehr wie ei­ne Fra­ge.
    »Die dunklen El­fen wis­sen von die­sem Ort«, sag­te Se­ra­fi­ne. »Was ist mit den Pries­tern?«
    Zo­ko­ra schüt­tel­te den Kopf. »Wahr­schein­lich ken­nen sie ihn nicht, sie müs­sen einen an­de­ren Weg an die Ober­flä­che ge­fun­den ha­ben, ich konn­te hier kei­ne Spu­ren von ih­nen ent­de­cken.«
    »Ich kann mir vor­stel­len, dass die­se Pflan­zen auch schnell wach­sen«, mein­te ich. »Viel­leicht ha­ben sie die Spu­ren  …«
    »Nein, Ha­vald«, ent­geg­ne­te sie. »Da­zu sind es zu vie­le.«
    Ich sah sie über­rascht an. »Kriegs­fürst Ar­kin sprach von Kort­a­nus und sie­ben wei­te­ren Pries­tern?«
    Zo­ko­ra nick­te. »Die der Ne­kro­man­ten­kai­ser sei­nen Le­gio­nen zu­sätz­lich mit­ge­ge­ben hät­te. Tat­säch­lich sind es knapp zwei Dut­zend. Und  … Ha­vald?«
    Ich sah sie an.
    Sie zog ei­ne Au­gen­braue hoch. »Du glaubst doch nicht wahr­haf­tig, dass die Pries­ter selbst Ha­cke und Schau­fel in die Hand neh­men? Sie ha­ben Skla­ven mit­ge­bracht und da­zu noch Sol­da­ten, die die­se be­wa­chen.«
    »Zo­ko­ra«, sag­te die al­te En­ke lang­sam. »Wie vie­le sind es?«
    »Zu­sam­men? Meh­re­re Hun­dert«, gab Zo­ko­ra un­ge­rührt zu­rück, wäh­rend sie aus ih­rer Sat­tel­ta­sche einen in Blät­ter ein­ge­wi­ckel­ten dür­ren Step­pen­ha­sen zog und ihn hoch­hielt. »Ma­hea hat uns die­sen Ha­sen mit­ge­ge­ben«, teil­te sie uns dann mit. »Wer will sich um das Feu­er küm­mern?«
    »Das ma­che ich«, mel­de­te ich mich und sah mich um, dort hin­ten stand ein Busch, des­sen Äs­te bes­ser bren­nen wür­den als das Gras. »Warum hast du uns nicht ge­sagt, wie vie­le es sind?«
    »Weil es kei­nen Un­ter­schied für uns macht.« Sie reich­te mir den Ha­sen und kram­te wei­ter in ih­ren Sat­tel­ta­schen. »Ob es nun zehn, hun­dert oder tau­send sind, die uns im Weg ste­hen, es muss ver­hin­dert wer­den, dass das Grab ge­öff­net wird. Mehr Geg­ner be­deu­tet nur, dass wir uns ge­schick­ter an­stel­len müs­sen. Hier!«, sie hielt tri­um­phie­rend einen Beu­tel hoch. »Kaf­je!«
    »Gut«, nick­te die He­xe. »Ich küm­me­re mich um das hei­ße Was­ser.«
    »Ir­gend­wie«, be­schwer­te ich mich, »hat­te ich den Ein­druck, dass wir nicht viel mehr tun müs­sen, als ein paar Pries­ter zu er­schla­gen und mein Schwert zu fin­den, be­vor wir die­sen un­säg­li­chen Ort wie­der

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