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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ver­las­sen könn­ten!«
    Zo­ko­ra sah mich fra­gend an. »Ja? Was hat sich ge­än­dert?«
    Ich seufz­te und sah zu Va­rosch hin, der das Gan­ze still lä­chelnd ver­folgt hat­te.
    »Wuss­test du da­von?«
    Er schüt­tel­te den Kopf. »Sie ver­gaß, es zu er­wäh­nen.« Er lä­chel­te noch im­mer. »Ha­vald«, sag­te er. »Du kennst sie doch. Du weißt, wie sie denkt, für sie macht es wahr­lich kei­nen Un­ter­schied.« Er sah uns der Rei­he nach an. »Für kei­nen von uns«, fuhr er erns­ter fort. »Wir ha­ben al­le schon im­mer ge­tan, was wir tun muss­ten. Ob es nun zehn, hun­dert oder tau­send sind, es ist, wie sie sagt: Das Grab darf nicht ge­öff­net wer­den.«
    »Es hat auch einen ge­wis­sen Vor­teil«, mein­te die al­te En­ke ge­las­sen, als sie ei­ne Hand­voll Boh­nen in einen klei­nen Mör­ser warf, den sie zu­sam­men mit ei­ner ver­beul­ten Blech­kan­ne aus ih­rer Sat­tel­ta­sche ge­zo­gen hat­te. »Wenn es so vie­le sind, wer­den wir sie leicht fin­den.« Sie sah auf und grins­te. »Ich glau­be, die­ses Aben­teu­er­le­ben fängt an, mir zu ge­fal­len.« Sie füll­te die Kan­ne mit Was­ser, warf die zer­mah­le­nen Boh­nen hin­ein und hielt ih­re Hän­de über die Kan­ne, die bin­nen we­ni­ger Lid­schlä­ge zu damp­fen an­fing, und sah mich dann stra­fend an. »Der Kaf­je ist fer­tig, Ha­vald. Was ist mit dem Feu­er?«
    »Ich hel­fe dir«, sag­te Va­rosch lä­chelnd und stand auf. »Lass uns nach Feu­er­holz su­chen.«
    »Was ist dein wah­res Pro­blem?«, frag­te er mich lei­se, als er mit sei­nem Schwert ein paar wei­te­re Äs­te ab­schlug und sie mir in die Arm­beu­gen leg­te, mit der lin­ken Hand konn­te ich ja noch im­mer nicht grei­fen.
    »Zeit«, gab ich ihm Ant­wort. »Auch wenn sie recht hat und es kei­nen Un­ter­schied macht, wä­re mir lie­ber ge­we­sen, wir hät­ten ge­wusst, auf was wir uns ein­las­sen, ich hät­te an­ders pla­nen kön­nen. Du weißt, dass sie uns im La­ger in den nächs­ten Ta­gen zu­rück­er­war­ten?«
    Er nick­te. »Fra­ge doch die al­te En­ke«, mein­te er dann. »Sie hat Kon­rad nicht da­bei, aber ich weiß, dass sie ihn ru­fen kann und er im­stan­de ist, Nach­rich­ten zu über­brin­gen.«
    »Er wird zu uns kom­men, wenn wir die Ober­flä­che er­rei­chen«, nick­te die al­te En­ke, wäh­rend Se­ra­fi­ne mir mei­nen Teil des Bra­tens auf dem Tel­ler schnitt, so­dass ich ihn mit ei­ner Hand es­sen konn­te. »Er hat­te kei­ne Lust, mit uns durch die dunklen Tun­nel zu rei­ten. So, wie er es aus­drück­te, hät­te ihm der All­va­ter dann Hu­fe ge­ge­ben und kei­ne Flü­gel.«
    »Ei­ne ver­nünf­ti­ge An­sicht«, stell­te Va­rosch lei­se lä­chelnd fest.
    »Ja«, grins­te die al­te En­ke. »Er ist ein klu­ger Vo­gel.«
    Es kos­te­te ei­ni­ge Über­win­dung, die Pfer­de auf­zu­sat­teln und die­sen ma­gi­schen Ort zu ver­las­sen und in den dunklen Tun­nel zu rei­ten. Se­ra­fi­ne sah sich im­mer wie­der um und blick­te zu dem schwä­cher wer­den­den Licht zu­rück, bis es schließ­lich nicht mehr zu se­hen war. Sie seufz­te.
    »Es ist sel­ten«, sag­te sie lei­se, »et­was wahr­haf­tig Schö­nes zu ent­de­cken. Meist ist es doch so, dass man sich an den Über­ra­schun­gen des Le­bens nicht er­freu­en kann.«
    Der Weg zur Ober­flä­che führ­te durch ei­ne die­ser rie­si­gen Hal­len, von der wei­te­re Tun­nel ab­gin­gen, nur führ­te uns Zo­ko­ra dies­mal von den ver­rot­te­ten Glei­sen weg hin zu ei­nem schma­le­ren Gang, kaum breit ge­nug, dass drei von uns ne­ben­ein­an­der rei­ten konn­ten, der dann zu ei­ner Trep­pe führ­te, de­ren Stu­fen nicht nur für uns, son­dern auch für un­se­re Pfer­de zu hoch wa­ren. Große Bro­cken aus Grau­stein wa­ren von der De­cke ge­fal­len, blo­ckier­ten sie zum Teil, doch auf ei­ner Sei­te gab es ei­ne schma­le Ram­pe, ge­ra­de breit ge­nug, dass man ein Pferd dar­auf hoch­füh­ren konn­te. Auch dort la­gen Stei­ne im Weg, aber zum Teil wa­ren sie die Ram­pe her­un­ter­ge­rollt und hat­ten sich am un­te­ren En­de ge­sam­melt, oder sie wa­ren klein ge­nug, dass wir die Pfer­de vor­bei­füh­ren konn­ten.
    »Ich ge­he vor und schaue, ob es si­cher ist.« Se­ra­fi­ne drück­te Va­rosch die Zü­gel ih­res

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