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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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»Ich glau­be, dass ich mich die­sem Schick­sal nicht fü­gen will!«
    »Doch du glaubst, dass du in die­sen  … Bü­chern einen Weg fin­den kannst, wie wir die Pries­ter da­von ab­hal­ten kön­nen, das Grab zu öff­nen?«
    »Es braucht mein Schwert da­zu. So­lan­ge sie es nicht ha­ben, bleibt das Grab ver­schlos­sen.«
    »Ja«, knurr­te sie. »Es wur­de ja auch noch nie ei­ne Tür auf­ge­bro­chen, zu der der Schlüs­sel fehl­te. Meinst du wahr­haf­tig, die Pries­ter las­sen sich da­von auf­hal­ten?«
    Wohl eher nicht. Sie hät­te es nicht fra­gen brau­chen, das wuss­ten wir hier al­le.
    Jetzt sah sie mich fast schon mit­lei­dig an. »Wie lan­ge wirst du brau­chen, bis du dir ein­ge­stehst, dass es et­was ist, das du tun musst? Dass du die Bü­cher die­ser Le­ben le­sen musst, da­mit du zu dem wirst, zu dem die Göt­ter dich be­stimmt ha­ben? Dir muss be­wusst sein, dass du so, wie du jetzt bist, Ko­laron Ma­lor­bi­an kaum ent­ge­gen­tre­ten kannst. Du wür­dest nicht einen Lid­schlag lang ge­gen ihn be­ste­hen.«
    »Der Pro­phe­zei­ung nach wer­de ich auf See­len­rei­ßer en­den«, er­in­ner­te ich sie bit­ter. »Das wür­de ich nicht als ge­gen ihn be­ste­hen be­zeich­nen.«
    »Aber auch nur, weil du noch nicht her­aus­ge­fun­den hast, wie die Wor­te sich aus­le­gen las­sen«, sag­te Zo­ko­ra ru­hig.
    »Nur, weil du es stän­dig wie­der­holst, wird es nicht wah­rer«, gab ich zu­rück, und sie schüt­tel­te den Kopf.
    »Ich ir­re mich nicht, Ha­vald«, mein­te sie be­stimmt. »Aber das ist für spä­ter. Noch stehst du ihm nicht ge­gen­über. Doch jetzt und hier müs­sen wir die Pries­ter dar­an hin­dern, ih­rem ver­fluch­ten Ne­kro­man­ten­kai­ser Zu­gang zu die­sem Grab zu ge­wäh­ren. Du weißt, was du tun musst, Ha­vald. Du musst an­neh­men, was die Göt­ter dir ga­ben, al­so hö­re auf, dich da­ge­gen zu weh­ren!«
    Ich schau­te erst sie und dann die an­de­ren ver­zwei­felt an. »Ihr wisst nicht, was das be­deu­tet«, teil­te ich ih­nen mit. »Vie­le von de­nen, die ich er­schlug, wa­ren nur ein­fa­che Sol­da­ten, die schlicht das Pech hat­ten, mir ge­gen­über­zu­ste­hen  … ich könn­te es er­tra­gen, ihr Le­ben nach­zu­le­ben, aber was ist mit den See­len­rei­tern? Den Pries­tern die­ses ver­fluch­ten Got­tes? Was sie in ih­rem Le­ben ta­ten, all die Grau­sam­kei­ten, die Blut­sop­fer, all das  … ich will ihr Le­ben nicht er­fah­ren, es nicht le­ben müs­sen! Ich will sie nicht ver­ste­hen, ich will nicht wis­sen, wie es da­zu kam, dass sie sol­che Un­ge­heu­er wur­den, dass sie zu sol­chen Ta­ten fä­hig wa­ren! Das könnt ihr nicht von mir ver­lan­gen, selbst die Göt­ter dür­fen dies nicht von mir for­dern, es ist zu viel!«
    »Du hast recht, Ha­vald«, sag­te Zo­ko­ra lei­se. »Es gibt nur einen, der dies von dir ver­lan­gen darf. Und das bist du.« Sie leg­te den Kopf schräg und sah mich fra­gend an. »Wie lan­ge kämpfst du schon die­sen Kampf, Ha­vald?«
    »Seit­dem ich im Tem­pel des Sol­tar er­wach­te«, ant­wor­te­te ich ihr und setz­te mich auf einen der Trüm­mer, um den Kopf schwer in die Hän­de zu stüt­zen. »Ich wuss­te nicht, wer ich bin, mei­ne ei­ge­ne Er­in­ne­rung hat­te ich ver­lo­ren, nur gab es die­se an­de­ren Er­in­ne­run­gen, die mich be­dräng­ten. Zwi­schen ei­nem Blin­zeln und dem nächs­ten konn­te es ge­sche­hen, dass ich glaub­te, je­mand an­de­rer zu sein, bis die nächs­te Er­in­ne­rung kam und ich er­neut je­mand an­de­res war. Und die gan­ze Zeit  … die gan­ze Zeit er­zähl­te man mir, ich wä­re der En­gel des To­des  … ein Lan­zen­ge­ne­ral des Reichs  … und ich wuss­te, dass dies nicht stim­men konn­te  … bis ich mich an das nächs­te Le­ben er­in­ner­te und dann das nächs­te  …« Ich hob den Kopf und sah sie ver­zwei­felt an. »Vor al­lem da­vor hat mich El­si­ne ge­ret­tet«, sag­te ich rau. »Ver­wun­dert es da, dass ich dach­te, ihr einen Ge­fal­len schul­dig zu sein? Zu­mal die­ser dem Kai­ser­reich nur nüt­zen konn­te?« Ich lach­te bit­ter. »Wisst Ihr, wer es war, der sich mir auf­zwäng­te, das Tor auf­s­tieß? Die­ser ver­damm­te Or­dun, der ers­te See­len­rei­ter, den ich je­mals traf. Er sitzt in

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