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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Max.
     
    Er klickte auf Senden .
    Es ging blitzschnell. Der gesamte Inhalt der DVD war abgeschickt. Er betete, dass Sayid wie versprochen wartete. Jetzt musste Max nur noch seinen Vater retten, verhindern, dass die Schleusentore des Damms geöffnet wurden, und fliehen.
    Das war alles.

21
    S atans Engel hatte Ferdie van Reenen im Krieg die russischen Kampfhubschrauber genannt, und Kallie war überzeugt, dass der schwarze, schnell heranfliegende Helikopter am Horizont ein naher Verwandter von denen war. Der wollte mit Sicherheit zu ihr.
    Kallie war eine Zickzackroute geflogen, immer hinter Lastwagen her, die von Walvis Bay in die Wüste fuhren und riesige Staubwolken aufwirbelten. Alle zwei Stunden wurden ein Dutzend Container transportiert. Die Konvois fuhren nach Süden zu dem Staudamm und verschwanden dort in einem riesigen unterirdischen Bunker. Der Eingang sah aus wie die Zufahrt zu einem Parkhaus. Es wurde Zeit, von dort wegzukommen und irgendjemandem Bericht zu erstatten. Sie wusste nur nicht, wem. Mike Kapuo schien für Peterson in England zu arbeiten, und Sayid konnte sie nicht erreichen. Aber das Gefühl ihrer Hilflosigkeit verwehte wie ein Blatt im Sturm, als sie diesen Brummer heranrücken sah.
    Sie trat das Seitenruderpedal durch, ging in die Schräglage und tauchte ab.
    Zeit, sich zu verstecken.
     
    Angelo Farentinos Zigarre war auf den Rand des Aschenbechers gelegt worden und brannte langsam herunter. Noch wenige Minuten, und sie würde ausgehen; dann wäre lediglichAsche von ihr übrig, und Angelo, der an den schönen, handgeknüpften Perserteppich dachte, hoffte, dass die Asche nicht darauffiel und ihn beschmutzte. Stunden zuvor hatte er aus dem Fenster seines Wohn- und Geschäftshauses am Soho Square geschaut und das Hin und Her der Leute auf der Straße beobachtet. Das erste verräterische Anzeichen war der Wagen von den Gaswerken gewesen, der seine Absperrungen um den Deckel eines Einstiegschachts aufgebaut hatte. Es gab hier aber keine Gasleitungen; die Männer hatten die Sperren um den Einstieg zu einem Abwasserkanal gestellt. Dann der Umzugswagen, der alle anderen Verkehrsteilnehmer seit Stunden nervte und weder be- noch entladen wurde. Ein weiterer großer Fehler seiner Feinde war der, dass sie den hässlichen Verkehrspolizisten, der hier sonst immer gnadenlos seine Knöllchen verteilte, durch eine sehr attraktive junge Frau ersetzt hatten, die einen äußerst fitten Eindruck machte und gar nicht daran dachte, Verwarnungen zu erteilen oder Autos abschleppen zu lassen. Und ihr vierter und letzter Fehler war, dass sie Angelo Farentino unterschätzten.
    Er hatte seine Flucht schon lange, bevor die Situation wirklich brenzlig wurde, geplant. Als der Arbeiter von den Gaswerken den Einsatzbefehl in sein Funkgerät sprach und seine Partnerin, die Politesse, sich im Laufschritt Farentinos Haustür näherte, sprangen sechs finster aussehende Burschen aus dem Möbelwagen und sicherten sämtliche Ausgänge. Die Straße war blockiert, die schwarz glänzende Haustür wurde eingetreten, und die Gangster stürzten in das herrlich kühle, zeitlos elegante Haus hinein. Und als die Tür aufgerissen wurde, fiel der Rest der kalten Zigarrenasche ordentlich in den Kristallaschenbecher.
     
    Einige Stunden, bevor es Max gelang, die entscheidenden Informationen abzuschicken, hatte Sayid das Gefühl, als habe sich die Dose mit Würmern, die er geöffnet hatte, in ein Fass voller Schlangen verwandelt. Sie befanden sich im Zimmer des Direktors. Mr Jackson stand am Kamin und sah sie schweigend an. Die Hände vergrub er in den Taschen seiner Cordhose. Sayid hatte mit seiner Mutter auf dem zerknitterten Sofa Platz genommen und Mr Peterson saß ihnen gegenüber. Die uniformierte Dorfpolizistin war von einem Hauptkommissar der für Devon und Cornwall zuständigen Kriminalpolizei und einem örtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheitspolizei aus dem Zimmer geführt worden. Die Hilfspolizistin war absolut bedeutungslos im Vergleich zu den Leuten, die jetzt in Mr Jacksons Zimmer standen.
    Sayid beobachtete die beiden Gesetzeshüter aus London: Nummer eins war ein cooler Typ in maßgeschneiderten Jeans und sportlichem Jackett, mit schmächtiger Gestalt, aber irgendwie gefährlich wirkend; er starrte zurück, ohne zu blinzeln, ohne zu lächeln – aber hier lachte im Augenblick sowieso keiner. Nummer zwei, spindeldürr und supercool, sah aus, als würde er lieber ein Surfbrett unter den nackten Füßen haben, als in dieser

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