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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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teuren Hose herumlaufen zu müssen. Dieses ungleiche Paar war vom MI6. Nicht direkt das, was Sayid sich unter Geheimagenten vorgestellt hatte. Sag niemals Esel zu einem Pferd, auch wenn es so aussieht. Es könnte ein Araberhengst darin stecken. Das war zwar einer der blöderen Sprüche seines Großvaters gewesen, aber vielleicht war ja doch was dran.
    Und Mr Peterson war die größte Überraschung von allen.
    »Sayid, du hast genau das Richtige getan. Hundert Prozent«, sagte Mr Peterson.
    »Ich kriege keine Schwierigkeiten?«, fragte Sayid.
    »Der MI6 ist nicht allzu glücklich«, sagte er und sah die beiden coolen Typen an. »Aber das kann ich in Ordnung bringen. Außerdem wäre die Lage ohne dich noch sehr viel schlimmer.«
    »Ich dachte, Sie sind einer von den Bösen, und als ich Ihr Telefonat belauscht habe, hat sich das angehört, als ob Sie hinter Max, seinem Vater und Angelo Farentino her wären.«
    »Okay, kurz gesagt, die Sache ist die …«
    Mr Peterson erklärte es rasch und ohne Umstände. Er ließ viele Hintergrundinformationen weg, aber alles Wichtige kam zur Sprache. Er hatte Max’ Vater bei der Armee kennengelernt. Sie waren beide Abenteurer und wurden gute Freunde. Deswegen hingen die von Max’ Vater gemalten Gebirgslandschaften bei ihm an der Wand. Nach der Armee arbeiteten sie für die Regierung – nicht beim MI6 oder MI5, auch wenn sie von diesen Leuten ausgebildet wurden und ihnen oft wichtige Informationen zukommen ließen. Man konnte sie als internationale Wachhunde bezeichnen. Große Wirtschaftsunternehmen, korrupte Regierungen, illegaler Waffenhandel, Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen, Gefährdung vom Aussterben bedrohter Arten – alles, was einen nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten konnte, versuchten sie aufzuhalten. Aber Tom Gordon und seine Frau, als sie noch lebte, erkannten zusammen mit Peterson und einigen anderen, dass sie diese Aufgabe als Angestellte der Regierung niemals richtig durchführen konnten. Also nahmen sie zusammen mit gleichgesinnten Wissenschaftlern die Probleme selbst in die Hand. Manchmal wurden sie auch von Regierungen eingesetzt, wenn diese nicht als Beteiligte auftreten wollten.
    Auf diese Weise konnten alle nur gewinnen. Und in dem Telefonat, das Sayid belauscht hatte, hatte Peterson den MI6 um Hilfe gebeten – man war ihm noch eine Menge schuldig. AlsTom Gordon in Namibia mit seinen Nachforschungen begann, gab es bereits Hinweise, dass das außerordentlich gefährlich werden könnte. Peterson war erst seit wenigen Monaten an der Dartmoor High und arbeitete dort als verdeckter Ermittler.
    Um Max zu schützen.
    Nur dass er weder irgendetwas von der Nachricht wusste, die Tom Gordon für seinen Sohn im Tresor hinterlegt hatte, noch von den Briefen, die Sayid seinem Freund direkt ausgehändigt hatte. Und Tom Gordon hatte wiederum nicht gewusst, dass Peterson jetzt hier war, um auf Max aufzupassen.
    »Aber Angelo Farentino war doch da, um Max zu helfen. Das hat ihm sein Vater zumindest geschrieben.«
    »Nein, diese Nachricht sollte ihn vor Farentino warnen. Ich nehme ganz stark an, Max’ Vater hatte begriffen, wer hinter all dem steckt – schon vor Jahren. Ein perfektes Leben im Verborgenen: Farentino gibt sich als großer Umweltschützer aus, in Wirklichkeit aber baut er sich eine gewaltige Machtbasis auf. Ich habe gedacht, Max geht nach Kanada, aber als ich erfuhr, dass er nach Afrika geflogen war und dass am Flughafen jemand versucht hatte, ihn umzubringen, da wusste ich, dass Farentino damit zu tun hatte.«
    »Ich habe Farentino gewarnt, dass man ihn beobachtet.« »Das ist nicht deine Schuld.«
    »Aber er ist entwischt.«
    »Wir werden ihn finden.«
    Ein schmuddeliger Bursche, etwa vierundzwanzig Jahre alt, bekleidet mit T-Shirt, Pullover und zerrissenen Designerjeans, stieß die Tür auf: Dr. Lee Mathews, ein IT-Experte. Er hatte Sayids Computer überwacht. »Von Max Gordon gibt’s nichts Neues. Aber wir haben eine Nachricht aus Namibia. Von einem Mädchen namens Kallie van Reenen.« Er gab Mr Petersoneinen Computerausdruck. »Hab’s an meinen Chef weitergeleitet. Nur für die Oberste Etage bestimmt«, sagte er.
    Sayid starrte den Computerfreak an; die Leute hier schienen alles hohe Tiere zu sein. Und Sayid wusste, die Oberste Etage bedeutete, dass die Regierung mit im Spiel war: der Premierminister, der Außenminister und der Leiter des MI6.
    Und dann ging alles sehr schnell. Jeder schien zu wissen, was zu tun war, als Peterson sagte:

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