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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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wegbringen kannst?«
    Auf einmal wurde Max klar, worauf sein Vater eigentlich hinauswollte.
    »Dad, wir gehen zusammen von hier weg. Ich lasse dich nicht allein. Niemals!«
    Max spürte die warme Hand seines Vaters auf seiner Schulter. »Jede Sekunde, die wir noch leben, ist ein Geschenk des Himmels. Ich kann mich nicht schnell genug bewegen. Ich bin zu schwach. Falls dir nun doch noch ein Ausweg einfällt, wie du ihn hier herausschaffen und zu diesem Krankenhaus bringen kannst, dann tu es, denn sonst wird er sterben. Vielleicht stirbt er sogar schon vorher. Aber wir können nicht einfach hier sitzen bleiben und uns von diesen Leuten töten lassen. Dann war alles umsonst. Verstehst du?« Er sah seinen Sohn sehr ernst an. »Entscheide dich. Rette ihn, wenn du kannst.«
    Max kämpfte gegen seine Tränen an. Schließlich nickte er. »Ich glaube, es gibt eine Möglichkeit. Es ist jedoch kaum zu schaffen. Ich muss ihn dazu durch diesen Gang in den anderen Hangar bringen.«
    »Dann tun wir das.« Sein Vater hielt !Koga fest, sodass Max sich auf den wichtigsten Lauf seines Lebens vorbereiten konnte. »Der Junge hat schon einiges durchgemacht, aber das Risiko müssen wir auf uns nehmen. Kannst du ihn tragen? Allein?«
    Max nickte.
    »Okay. Dann pass eine günstige Gelegenheit ab.«
    »Ich komme zurück und hole dich hier raus, Dad. Versprochen«, sagte Max mit grimmiger Entschlossenheit.
    Sein Vater strich ihm zärtlich übers Gesicht, doch plötzlich verhärteten sich seine Züge. Es war genau wie damals auf dem Boot, als die Piraten angegriffen hatten. Als ob in seinem Vater noch jemand anders steckte. Hart und zäh und unnachgiebig.
    Bevor der Wächter begriff, was geschah, hatte Tom Gordon !Koga hochgehoben und Max, der sich startbereit gemacht hatte, über die Schulter gelegt. Als der Wächter sein Sturmgewehr hob, erkannte Max mit Entsetzen, dass sein Vater den Mann niemals rechtzeitig erreichen konnte und gleich erschossen werden würde. So wie es aussah, unternahm sein Dad auch nur einen schwachen Versuch, sich auf den Wächter zu stürzen. Aber weder Max noch der Wächter hatten das Rollbrett bemerkt, das ein Monteur unter dem Hummer hatte stehen lassen. Tom Gordon setzte zu einem gewagten Sprung an, um so darauf zu landen, dass es dem Wächter gegen die Knöchel krachte. Und genau das geschah auch. Das Rollbrett schlug dem Wächter die Füße weg, er stürzte rückwärts zu Boden, und plötzlich war Tom Gordon neben ihm, entwand ihm seine AK-47 und zog sie ihm über den Schädel.
    »Lauf, Max!«
    Max löste sich aus seiner Erstarrung, schnappte nach Luft und rannte mit ! Koga auf der Schulter los. Der Freund mochte nur aus Haut und Knochen bestehen, aber leicht zu tragen war er dennoch nicht. Als Max den Durchgang erreichte, sah er noch einmal zurück. Sein Vater stand jetzt an der Werkbank und streckte die Hand nach der Strombuchse mit dem Stecker des Lampenkabels aus. Im selben Moment fingen die Männer an zu brüllen. Ihre Schatten an der Wand ließen sie als Riesen erscheinen, die zum Angriff übergingen.
    Max’ Vater nickte seinem Sohn zu, und eine Sekunde später krachte eine ungeheure Explosion aus der Inspektionsgrube, in die Max die Benzinkanister gebracht hatte. Tom Gordon hatte wohl den Schalter gedrückt, sodass die blanken Kabelenden Funken geschlagen hatten. Um das Fahrzeug herum, das über der Grube stand, schlugen hohe Flammen empor, und dann explodierte es ebenfalls. Metall sprengte in alle Richtungen und der Hangar stand voller Rauch. Männer schrien. Es war ein einziges Chaos. Und Max’ Vater war verschwunden – verschlungen von Rauch und Flammen.
    Max rannte, und durch das Adrenalin in seinen Adern fühlte es sich an, als würde ! Koga immer leichter werden.
    Er kam in den zweiten Hangar, schlug auf den großen Einschaltknopf, und schon begann der riesige Ventilator an der Wand zu rotieren. Als er ! Koga vorsichtig in das Cockpit des Strandseglers legte, spürte er den kräftigen Luftzug in seinem Rücken. Er kletterte hinter ! Koga. Es war kaum noch Platz, und er musste sich den Oberkörper seines Freundes auf den Schoß legen. Dann streckte er die Beine aus, sah noch einmal nach, ob !Kogas Kopf auch wirklich mit der unverletzten Seite an seiner Brust lag, und packte die Seile, die am Segel befestigt waren.
    Aus dem anderen Hangar hallten Schüsse herüber. Dicker schwarzer Rauch quoll aus dem Gang und verwirbelte wie die Turbulenzen hinter einem Jumbojet, als der Ventilator voll aufdrehte.

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