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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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herrschte Hochspannung. Shaka Chang war immer noch hinter dem Beweismaterial her. Und er würde merken, wenn Max ihn anlog. Er wandte den Blick ab und sah nach seinem kraftlos an der Wand lehnenden Vater – eine ganz natürliche Reaktion, die aber auch der Verschleierung diente. In Wirklichkeit sah Max unauffällig zu Schernastyn hinüber. Er stand neben Chang, der ziemlich träge wirkte. Aber dieser Eindruck täuschte.
    Schernastyns Augen flackerten vor Angst.
    Und Max wusste Bescheid.
    Schernastyn hatte Chang nichts von dem Computer gesagt. Er versuchte, seinen eigenen Hals zu retten.
    Max blickte wieder zu Chang zurück, sah ihm direkt in die Augen, damit er die Wahrheit erkennen konnte. »Ich habe sie gefunden«, sagte er, denn ihm war klar, wenn er behaupten würde, er hätte die DVD nicht gefunden, und das so kurz bevor die Schleusentore des Staudamms geöffnet werden sollten, wäre ihr Leben nichts mehr wert. Chang würde seinen Vater vor seinen Augen foltern, bis er gestand. So aber gewannen sie womöglich ein paar Minuten, und diese Minuten bedeuteten Hoffnung, und wer noch Hoffnung besaß, konnte sich selbst aus dem finstersten Kerker befreien.
    Shaka Chang blieb stehen und sah Max mit seinen machthungrigen Augen an. Max begriff, warum die Leute solche Angst vor ihm hatten. Das lag nicht nur an seiner Größe – seine Augen waren die Fenster einer dunklen Seele.
    »Wo ist sie? « Die Frage kam so tonlos wie ein Atemzug. Aber Max lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    Dieses Gefühl war fast schon übernatürlich.
    Sie sahen einander direkt in die Augen.
    Konnte Shaka Chang in Max hineinsehen? Sah er den dunklen Ort, zu dem er stets reiste, wenn der Bakoko von ihm Besitz ergriff?
    »Ich habe sie ins Wasser geworfen. Im Pumpenraum. Ich habe die DVD durch das Gitter fallen lassen.«
    Chang musste nicht lange nachdenken. »So bist du also nach Skeleton Rock gekommen. Das ist wirklich bewundernswert.« Er schwieg kurz. »Warum ins Wasser? Warum riskierst du, dass die DVD beschädigt wird? Ah! Natürlich tust du das nicht. Sie war wahrscheinlich schon vorher im Wasser versteckt, oder in etwas Ähnlichem. Im Benzintank des Landrover? Da hatten meine Leute doch nachgesehen.«
    »Nein, im Wasserbeutel.«
    »Im Wasserbeutel. Sehr schlau.« Er sah Max’ Vater an, und dem gelang ein Lächeln. Ein kleiner Sieg.
    Aber Shaka Chang konnte überhaupt keinen Sieg über sich dulden, auch nicht den kleinsten. Er holte aus und verpasste Max’ Vater einen brutalen Schlag mit dem Handrücken, sodass dieser wieder an die Wand krachte. Im selben Augenblick warf Max sich wutentbrannt auf Chang, sah aber nur noch Jade und Gold an sich vorbeiwischen, als Chang zur Seite sprang und ihn mit voller Wucht am Hinterkopf traf. Changs Faust fühlte sich an wie ein Kricketschläger.
    Er landete neben seinem Vater, aus dessen aufgeplatzter Lippe Blut tropfte.
    »Kinder und Verwundete. Sie sind wirklich ein ganz toller Bursche, Chang! Sie waren bestimmt schon in der Schule ein mieser Schlägertyp. Sollten wir uns jemals unter fairen Bedingungen begegnen, mache ich Sie fertig«, sagte Tom Gordon knurrend.
    »Mr Slye, schicken Sie einen der Männer die DVD holen.« Slye schlich davon, froh darüber, dem Durcheinander und der hässlichen Gewalt zu entkommen. In so extremen Konflikten war es besser, sich außer Reichweite zu halten.
    Max half seinem Dad, sich mit dem Rücken an die Wand zu lehnen. Vater und Sohn sahen sich an, und ein flüchtiges, beinahe trauriges Lächeln huschte über Tom Gordons Gesicht. Sie waren erledigt, das war ihm klar, und in seinem liebevollen Blick zeigte sich tiefes Bedauern über seine Hilflosigkeit: Er konnte nichts tun, um seinen Sohn zu retten. »Ich halte nichts davon, aufzugeben. Niemals! Aber alles hat seine Zeit. Das merkt man eben immer dann, wenn es nicht so läuft, wie man gehofft hat. Tut mir leid, Junge. Ich hab dich sehr lieb.«
    »Ich dich auch, Dad.«
    Max nahm seinen Vater in den Arm und gab ihm einen Kuss. Das hatte er nicht mehr getan, seit er acht Jahre alt gewesen war. Aber es kam ihm richtig vor. Und während er ihn umarmte, fasste er seine Hand. Und Tom Gordon spürte, wie ihm der Zündschlüssel in die Hand gedrückt wurde.
    Noch war es nicht vorbei.

23
    D er Wind brauste mit Macht vor dem Eingang des Hangars, fegte hinein und verstummte, eingeschüchtert von dem riesigen Raum, zu einem Flüstern.
    Aus dem aufkommenden Sturm rollten zwei Jeeps in den Hangar. Changs Männer, völlig mit

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