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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Dartmoor High trotzten den Elementen, doch wenn sich in den Hochlagen die Sturmwolken zusammenballten und die alte Schule ganz einhüllten, wirkten die langen und schwach beleuchteten Korridore mit einem Mal sehr unheimlich. Schatten bewegten sich, wo keine sein sollten.
    Das bildest du dir alles bloß ein, dachte Sayid, während er durch den dunklen Flur schlich. Seit er Max die Nachricht geschickt hatte, dass Peterson wusste, wo er war, hatte er keinen Kontakt mehr zu seinem Freund gehabt. Und es hatte sich auch keine Gelegenheit ergeben, Peterson noch einmal zu belauschen. Deshalb hatte Sayid am Tag zuvor beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er brauchte ein bestimmtes Gerät, das er übers Internet bestellen konnte. Dafür war eine Kreditkarte erforderlich, und die konnte er sich nur von seiner Mutter besorgen.
    Sayid war nach strengen Wertvorstellungen erzogen worden. Diebstahl und Unehrlichkeit waren nach den Richtlinien seiner Mutter und seines verstorbenen Vaters verabscheuungswürdige Verbrechen . Sayid musste seinerzeit das Wort verabscheuungswürdig sogar im Wörterbuch nachschlagen, um zu begreifen, wie ernst seinen Eltern die Sache war. Aber Sayid hatte einfach keine andere Wahl, als die Kreditkarte seiner Mutter heimlich zu benutzen. Seine Mutter hätte Max zwar auf jeden Fall helfen wollen, aber sie hätte auch nachgehakt, wozu Sayid gerade dieses Gerät brauchte, und dann hätte er ihr erzählen müssen, dass er plante, Mr Petersons Telefon anzuzapfen. Seine Mutter wäre ausgeflippt und Sayid hätte sich dieSache abschminken können. Ihm blieben sechs Wochen, bis seine Mutter die merkwürdige Abbuchung auf ihrer Kreditkartenabrechnung entdecken würde, also müsste er sich auch erst dann den Kopf über die möglichen Folgen zerbrechen. Bis dahin war sein Freund hoffentlich schon wieder zurück und in Sicherheit.
    Sayid hatte selbstverständlich auch andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen und sogar bereits versucht, sich in Petersons Computer einzuhacken, aber das hatten die Granitmauern und Petersons Firewall verhindert.
    Er schob sein schlechtes Gewissen wegen der Kreditkarte beiseite. Es ging nicht anders. Nicht, wenn er seinem Freund helfen wollte. Er musste unbedingt herauskriegen, wem Peterson Bericht erstattete und dies dann an Max und Farentino weiterleiten.
    Aber zunächst ergab sich das Problem, wie er in Petersons verschlossenes Zimmer kommen sollte.
     
    Shaka Chang konnte sich alles kaufen, was sein Herz begehrte, aber er kam nicht an die Informationen von Tom Gorden heran. Der Wissenschaftler hatte Chang ein Schnippchen geschlagen und das Beweismaterial versteckt, das Changs Pläne ein für alle Mal zunichtemachen konnte. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass der Wissenschaftler nun keine Rolle mehr spielte. Tom Gordon würde keinem Menschen irgendetwas verraten können.
    Doch Chang hegte eine widerwillige Bewunderung für diesen Jungen, der sich aus England aufgemacht hatte. Max Gordon konnte mit seiner Entschlossenheit ein größeres Hindernis darstellen als erwartet.
    Er hatte geglaubt, wenn seine Männer Max und diesen jungenBuschmann in das Tal der Toten lockten, wäre damit die Sache erledigt, aber vielleicht war diese Annahme zu übereilt gewesen. Durch einen glücklichen Zufall könnte Max überleben, auch könnte ihm sein Vater verraten haben, wo jenes für Chang so verheerende Material zu finden war. Und es sollte nie unterschätzt werden, wozu jemand imstande war, der einen geliebten Menschen retten wollte.
    Nicht dass Shaka Chang jemals geliebt worden wäre. Gefürchtet und gehasst, ja, aber niemals geliebt. Liebe war ein zu komplexes Gefühl, als dass er es wirklich durchschauen konnte, aber er hatte begriffen, dass es für andere eine große Antriebskraft war.
    Slye, der nie vergaß, dass Shaka Chang jederzeit Herr der Lage sein wollte, murmelte, dass es vielleicht klüger wäre, sich zu vergewissern, ob der Junge in der Wildnis umgekommen war oder nicht. Chang gab ihm Recht.
    »Schick sie noch mal los. Keine Ausreden. Entweder finden sie die Leiche des Jungen oder seine Überreste, wenn wilde Tiere ihn gefressen haben.«
    »Und wenn sie ihn aufspüren und er tatsächlich noch lebt?«, fragte Slye. Die Antwort lag auf der Hand, aber er würde sich nie und nimmer erdreisten, ohne ausdrückliche Anweisung zu handeln.
    »Dann wird er sofort getötet.«
    »Von den Männern, die beim ersten Mal versagt haben? Soll ich denen den Befehl geben, den Jungen zu

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