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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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auch immer das sein mag. Vielleicht ist das der Weg, den der Mitarbeiter meines Vaters genommen hat. Ich weiß es nicht. Darum sollten wir uns jetzt nicht kümmern.Erinnerst du dich an die Höhlenwand? Da war eine Zeichnung, die sah aus wie ein großes Loch in der Erde mit einer Art Strudel darin.« Max bemühte sich um eine genaue Beschreibung und hoffte, der junge Buschmann könne sich an das Bild erinnern, das er meinte. »Vielleicht eine Senke oder so was Ähnliches, wo der Wind an Tempo gewinnt und sich zu einem Wirbelsturm entwickelt.«
    !Koga schüttelte den Kopf. Max spürte, dass er es nicht richtig erklärte. Daher nahm er Stöckchen und Steine, ein paar Blätter und Flechten und legte alles zu einem Modell zusammen, so wie es ! Koga einmal getan hatte, als er ihm den Weg erklärt hatte, den sie einschlagen wollten. Sein Freund war mit diesem Land verwachsen, und so eine greifbare Darstellung hatte für ihn viel mehr Bedeutung als irgendwelche Linien auf einer Karte.
    »Hier haben wir unser Lager verlassen, hier wurde ich verletzt …«
    !Koga nickte. Wenn er ahnte, wo sie sich zurzeit befanden, wollte Max das unbedingt wissen.
    »Kannst du mir zeigen, wo die Leute gestorben sind, die Stelle, wo die Erde blutet?«
    Ohne zu zögern, wischte ! Koga eine Fläche auf dem Erdboden frei. Er scharrte einen Strich in den Sand und daneben ein paar tiefere Furchen, die das Gelände darstellen sollten, wo das Wasser versickerte. »Hier.«
    »Und wo sind wir jetzt?«, fragte Max und begann, sich auf der in den Sand gezeichneten Karte zu orientieren.
    !Koga zog eine Linie weg von den letzten Zeichen, rupfte etwas Gras aus, womit er die Elefantenpfade und die Bäume markierte, zwischen denen sie jetzt hockten, und legte aus zwei Stöckchen ein Kreuz – das Flugzeug.
    Max zog einen weiten Halbkreis um ihre Position. »Und was ist hier?«
    !Koga schien unsicher. Dann drehte er einen Daumen nach unten und zeigte nacheinander auf verschiedene Stellen in Max’ Halbkreis. »Hier sind die Löwen. Fünf Familien. Es sind mutige Löwen, und meine Leute haben in ihrer Nähe gejagt. An dieser Seite ist der Salzsee fest geworden. Man braucht viele Tage, um ihn zu überqueren, und es gibt dort kein Wasser und nichts, wo man hingehen könnte, also gibt es auch keinen Grund, ihn zu überqueren. Aber hier jagen wir Wildschweine, und hier hat Ukwane ein Gnu erbeutet, und das Gnu hat ihm nicht verziehen und, bevor es starb, den Kopf gehoben und Ukwane getötet. Er war ein großer Jäger. Und hier ist die Polizei, da, wo die Lastwagen halten. Das ist eine Tankstelle.«
    »Wie weit?«
    »Fünf Tage.«
    »Was noch?«
    »Hier ist eine Stelle, wo wir nicht jagen dürfen. Weil da Touristen sind.«
    »Ein Wildreservat?«
    »Ja. Früher haben wir dort gejagt, aber die Regierung sagt, dort dürfen wir es nicht mehr.« ! Koga zeigte auf eine andere Stelle. »Da gehen wir nicht hin.«
    »Warum nicht, ! Koga? Ist da Polizei oder die Armee?« Max erinnerte sich, dass sowohl die Polizei als auch die Armee, bei der keine Buschmänner, sondern andere Stämme arbeiteten, die nomadischen Jäger und Sammler schikanierten.
    !Koga murmelte etwas Unverständliches und schüttelte den Kopf, fast als wolle er über das verbotene Gebiet nicht sprechen. »Dort ist Tod. Dort ist schon immer Tod gewesen.«
    Buschmänner sprachen nicht gern vom Tod. Böse Geisterwaren für sie etwas Wirkliches, reale Wesen, die sie ohne Vorwarnung mitnehmen konnten.
    »Warst du mal da?«
    »Nein. Das ist nicht gut.«
    »Wie weit ist es dorthin?«, fragte Max nach.
    »Zwei Tage – wenn wir laufen wie der Wind«, sagte er und lachte, »so wie du! Aber wir können dort nicht hin. Es ist … Ich kann es nicht sagen.«
    »Ist das ein heiliger Ort für euch? Wie eine Begräbnisstätte?«, fragte Max, um ihm eine genauere Antwort zu entlocken.
    »Nein, nicht heilig. Schlecht. Das ist ein schlechter Ort.«
    !Koga schaufelte eine Handvoll Sand aus dem Boden heraus und formte ein kleines Loch. Dann las er rasch ein paar grobe Steine auf, warf sie in das Loch und fasste den Rand mit glatteren Steinen ein. Zum Schluss bröckelte er trockenes Laub und Flechten darüber. »Nur wenige Jäger sind an diesem Ort gewesen. Sie erzählen, da sei ein großes Ungeheuer, das unter der Erde lebt. Es verströmt den Atem des Todes. Es versucht, unter uns und den Tieren zu leben. Aber es ist unter der Erde gefangen. Es ist wütend und will wie die Menschen sein, aber das kann es nicht.«
    Wenn da auf oder

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