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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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er aus dem Cockpit stieg, fiel aus der großen Karte eine kleinere heraus. Eine hydrologische Karte.
    Wenig später hatten er und ! Koga beide Karten auf dem Boden neben dem Flugzeug ausgebreitet. Das größere Blatt passte zu Max’ eigener Karte, zeigte aber nur wenig Einzelheiten. Die roten Kreuze konzentrierten sich auf die Gegend im nordöstlichen Teil. Max verfolgte mit dem Finger den Weg zu Kallies Gebiet, wo er seine Reise angetreten hatte. Brandts Farm war ebenfalls eingetragen.
    Es war, als betrachte er das Land vom Weltraum aus. Farmnamen, Landepisten, Siedlungen und Ortschaften – alles war im Lauf der Jahre verzeichnet worden. Max fand die ungefähre Stelle, an der sie überfallen worden waren, nachdem sie Kallie verlassen hatten, ihren Weg über die Berge, die heilige Höhle, das Gebiet der Buschmänner. Und er kam den roten Kreuzen immer näher. Die hydrologische Karte war schwieriger zu lesen. Darauf gab es keine Ortsnamen, nur Wasseradern, verästelt wie die feinen Muster auf Blättern. An zwei oder drei Stellen hatte der Kartenzeichner mit einem blauem Stift dichte Schraffuren eingefügt. Das waren die Sümpfe, erkannte Max.Links davon prangte ein dunkler Fleck, der wie eine Spinne am Ende eines Fadens schwebte. Das war ein Stichkanal, und die Spinnenbeine waren kleine Wasserläufe, die in den Sümpfen versickerten.
    »Ich glaube, wir sind ungefähr hier, ! Koga«, sagte Max und deutete auf das Gebiet südöstlich der Spinne.
    »Was bedeutet das da?«, fragte ! Koga und zeigte auf die roten Kreuze.
    Max zögerte. »Na ja … vielleicht sind das Stellen, an denen Leute gestorben sind. Sieh mal …« Und er zeigte ihm den Weg, den sie zurückgelegt hatten und der an einem halben Dutzend Kreuze vorbeiführte. »Ich nehme an, das ist die Stelle, wo die Erde blutet. Wo deine Leute gestorben sind, und wo unsere Väter sich getroffen haben.«
    »Dein Vater hat also viele Tote gefunden.«
    »Ja, sieht so aus.«
    »Aber warum sind sie gestorben?«
    »Vielleicht wegen des Wassers. Das hier ist eine Wasserkarte. Diese dünnen Linien hier könnten unterirdische Wasserläufe sein. Das ist das Spezialgebiet meines Vaters.« Max sprang auf, kletterte ins Cockpit zurück und untersuchte das Funkgerät. Sie brauchten Hilfe. Leute starben, sein Vater war verwundet. Sein Finger schwebte über dem Einschaltknopf. Er zögerte. Er hatte die Chance, über Funk Hilfe zu holen. Kallie, die Polizei. Er könnte sich mit Angelo Farentino in Verbindung setzen. Max war kurz davor, seinen Vater zu finden; sie hatten einen langen Weg hinter sich, und jetzt zögerte er.
    In der Stille des kühlen Cockpits versuchte Max sich vorzustellen, wie Dad und sein Helfer das Flugzeug hier zwischen die Bäume geschoben hatten. Sein Vater war verletzt, jemand hatte versucht, ihn vom Himmel zu schießen – und Leopold, vondem Max gar nichts wusste. War er ein junger oder älterer Mann? Jedenfalls war er scheinbar ein guter Fachmann, sonst hätte sein Vater ihn nicht mitgenommen. Aber egal. Die beiden hatten das Flugzeug versteckt und für eine schnelle Flucht vorbereitet. Wie viel Strom war noch in der Batterie? Womöglich reichte ein Funkspruch, und sie war leer. Niemand wusste, wo sein Vater war. Beim Flugzeug konnte Max nicht bleiben. Er musste weitersuchen. Falls sie sich verpassten und sein Dad hierherkam, weil er fliehen musste, durfte Max ihm diese Möglichkeit nicht nehmen. Na los, denk nach! Was würde sein Vater von ihm erwarten? Die Botschaft an der Höhlenwand hatte ihn hierhergeführt. Waren die Karten auch für ihn bestimmt gewesen? War das Absicht? Oder waren sie im Eifer des Gefechts einfach weggesteckt und vergessen worden? Was war noch auf diesen Höhlenbildern zu sehen gewesen? Die Taube, der verwundete Mann, der Morgenstern – jedes dieser Bilder ein Hinweis für ihn. Dann fiel ihm dieses klaffende Loch ein, das ebenfalls an die Höhlenwand gezeichnet worden war, wie ein riesiger Strudel, mit einer Wolke darüber. Er sprang aus dem Cockpit und trat neben !Koga, der immer noch die große Karte betrachtete, diese unvertraute Landschaft, angefertigt aus der Sicht eines Landvermessers.
    »Diese Linie da. Wie eine Schlange«, sagte ! Koga.
    »Zeig mal.«
    !Koga legte einen Finger auf die Küste bei Walvis Bay. Die rote Linie schlängelte sich auf den dunklen Fleck zu, der auf der hydrologischen Karte dem Spinnenkörper entsprochen hätte.
    »Das ist eine Straße«, sagte Max. »Sie führt von der Küste in dieses Gebiet, was

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