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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Wüste und in der Nähe von Farmen hatten keine Kontrolltürme. Da ging es ebenso locker zu wie an Tankstellen. In der Regel gab es dort eine Treibstoffpumpe, ein paar Mechaniker und einen Laden, manchmal auch eine Bar. Als sie dort landete, war nur ein anderes Flugzeug zum Tanken da und keine Spur von dem falschen Mechaniker, der ihr Flugzeug manipuliert hatte. Sie trat in die Bar und schritt auf Tobias zu, der gerade ein Bierfass an die Zapfanlage anschloss.
    Sobald er sie sah, griff er in die Kasse und zog ein Blatt Papier heraus. »Du hast mich angeschmiert! Weißt du, was dieser Anruf in England gekostet hat? Dein Vater zieht mir bei lebendigem Leib die Haut ab, wenn ich ihm das hier gebe!«
    Sie setzte sich auf einen Barhocker, außer ihr war niemand da. »Tobias, du hast mich fast umgebracht«, sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen. Tobias starrte sie mit offenem Mund an, verunsichert und verwirrt. »Erinnerst du dich noch an den Eiskalten Wüstenschreck, den du mir gemixt hast?«, fragte sie.
    »Klar. Aber da war kein Schnaps drin. Ehrlich.«
    »Ich weiß.« Sie wartete. Sie wollte ihn noch ein wenig länger auf die Folter spannen.
    »Ich habe die Früchte und Zutaten selbst gemixt. Ist dir davon etwa schlecht geworden? Lebensmittelvergiftung? Vielleicht hast du ja noch was anderes gegessen?«
    »Ich rede von der alten Flasche, Tobias. In deinem Wüstenschreck müssen vergorene Früchte gewesen sein. Die Flasche ist explodiert.«
    »Explodiert?« Er versuchte, sich den Augenblick vorzustellen, als sein Gebräu aus der Flasche herausgeschossen war. »Hat die Flasche dich getroffen?«
    Kallie nahm Eiswürfel aus einem Kübel, warf sie in ein Glas, griff nach einer Karaffe mit Limonade und schenkte sich ein. »Ich darf mir doch was zu trinken nehmen, oder?«, fragte sie.
    Er nickte, rätselte aber immer noch, womit er ihr wohl geschadet haben mochte.
    »Das Zeug ist explodiert und hat mich vollgespritzt, mich und natürlich das ganze Cockpit, die ganze Elektronik, alles war nass, und die Zylinderspule der Hydrauliksteuerung hat einen Kurzschluss bekommen.« Sie sagte einfach das Erste, was ihr einfiel. Tobias konnte zwar jeden Drink der Welt mixen, aber von Flugzeugen hatte er keine Ahnung.
    »Ist das was Schlimmes?«, fragte er.
    »Schlimmer als schlimm. Hab’s gerade noch so geschafft. Ich musste das melden, habe aber nichts von dir oder dem Wüstenschreck erwähnt.«
    »Danke, Kallie, tut mir leid, ich hab nicht geahnt, dass ein Fruchtsaft so viel Ärger machen kann.«
    »Ein explodierender Fruchtsaft, Tobias.«
    »Stimmt.«
    »In einem Behälter, der für diesen Zweck nicht geeignet war.« Die Formulierung hatte sie einmal in einem Zeitungsartikel über Verbraucherrechte gelesen.
    »Sicher, die Flasche war alt, aber immerhin war es doch eine Flasche, und deswegen muss sie geeignet gewesen sein, denn dafür sind Flaschen doch da«, sagte er.
    Kallie spürte, dass sie bei dem Versuch, Tobias mit ihrer Geschichte hinters Licht zu führen, ein wenig zu weit gegangen war. Sie musste ihn wieder in die Realität zurückholen.
    »Ich hätte sterben können, Tobias.«
    Er nickte ernst.
    »Aber ich hab’s überlebt. Und da dachte ich, ich besuch dich mal und sag dir Bescheid. Damit du dir keine Sorgen machst.«
    Tobias dachte kurz darüber nach. »Aber ich hätte mir keine Sorgen gemacht, weil ich nichts davon gewusst hätte, wenn du nicht gekommen wärst und es mir erzählt hättest.«
    »Jetzt pass mal auf. Willst du, dass mein Dad von dieser Sache erfährt?«
    Er schüttelte den Kopf. So etwas konnte sich nun wirklich niemand wünschen, der noch alle Tassen im Schrank hatte.
    »Nein. Natürlich nicht. Und glaub mir, ich hab auch nicht die Absicht, es ihm zu erzählen.«
    »Ich danke dir, Kallie.«
    »Schon gut. Du bist doch mein Freund.«
    »Das freut mich.«
    »Nicht wahr? Und Freunde helfen sich gegenseitig.«
    »Das finde ich auch.« Tobias nickte ernst, denn damit war ihre Freundschaft aufs Neue besiegelt. Aber ihm war schon klar, dass in dieser speziellen Freundschaft eine Geste der Wiedergutmachung fällig war. »Also, was habe ich dafür zu tun?«
    »Es kränkt und schockiert mich, dass du denkst, ich würde jetzt etwas von dir verlangen«, sagte sie und füllte ihr Glas wieder auf. Sie nahm einen Schluck Limonade. Er wartete. Sie zuckte mit den Schultern. »Du brauchst mich nur noch mal telefonieren zu lassen.«
     
    Sayid hatte Putzdienst im Waschtrakt. Die Jungen wurden zu dieser Arbeit eingeteilt,

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