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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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eine der anwesenden Frauen sie seit jener Zeit gesehen hatten, als sie in das Verließ unter der Weißen Burg gebracht worden waren. Leane schien gleich loslachen zu wollen, und Siuan schüttelte beinahe den Kopf über soviel Unachtsamkeit der Aes Sedai.
    »Ich bin nicht diejenige, mit der Ihr sprechen solltet«, sagte Min zu Sheriam. Laß sie zur Abwechslung diese ›beiden anderen Mädchen so kalt anstarren. »Fragt statt dessen Siuan oder Leane.« Sie sahen sie an, als sei sie verrückt geworden, bis sie in Richtung ihrer beiden Begleiterinnen nickte.
    Vier Aes-Sedai-Augenpaare richteten sich auf die beiden Angesprochenen, doch erkannten sie sie nicht sofort. Sie musterten die Frauen und tauschten Blicke untereinander. Keiner der Behüter wandte den Blick von Logain oder nahm auch nur die Hand vom Schwertgriff.
    »Eine Dämpfung könnte solche Resultate hervorbringen«, murmelte Myrelle schließlich. »Ich habe Berichte gelesen, die so etwas andeuten.«
    »Die Gesichter sind auf viele Arten ähnlich«, sagte Sheriam bedächtig. »Man könnte Frauen gesucht haben, die ihnen so ähnlich sehen, aber warum?«
    Siuan und Leane wirkten nun nicht mehr so überlegen. »Wir sind, wer wir sind«, sagte Leane knapp. »Befragt uns. Keine Doppelgängerin könnte wissen, was wir wissen.«
    Siuan wartete nicht auf die Fragen. »Mein Gesicht mag sich verändert haben, aber wenigstens weiß ich, was ich tue und warum. Ich wette, das ist mehr, als man von Euch behaupten kann.«
    Min stöhnte ob ihres strengen Tonfalls, aber Myrelle nickte und sagte: »Das ist die Stimme Siuan Sanches. Sie ist es.«
    »Stimmen kann man nachmachen«, sagte Carlinya, immer noch kühl und beherrscht.
    »Aber inwieweit kann man sich Erinnerungen anderer einprägen?« Anaiya runzelte ernst die Stirn. »Siuan falls Ihr das wirklich seid -, wir haben uns an Eurem zweiundzwanzigsten Namenstag gestritten, Ihr und ich. Wo geschah das und was kam dabei heraus?«
    Siuan lächelte die mütterliche Frau selbstbewußt an. »Das war während Eurer Unterrichtsstunde bei den Aufgenommenen, und Ihr habt erklärt, warum so viele der aus Artur Falkenflügels Reich hervorgegangenen Nationen nicht überleben konnten. Übrigens bin ich nach wie vor nicht in allen Punkten Eurer Meinung. Es ging so aus, daß ich zwei Monate lang täglich drei Stunden in der Küche gearbeitet habe. ›In der Hoffnung, daß die Hitze Euren Übereifer bremsen und abbauen möge‹, habt Ihr, glaube ich, gesagt.«
    Falls sie geglaubt hatte, diese eine Antwort werde den anderen reichen, hatte sie sich geirrt. Anaiya hatte weitere Fragen an beide Frauen auf Lager, genau wie Carlinya und Sheriam, die offensichtlich zur gleichen Zeit Novizinnen und Aufgenommene gewesen waren. In den Fragen ging es immer um Dinge, die keine Doppelgängerin wissen konnte, Streitigkeiten, in die sie verwickelt gewesen war, erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Streiche, ihre Meinung und die allgemein vertretenen Meinungen über bestimmte Aes-Sedai-Lehrerinnen. Min konnte kaum glauben, daß die Frauen, aus denen später die Amyrlin und die Behüterin der Chronik geworden waren, so oft ins Fettnäpfchen getreten waren, und dabei hatte sie noch das Gefühl, das Gehörte sei nur die Spitze des Eisbergs gewesen, und wie es schien, war ihnen Sheriam auch noch ziemlich nahe gekommen. Myrelle, die jüngste von ihnen, beschränkte sich auf amüsierte Kommentare, bis Siuan etwas von einer Forelle erwähnte, die jemand in Saroiya Sedais Bad geworfen hatte, und von einer Novizin, die daraufhin ein halbes Jahr lang Strafdienst tun mußte. Nicht, daß Siuan viele Gelegenheiten hatte, über andere zu sprechen, die für einen Streich bestraft worden waren. Hatte sie tatsächlich als Novizin die Hemden einer Aufgenommenen mit Juckpulver bestreut? Hatte sie sich aus der Burg geschlichen, um zu angeln? Selbst die Aufgenommenen benötigten eine Erlaubnis, um sich - außer zu bestimmten Stunden - vom Burggelände zu entfernen. Siuan und Leane hatten sogar gemeinsam gewagt, einen Eimer Wasser so abzukühlen, daß es beinahe gefroren wäre, und dann hatten sie den Eimer so plaziert, daß eine Aes Sedai die Dusche abbekam, die sie vorher, ungerechtfertigt, wie sie glaubten, hatte verprügeln lassen. Dem Glitzern in Anaiyas Augen nach zu schließen, war es gut für sie gewesen, daß man sie damals nicht erwischt hatte. Mins Kenntnissen der Regeln für die Ausbildung der Novizinnen und der Aufgenommenen zufolge konnten sich diese Frauen

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