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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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möchte. Es wird uns bestimmt nicht weiterhelfen, wenn bekannt würde, daß wir einen solch herausragenden Mann getötet oder eingesperrt haben, bevor unser Kampf überhaupt richtig begann.«
    »Ja«, stimmte Beonin zu, »und wir müssen ihm eine Belohnung anbieten, die ihn fest an uns bindet.«
    Sheriam richtete ihren Blick auf die beiden Männer. »Wenn Lord Bryne das Dorf erreicht, sagt ihm nichts, sondern bringt ihn zu uns.« Sobald sich die Tür hinter den Behütern geschlossen hatte, wurde ihr Blick grimmig. Siuan kannte das; dieser Blick aus den grünen Augen ließ den Novizinnen die Knie schlottern, bevor auch nur ein Wort gesprochen worden war. »Also. Ihr werdet uns berichten, warum Gareth Bryne hier ist.«
    Sie hatte keine Wahl. Falls sie sie bei der allerkleinsten Lüge ertappten, würden sie beginnen, alles in Frage zu stellen. So holte sie noch einmal tief Luft. »Wir sind eines Nachts in einer Scheune in der Nähe von Korequellen untergeschlüpft, drüben in Andor. Bryne ist der dort herrschende Lord, und... «

KAPITEL
28

    In der Falle
    E in Behüter in einem graugrünen Wams näherte sich Bryne, sobald er an den ersten Steingebäuden des Dorfes vorbeiritt. Bryne hätte den Mann überall als Behüter identifizieren können. Es genügte, ihn auch nur zwei Schritte gehen zu sehen. Der vielen Aes-Sedai-Gesichter, die ihn auf der Straße anblickten, hätte es gar nicht bedurft. Was im Namen des Lichts taten so viele Aes Sedai gleich an der Grenze von Amadicia? Gerüchte, die er in den letzten Dörfern vernommen hatte, besagten, Ailron habe vor, dieses Ufer des Eldar zu besetzen, was nichts anderes bedeutete, als daß die Weißmäntel herkommen würden. Die Aes Sedai konnten sich wohl sehr gut verteidigen, aber wenn Niall eine ganze Legion über den Fluß schicken würde, müßten doch viele dieser Frauen sterben. Falls er noch in der Lage war, einzuschätzen, wie lange ein Baumstumpf der Luft ausgesetzt gewesen war, war dieser Ort hier noch vor zwei Monaten im tiefen Wald begraben gewesen. Wo war Mara denn nun wieder hineingeraten? Er war sicher, sie hier vorzufinden. Die Männer in den Dörfern hatten sich sehr wohl an drei hübsche, junge Frauen erinnert, die gemeinsam weiterzogen, und ganz besonders, da eine von ihnen nach dem Weg zu einem seit dem Weißmantelkrieg verlassenen Ort gefragt hatte.
    Der Behüter, ein großer Mann mit breitem Gesicht, dem Bart nach aus Illian stammend, pflanzte sich auf der Straße vor Brynes braunem Wallach auf und verbeugte sich. »Lord Bryne? Ich heißen Nuhel Dromand. Wenn Ihr mit mir kommen? Es warten welche auf Euch, die sprechen wollen Euch.«
    Bryne stieg langsam ab, zog die Handschuhe aus und steckte sie hinten in den Schwertgurt, während er sich im Ort umsah. Der einfache bräunliche Mantel, den er nun trug, war viel besser für eine Reise dieser Art geeignet als der grauseidene, mit dem er losgeritten war. Er hatte ihn weggegeben. Aes Sedai, Behüter und andere beobachteten ihn schweigend, doch selbst jene, die bestimmt nur Diener waren, wirkten nicht überrascht. Und Dromand kannte seinen Namen. Sein Gesicht war ihnen nicht unbekannt, doch er vermutete noch mehr dahinter. Falls Mara eine -falls sie Agentinnen der Aes Sedai waren, änderte das nichts an dem Eid, den sie geleistet hatten. »Geht voran, Nuhel Gaidin.« Falls Nuhel über diese Anrede überrascht war, zeigte er das jedenfalls nicht.
    Die Schenke, in die ihn Dromand führte - oder was von einer Schenke übriggeblieben war -, wirkte eher wie das Hauptquartier für einen Feldzug, soviel Geschäftigkeit herrschte hier. Zumindest, falls jemals ein Feldzug von Aes Sedai geleitet wurde. Er entdeckte Serenla, bevor sie ihn sah. Sie saß mit einem großen Mann zusammen in einer Ecke. Das war wahrscheinlich Dalyn. Als sie ihn sah, klappte ihre Kinnlade herunter, und sie preßte die Augen zusammen, als glaube sie ihnen nicht. Dalyn schien mit offenen Augen zu schlafen. Er blickte ins Leere. Keine der Aes Sedai und der Behüter nahm von ihm Notiz, als Dromand ihn durch den Raum führte, aber Bryne hätte sein Herrenhaus und seine Ländereien verwettet, daß jeder von ihnen zehnmal soviel Einzelheiten entdeckt hatte als alle glotzenden Diener zusammengenommen. Er hätte umdrehen und wegreiten sollen, als ihm klargeworden war, wer sich in diesem Dorf aufhielt.
    Er musterte seine Gegenüber sehr sorgfältig und merkte sich alles, während er sich bei der Vorstellung durch den Behüter vor den sechs am Tisch

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