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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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eine Prellung heilen.«
    Elayne verzog den Mund, ließ die Bemerkung aber unbeantwortet. »Nein, keine Koppelung.« Die Menge an Saidar, die Nynaeve in sich aufgesogen hatte, war erstaunlich. Wenn sie damit Birgitte nicht retten konnte, würde das, was Elayne noch hinzufügen könnte, auch nicht mehr bringen. Gemeinsam wären sie wohl stärker, als eine einfache Addition ihrer Kräfte ergäbe, aber sie wußte nicht einmal genau, ob sie dazu schon in der Lage sei. Sie hatte sich nur einmal verkoppelt, und das hatte eine Aes Sedai getan, mehr, um ihr zu zeigen, was das für ein Gefühl war, als einen Zweck zu erfüllen. »Hör auf damit, Nynaeve. Du hast ja selbst gesagt, daß es nicht funktioniert. Hör auf und laß mich einen Versuch machen. Wenn es damit auch nicht geht, kannst du ja...« Was konnte sie dann? Wenn die Heilung geschah, dann war alles gut, wenn nicht... Es hatte gar keinen Zweck, es noch einmal zu versuchen, wenn sie schon beim ersten Mal keinen Erfolg gehabt hatte.
    »Was willst du ausprobieren?« fauchte Nynaeve beleidigt, aber sie rutschte doch ungeschickt rückwärts und ließ Elayne ans Bett treten. Das Heilgewebe löste sich auf, nicht aber ihre glühende Aura.
    Statt ihr zu antworten, legte Elayne eine Hand auf Birgittes Stirn. Bei dem, was sie vorhatte, war die körperliche Berührung genauso notwendig wie bei einer Heilung, und beide Male, als sie in der Burg zugesehen hatte, hatten die betreffenden Aes Sedai die Stirn des jeweiligen Mannes berührt. Die Stränge aus Geist, die sie nun verwob, waren äußerst kompliziert, wenn auch nicht in dem Maße wie Nynaeves Heilgewebe vor einer Minute. Sie verstand kaum selbst, was sie da tat, und von manchem überhaupt nichts, aber sie hatte sehr genau aufgepaßt -damals, aus ihrem Versteck heraus -, welche Muster das Gewebe bilden mußte. Aufgepaßt hatte sie, weil sie einfach romantische Vorstellungen gehabt hatte, weil sie Geschichten erfunden hatte über Liebe und Tapferkeit und Glück, wo die Wirklichkeit, die sie erlebte, nur trüb und enttäuschend schien. Nach ein paar Augenblicken war sie fertig, setzte sich auf das andere Bett und ließ Saidar los.
    Nynaeve runzelte die Stirn und beugte sich wieder über Birgitte. Die Gesichtsfarbe der bewußtlosen Frau wirkte vielleicht ein wenig besser, und ihr Atem kam ein bißchen kräftiger. »Was hast du gemacht, Elayne?« Nynaeve nahm den Blick nicht von Birgitte, aber das sie umgebende Glühen verblaßte langsam. »Es war jedenfalls keine Heilung. Ich glaube, ich könnte es jetzt nachmachen, aber mit Heilen hatte es nichts zu tun.«
    »Wird sie überleben?« fragte Elayne mit schwacher Stimme. Es gab keine sichtbare Verbindung zwischen ihr und Birgitte, keine Stränge der Macht, aber sie fühlte die Schwäche der Frau. Eine schreckliche Schwäche, die sie deutlich spürte. Und sie würde fühlen, wenn Birgitte starb, im gleichen Augenblick noch, und sei sie auch Hunderte von Meilen entfernt.
    »Ich weiß nicht. Ihr Leben entflieht nicht mehr, aber ich weiß es nicht.« Die Erschöpfung machte Nynaeves Stimme weicher als gewohnt, und es lag auch viel Schmerz in ihrem Tonfall, als teile sie Birgittes Wunden, seien es auch nur innere. Sie sog scharf die Luft zwischen halb geöffneten Lippen ein, erhob sich, entfaltete eine rotgestreifte Decke und breitete sie über die liegende Frau. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    Elayne schwieg, bis Nynaeve zu ihr herüberkam und sich schwerfällig neben ihr auf das Bett sinken ließ. »Eine Bindung«, sagte sie schließlich. »Ich... habe sie an mich gebunden. Als Behüterin. Es war kein Eid notwendig.« Der ungläubige Blick der anderen Frau ließ sie schnell fortfahren: »Heilen hatte keinen Zweck. Ich mußte doch etwas tun. Du weißt doch, welche Gaben ein Behüter durch die Bindung an seine Aes Sedai erhält. Zum einen Kraft und Energie. Er kann weitermachen, wo andere Männer zusammenbrechen und sterben; er kann Wunden überleben, die jeden anderen töten würden. Etwas anderes ist mir nicht eingefallen.«
    Nynaeve atmete tief durch. »Nun, es scheint ja besser zu funktionieren als das, was ich versuchte. Ein weiblicher Behüter. Ich frage mich, was Lan davon halten wird. Aber es gibt eigentlich nichts, was dagegen spräche. Und wenn überhaupt eine Frau, dann sie.« Sie zog die Beine ächzend hoch und setzte sich darauf. Ihr Blick kehrte zu Birgitte zurück. »Du mußt das natürlich geheimhalten. Wenn jemand erfährt, daß eine Aufgenommene eine Behüterin an

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