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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schlug mit einem Strang aus Luft auf sie ein, einem Knüppel, um sie bewußtlos zu schlagen. Sie zerschnitt das Gewebe, doch er schlug wieder zu, immer wieder, sobald sie sein letztes Gewebe durchtrennt hatte. Ein wütender Hagel von Schlägen prasselte auf sie nieder, den sie jedesmal kommen sah und abwehrte, doch er kam näher und näher. Wenn er sie nur noch ein paar Augenblicke beschäftigen könnte, wenn einer dieser unsichtbaren Knüppel ihren Kopf träfe, dann könnte er sich ihr weit genug nähern, um mit der Faust zuzuschlagen... Bewußtlos wäre sie genauso hilflos wie jeder andere.
    Mit einemmal schien sie zu begreifen, was er vorhatte. Sie fing immer noch jeden seiner Schläge so leicht ab, als könne sie ihn kommen sehen, tänzelte dabei aber rückwärts, bis sie an einen Wagen stieß. Und sie lächelte wie das Herz des Winters. »Du wirst langsam sterben, und bevor du stirbst, wirst du mich anbetteln, mich lieben zu dürfen«, sagte sie.
    Diesmal schlug sie nicht direkt nach ihm, sondern nach seiner Verbindung zu Saidin.
    Die Panik schlug gegen das Nichts, daß es bei der ersten messerscharfen Berührung wie ein Gong dröhnte. Der Strom der Macht in ihm wurde dünner, als dieses Messer tiefer zwischen ihn und die Quelle drang. Mit Geist und Feuer und Erde schlug er auf die Messerklinge ein. Er wußte genau, wo er sie finden konnte, er wußte, wo sich seine Verbindung befand, und er spürte diesen ersten Schnitt. Die Abschirmung, die sie über ihn zu werfen suchte, verschwand, tauchte erneut auf, tauchte immer wieder auf, so schnell er auch ihre Stränge durchtrennte, und immer floß Saidin einen kurzen Moment von ihm weg, blieb fast ganz weg, und er konnte mit seinem Gegenschlag gerade noch ihrem Angriff begegnen. Zwei Stränge auf einmal zu weben sollte ihm leicht genug fallen, denn er konnte eigentlich zehn oder noch mehr gleichzeitig halten, aber eben nicht, wenn der eine Strang nur eine verzweifelte Abwehr gegen etwas darstellte, das er nicht sah, bis es fast zu spät war. Und auch nicht, wenn immer wieder die Gedanken eines anderen Mannes im Nichts emporquollen und ihm sagen wollten, wie er sie besiegen könne. Falls er darauf hörte, würde vielleicht Lews Therin Telamon davonkommen, und Rand al'Thor wäre nur noch eine Stimme, die manchmal in seinem Kopf etwas flüsterte, wenn überhaupt.
    »Ich werde dafür sorgen, daß diese beiden Huren zuschauen, wenn du bettelst«, sagte Lanfear. »Aber soll ich sie zuerst dabei zusehen lassen, wie du stirbst, oder umgekehrt?« Wann war sie eigentlich auf den Wagen geklettert? Er mußte sie beobachten, mußte Ausschau halten nach der ersten Andeutung von Ermüdung bei ihr, sobald ihre Konzentration nachließ. Es war eine vergebliche Hoffnung. Sie stand neben dem verdrehten Türrahmen des Ter'Angreal und blickte auf ihn herab wie eine Königin, die gleich ihr Urteil fällen würde. Und dennoch nahm sie sich die Zeit, kalt auf einen altersdunklen Elfenbein-Armreif herabzulächeln, den sie unablässig in der Hand drehte. »Was wird dir mehr weh tun, Lews Therin? Ich will, daß du Schmerz empfindest. Ich will, daß du Schmerzen kennenlernst, wie noch kein Mann sie empfunden hat!«
    Je stärker ihm der Strom der Macht von der Quelle zufloß, desto schwerer wäre er zu durchtrennen. Seine Hand verkrampfte sich um die Manteltasche, um den fetten kleinen Mann mit dem Schwert, das sich durch den Stoff hindurch in seine Handfläche bohrte, wo sich der eingebrannte Reiher befand. Er sog soviel Saidin auf, wie er nur konnte, bis das Verderben wie ein Regenschleier neben ihm durch die Leere schwebte.
    »Schmerz, Lews Therin.«
    Und dann war da ein Schmerz wie eine in Agonie versunkene Welt. Diesmal traf er nicht Herz oder Kopf, sondern war überall, in jedem Teil seines Körpers. Heiße Nadeln stachen in die Blase des Nichts. Er bildete sich fast ein, bei jedem Stich ein Zischen wie beim Ausströmen von Luft zu hören, und jeder Stoß ließ die Nadeln tiefer eindringen als zuvor. Ihre Versuche, ihn abzuschirmen, wurden keineswegs schwächer, im Gegenteil, sie wurden schneller und stärker. Er konnte kaum glauben, daß sie so stark war. Er klammerte sich an das Nichts, an das sengende, eiskalte Saidin, und er verteidigte sich wild. Er konnte ja alles beenden und sie töten. Er könnte Blitze herabrufen oder sie in das gleiche Feuer einhüllen, das sie selbst zum Töten verwandt hatte.
    Bilder tauchten inmitten des Schmerzes auf. Eine Frau im dunklen Kleid einer

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