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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie sollte ja nicht glauben, er werde ihr auch nur einen Pfennig von dem wenigen abgeben, was er herübergerettet hatte -, aber sie war vom gleichen hohen Rang wie Jasin Natael. Vielleicht würde sie ihm ein paar Fragen beantworten? Zumindest hätte er jemanden, mit dem er zusammenarbeiten konnte. Schlimmstenfalls konnte er ihr die Schuld an seinen Fehlschlägen in die Schuhe schieben. Wenn man hoch im Rang stand, bekam man auch viel Macht, aber man mußte für die Fehler der eigenen Untergebenen nicht selten den Kopf hinhalten. Mehr als einmal hatte er einen Vorgesetzten seinen Ranghöheren zum Fraß vorgeworfen, um die eigenen Fehler zu vertuschen.
    Er schieß die Tür vorsichtigerweise, wandte sich um, und hätte am liebsten geschrien, wenn ihm die Angst nicht die Kehle zugeschnürt hätte.
    Die Frau, die dort stand, trug durchaus ein weißes Seidenkleid, doch sie war gewiß nicht fett. Es war die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Ihre Augen waren wie dunkle, unergründliche Bergseen, um ihre schlanke Taille lag ein Gürtel aus verwobenen Silberfäden, und in ihrem schwarzglänzenden Haar glitzerten silberne Halbmonde. Kadere erkannte dieses Gesicht aus seinen Träumen.
    Als seine Knie auf dem Boden aufschlugen, fand er seine Sprache wieder. »Große Herrin«, brachte er heiser heraus, »wie kann ich Euch dienen?«
    Lanfear hätte ihrem Blick nach genauso ein Insekt ansehen können, das sie vielleicht mit ihrem Pantoffel zertreten würde, vielleicht auch nicht. »Indem Ihr euren Gehorsam mir gegenüber beweist. Ich war zu beschäftigt, um selbst Rand al'Thor zu überwachen. Sagt mir, was er inzwischen getan hat, abgesehen von der Eroberung Cairhiens, und was er zu unternehmen gedenkt.«
    »Das ist schwierig, Große Herrin. Einer wie ich kommt kaum an einen wie ihn heran.« Ein Insekt, sagten ihm diese kühlen Augen, das so lange überleben wird, wie es nützlich ist. Kadere zermarterte sein Hirn, damit ihm alles einfiel, was er gesehen, gehört oder sich vorgestellt hatte. »Er schickt die Aiel in großer Anzahl nach Süden, Große Herrin, aber ich weiß nicht, aus welchem Grund. Die Tairener und die Leute aus Cairhien scheinen das gar nicht zu bemerken, aber ich glaube, sie können sowieso einen Aiel nicht vom anderen unterscheiden.« Er konnte es auch nicht. Er wagte nicht, sie zu belügen, aber wenn sie ihn für nützlicher hielt, als er tatsächlich war... »Er hat irgendeine Art von Schule gegründet in einem städtischen Herrenhaus, von dessen Besitzerfamilie niemand überlebt hat... « Zuerst konnte er ihr nicht anmerken, ob ihr gefiel, was er zu berichten hatte, aber je länger er redete, desto düsterer wurde ihre Miene.
    »Was wolltet Ihr mir denn nun zeigen, Moiraine?« fragte Rand ungeduldig, während er Jeade'ens Zügel an einem Rad des letzten Wagens in der Reihe festband.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um über den Rand des Wagens spähen zu können. Oben standen zwei Fässer, die ihm bekannt vorkamen. Wenn er sich nicht irrte, enthielten sie zwei Cuendillar-Siegel, zum Schutz in Wolle verpackt, da sie nun nicht mehr unzerbrechlich waren. Hier spürte er die Verderbnis des Dunklen Königs besonders deutlich. Wie der Gestank nach etwas, das im Verborgenen verfaulte, so schien es von den Fässern herüberzuwehen.
    »Hier wird es in Sicherheit sein«, murmelte Moiraine.
    Sie hob graziös ihren Rock an und begann, die Reihe der Wagen entlangzuschreiten. Lan folgte ihr auf den Fersen wie ein halb gezähmter Wolf. Der Umhang auf seinem Rücken zeigte ein verwirrendes Spiel von Farben und - Nichts, Leere.
    Rand starrte ihr aufgebracht hinterher. »Hat sie dir gesagt, worum es geht, Egwene?«
    »Nur, daß du etwas sehen müßtest. Und daß du ohnehin hierherkommen würdest.«
    »Du solltest einer Aes Sedai vertrauen«, sagte Aviendha, doch in ihre ansonsten ruhige Stimme schlich sich eine Andeutung von Zweifel ein. Mat schnaubte.
    »Na, dann werde ich das jetzt herausfinden. Natael, geht und richtet Bael aus, ich werde in einer...«
    Am anderen Ende der Reihe explodierte die Seitenwand von Kaderes Wohnwagen; umherfliegende Trümmerteile mähten Aiel wie Stadtbewohner nieder. Rand wußte Bescheid; die Gänsehaut benötigte er nicht mehr, um Klarheit zu gewinnen. Er rannte hinter Moiraine und Lan her, hin zum Wohnwagen. Der Ablauf der Zeit schien sich zu verlangsamen. Alles geschah zur gleichen Zeit, als sei die Luft ein zäher Brei, der jeden Augenblick festzuhalten versuchte.
    Lanfear trat

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