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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zusammen. Hör auf! Eine Minute wenigstens kannst du aufhören und trauern! Er wollte nicht, daß ihn alle so beobachteten. Die Aiel wichen ihm beinahe genauso bereitwillig aus wie vorher Mandarb.
    Die schiefergedeckte Hütte des Hafenmeisters besaß innen nur einen einzigen fensterlosen Raum mit Wänden voller Regale, auf denen Bücher, Schriftrollen und Papiere lagerten. Beleuchtet wurde er durch zwei Lampen auf einem groben, unlackierten Tisch, auf dem ansonsten vor allem Steuersiegel und Zollstempel herumlagen. Rand knallte die Tür hinter sich zu, um den vielen Augen zu entgehen.
    Moiraine tot, Egwene verletzt und Lan fort. Ein hoher Preis für den Tod Lanfears.
    »Traure gefälligst verdammt noch mal!« grollte er. »Das hat sie nun wirklich verdient! Hast du denn überhaupt kein Gefühl mehr?« Doch vor allem fühlte er sich wie betäubt. Sein Körper schmerzte, aber von den Schmerzen abgesehen war er wie tot.
    Er zog die Schultern ein, steckte die Hände in die Taschen, und dort fanden seine Finger Moiraines Briefe. Langsam zog er sie heraus. Ein paar Dinge, über die er nachdenken sollte, hatte sie gesagt. Den an Thom steckte er zurück und brach dann das Siegel des anderen. Die Seiten waren dicht in Moiraines eleganter Handschrift beschrieben.
    Diese Worte werden innerhalb von wenigen Augenblicken, nachdem Ihr dies aus der Hand legt, verblassen - ein auf Euch abgestimmtes Gewebe -, also geht vorsichtig damit um. Die Tatsache, daß Ihr dies lest, bedeutet, daß sich die Ereignisse im Hafen so entwickelt haben, wie ich hoffte...
    Er unterbrach sich, blickte ins Leere, und dann las er doch schnell weiter.
    Seit dem ersten Tag, da ich Rhuidean erreichte, wußte ich - es muß Euch nicht kümmern, wie ich das erfuhr; manche Geheimnisse gebühren anderen, und ich werde sie nicht verraten -, daß der Tag kommen würde, da in Cairhien Nachrichten von Morgase einträfen. Ich wußte freilich nicht, wie sie lauteten. Falls das stimmt, was wir hörten, mag das Licht ihrer Seele gnädig sein. Sie war eigenwillig und halsstarrig, hatte zuweilen die Launen einer Löwin, und doch war sie eine wahrheitsliebende, gute und gnädige Königin.
    Doch jedesmal führten uns diese Nachrichten am darauffolgenden Tag zum Hafen. Es gab drei Verzweigungen vom Hafen aus, aber wenn Ihr dies lest, bin ich fort, genauso wie Lanfear...
    Rands Hände verkrampften sich um die Blätter. Sie hatte es gewußt. Bescheid gewußt, und dennoch hatte sie ihn hierhergebracht. Hastig glättete er die zerknitterten Blätter.
    Die anderen beiden Verzweigungen waren viel schlimmer. In der einen tötete Lanfear Euch. Und in der anderen schleppte sie Euch weg, und als wir Euch das nächste Mal sahen, nanntet Ihr euch Lews Therin Telamon und wart ihr hingebungsvoller Liebhaber.
    Ich hoffe, Egwene und Aviendha haben unversehrt überlebt. Wie Ihr seht, weiß ich nicht, was hinterher in der Welt geschieht, abgesehen vielleicht von einer Kleinigkeit die Euch nicht betrifft.
    Ich konnte es Euch nicht vorher sagen, aus dem gleichen Grund, wie ich es Lan nicht sagen konnte. Auch wenn ich Euch vor die Wahl gestellt hätte, hätte ich nicht sicher sein können, welche Möglichkeit Ihr erwählt. Die Menschen von den Zwei Flüssen tragen in sich, wie es scheint, viele Züge des legendären Manetheren, Charakterzüge, die sie mit den Menschen der Grenzlande teilen. Man sagt, ein Grenzländer empfange lieber selbst eine Wunde durch einen Dolchstoß, als einer Frau ein Leid zufügen zu lassen, und er betrachte das als einen fairen Handel. Ich wagte nicht, das Risiko einzugehen, Ihr könntet mein Leben über das Eure stellen und Euch einbilden, Ihr könntet irgendwie das Schicksal umgehen. Kein Risiko, fürchte ich, sondern eine närrische Einbildung, wie der heutige Tag Euch sicher bewiesen hat...
    »Meine eigene Entscheidung, Moiraine«, stammelte er. »Es war meine eigene Entscheidung.«
    Noch ein paar Dinge zum Schluß.
    Falls Lan noch nicht weg sein sollte, sagt ihm bitte, daß das, was ich ihm antat, zu seinem eigenen Besten war. Eines Tages wird er es verstehen, und ich hoffe, er wird mir dafür danken.
    Vertraut keiner Frau in vollem Maße, die jetzt zu den Aes Sedai gehört. Ich spreche hier nicht nur einfach von den Schwarzen Ajah, obwohl Ihr immer nach ihnen Ausschau halten müßt. Hütet Euch vor Verin genauso wie vor Alviarin. Wir haben die Welt dreitausend Jahre lang nach unserer Pfeife tanzen lassen. Es ist schwierig, mit einer solchen Gewohnheit zu brechen,

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