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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wie möglich von dem Lager, das sich Moiraine mit den Weisen Frauen teilte, und dennoch in der Stadt. Die oberen Stockwerke waren zu einem Schutthaufen zusammengebrochen, der sich bis hinaus auf den rissigen Erdboden jenseits der gepflasterten Straße erstreckte. Nur die beiden unteren Stockwerke waren intakt geblieben. Er wehrte sich mit aller Macht gegen den aufsteigenden Schmerz und jagte, noch immer in vollem Lauf, hinein.
    Einst war der große Vorraum, der von einem Steinbalkon umrahmt wurde, bereits hoch gewesen, doch nun war er noch höher, nach oben offen unter dem Nachthimmel, und der helle Steinboden war mit Schutt übersät. In den Schatten, die der mondbeschienene Balkon warf, standen drei Schattenhunde auf den Hinterbeinen und kratzten und geiferten an einer bronzeverkleideten Tür, die unter ihrem Ansturm bebte. Der Gestank nach brennendem Schwefel hing dick in der Luft. Rand dachte daran, was vorher geschehen war, und lief zur Seite, während er bereits die Macht verwob. So zielte der Strahl flüssigen Feuers, mit dem er die Schattenhunde vernichtete, an der Tür vorbei. Er hatte sich diesmal bemüht, weniger Energie zu verwenden und so die Zerstörung auf die Schattenhunde zu beschränken, doch die dicke Wand am gegenüberliegenden Ende des Saals wies trotzdem ein in Schatten gehülltes Loch auf. Aber sie war offenbar nicht vollständig durchbrochen, auch wenn es schwer war, das beim Mondschein zu erkennen. Er würde einfach seine Beherrschung dieser Waffe verfeinern müssen.
    Die Bronzeverkleidung der Tür war zerbeult und rissig, als hätten die Zähne und Krallen der Schattenhunde tatsächlich aus Stahl bestanden. Durch eine Anzahl kleinerer Löcher schimmerte der Lichtschein einer Lampe. Auf den Bodenfliesen waren Abdrücke der Pranken zu sehen, aber doch überraschend wenige. Er ließ Saidin fahren und suchte sich eine Stelle, wo er sich nicht die Hände verschrammen würde, und dort hämmerte er laut gegen die Tür. Mit einemmal war der Schmerz an seiner Seite wieder sehr real und gegenwärtig. Er holte tief Luft und bemühte sich, ihn zu vergessen. »Mat? Ich bin es, Rand! Mach auf, Mat!«
    Einen Moment später öffnete sich die Tür einen Spalt breit, und Lampenschein fiel heraus. Mat blinzelte fragend aus dem Spalt, und dann zog er die Tür weiter auf und lehnte sich an den Türrahmen, als habe er zehn Meilen mit einer Ladung Steine auf dem Rücken hinter sich. Bis auf ein silbernes Medaillon in Form eines Fuchskopfes mit einem Auge, das genau wie jenes uralte Symbol der Aes Sedai geformt war, an einer Kette um seinen Hals war er völlig nackt. Bei Mats Empfindungen den Aes Sedai gegenüber wunderte es Rand, daß der Freund das Ding nicht schon lange verkauft hatte. Weiter drinnen im Zimmer wickelte gerade eine hochgewachsene, goldhaarige Frau eine Decke um ihren Körper. Da Speere und Schild zu ihren Füßen lagen, nahm Rand an, es handle sich um eine Tochter des Speers.
    Rand wandte schnell den Blick ab und räusperte sich. »Ich wollte nur sichergehen, daß alles mit dir in Ordnung ist.«
    »Uns geht's gut.« Nervös blickte sich Mat im Vorraum um. »Jetzt jedenfalls. Hast du es umgebracht oder so ähnlich? Ich will gar nicht wissen, was es war, solange es nur weg ist. Manchmal ist es schon verdammt schwer für einen Mann, dein Freund zu sein.«
    Nicht nur ein Freund. Ein anderer Ta'veren, und vielleicht der Schlüssel zum Sieg in Tarmon Gai'don. Jeder, der Rand schlagen wollte, hatte einen Grund, Mat genauso anzugreifen. Doch der bemühte sich immer, beides abzuleugnen. »Sie sind weg, Mat. Schattenhunde. Drei Stück.«
    »Ich habe dir doch gesagt, ich wolle es nicht wissen«, stöhnte Mat. »Jetzt also Schattenhunde. Ich kann ja nicht behaupten, daß es bei dir keine Abwechslung gäbe. Man langweilt sich gewiß nicht, und das bis zum Tag, an dem man stirbt. Wenn ich nicht gerade auf den Beinen gewesen wäre, um einen Schluck Wein zu trinken, als sich die Tür zu öffnen begann...« Er sprach nicht weiter, sondern begann zu zittern und kratzte sich einen roten Fleck am rechten Arm. Dabei betrachtete er die zerfetzte Metallverkleidung. »Weißt du, es ist schon komisch, welche Streiche einem die eigene Wahrnehmung spielt. Als ich mit aller Kraft versuchte, die Tür zuzudrücken, hätte ich schwören können, daß einer davon ein richtiges Loch darin aufgerissen hat. Ich konnte den verdammten Kopf sehen. Und die Zähne. Melindhras Speer hat ihn nicht einmal angekratzt.«
    Diesmal war

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