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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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als Teil desselben Deals. Auf diese Weise amortisieren wir die ganze Scheiße steuertechnisch, und ich habe das nötige Kleingeld für die Hughes-Satellite-Cable-Service-Fusion und die Refinanzierung des Ellison-Deals.«
    Bryant nickte. »Es könnte funktionieren.«
    »Es wird funktionieren.« Trumbo setzte sich auf. »Sie meinen also nicht, daß Hiroshe die Geschichte geschluckt hat, Sunny hätte die ganze Nacht durchgesumpft und würde nun irgendwo mit den Häschen seinen Rausch ausschlafen?«
    Will Bryant legte den Vertrag auf den Couchtisch. »Nun, Sunny ist bekannt für seine Partys. Aber er ist auch bekannt dafür, am nächsten Morgen wieder pünktlich auf der Matte zu stehen. Mr. Sato ist ganz außer sich vor Sorge.«
    »Hat Bobby die Bänder abgehört?« Selbstverständlich hatte Trumbo Satos Suite verwanzt und seine Telefone angezapft. Selbstverständlich hatten Satos Leibwächter die Zimmer und Telefone überprüft und die Wanzen entfernt. Trumbo hatte Parabolmikros aus hundert Metern Entfernung benutzt, um Stimmvibrationen von den Fensterscheiben der Suite zu empfangen, und Computer hatten dann die Unterhaltungen rekonstruiert. Er benutzte auch hochmoderne Fiberoptik-Video- und Audio-Aufnahmegeräte, nicht dicker als ein Menschenhaar und versteckt im Topfpflanzendschungel in Satos Suite, und diese Informationen wurden ebenfalls zu Aufzeichnungsgeräten in Trumbos Suite übermittelt. Bobby Tanaka und zwei Männer vom Sicherheitsdienst hatten den ganzen Nachmittag damit zugebracht, die Unterhaltungen mitzuhören.
    »Bobby sagt, daß Mr. Matsukawa dafür ist, den Deal platzen zu lassen«, berichtete Will und trank einen Schluck Eiswasser aus einem hohen Glas.
    »Dieser alte Sack«, knurrte Trumbo. »Ich wünschte, das Ding, das sich Sunny geschnappt hat, hätte sich Matsukawa gegriffen.«
    »Inazo Ono ist noch immer ganz scharf auf den Abschluß«, fuhr Will fort. »Und er ist Mr. Satos engster Freund und Chef-Unterhändler.«
    Trumbo schloß die Augen und rieb sich den Nasenrücken. »Für vier Millionen meiner hartverdienten Dollar sollte dieses Arschloch Ono auch besser scharf auf den Abschluß sein. Und Hiroshe wird ihm vermutlich einen hübschen Anteil an dem Golfclub hier geben, als Belohnung für seine guten Dienste bei den Verhandlungen.«
    »Durchaus«, pflichtete Will bei. »Nun, alles ist geregelt bis auf die Unterschriften.«
    »Es muß heute über die Bühne gehen«, murmelte Trumbo, die Augen noch immer geschlossen. »Der verdammte Vulkan qualmt immer doller, und ich glaube nicht, daß wir die Dinge hier noch einen Tag länger im Griff behalten können. Wie viele Gäste sind noch übrig?«
    »Hmmm«, sagte Will und sah in seinem Notizbuch nach. »Elf.«
    »Elf«, wiederholte Trumbo. Er klang, als bekäme er gleich einen Lachanfall. »Fünfhundert beschissene Zimmer, und wir haben elf zahlende Gäste.«
    »Mr. Carter hat die Leute gewarnt...«
    »Carter!« rief Trumbo mit geschlossenen Augen aus. »Ist diese Schwuchtel immer noch hier?«
    »Ja, nun...«, erwiderte Will und trank sein Eiswasser aus. »Sie haben ihn noch nicht gefeuert.«
    »Vielleicht lasse ich ihn einfach umlegen«, bemerkte Trumbo. »Was mich an etwas erinnert. Was ist aus dem fetten Hawaiianer mit der Axt geworden...«
    »Jimmy Kahekili.«
    »Ja, genau«, sagte Trumbo. »Ist er wieder weg?«
    »Nein«, erwiderte Will. »Das letzte, was ich gehört habe, war, daß er unten in der Küche sitzt und Kuchen ißt. Er hat noch immer seine Axt bei sich. Michaels hat ein Auge auf ihn.«
    »Gut. Ich bin froh, daß er hier ist. Solange wir Leute wie Caitlin und Myron Koestler und Carter hier haben, könnte sich Mr. Kahekili noch als sehr nützlich erweisen.« Trumbo lächelte, während er sich die Stirn massierte.
    »Haben Sie Kopfschmerzen, Boß?« erkundigte sich Will Bryant.
    »Scheißt der Papst in den Wald?« Das Funkgerät piepte, und Trumbo setzte sich auf. Es war der Kanal des Sicherheitsdienstes. »Hier Trumbo.«
    »Mr. Trumbo«, meldete sich Fredericksons Stimme, »gute Neuigkeiten. Ich habe Sunny Takahashi gefunden. Over.«
    Trumbo sprang auf und zerquetschte fast das Funkgerät in seiner Hand. »Lebt er?«
    »Ja, Sir. Er ist noch nicht einmal verletzt, soweit ich das erkennen kann. Over.«
    Byron Trumbo packte Will Bryant bei den Armen, zerrte den jüngeren Mann auf die Füße und tanzte mit ihm durchs Zimmer. Dann ließ er seinen persönlichen Assistenten wieder los und drückte den Sprechknopf. »Phantastisch... bringen Sie

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