Die Feuer von Eden
sah sie an. »Ich habe den Hund gesehen... Ku... der die Hand seines Opfers im Maul trug. Ich habe in der Nacht noch andere Dinge dort gesehen.«
Eleanor fragte nicht, was für andere Dinge das gewesen wären. Noch nicht. Statt dessen sagte sie: »Kriege ich immer noch meinen Hubschrauberrundflug?«
Er lachte. »Wollen Sie ihn denn noch?«
»Ja.«
»Dann ist es abgemacht. Mein Freund wird in ein paar Stunden am Mauna Pele landen... gegen Sonnenuntergang. Das heißt, natürlich nur, wenn das Hotel bis dahin nicht zwangsweise von den Behörden geräumt wurde oder unter Lava begraben ist. Sonst noch ein Gefallen, den ich Ihnen erweisen kann?«
»Sagen Sie mir nur, wer diese alte Frau war«, bat sie, als sie sich der Einfahrt des Mauna Pele näherten. Der Rauch war hier dünner, aber immer noch sichtbar. Der Südwind war warm und schwül.
»Welche alte Frau?« fragte Paul. »Meinen Sie Molly Kewalu?«
Eleanor bog in die Auffahrt des Hotels. Der Wachmann am Tor erkannte sie, salutierte freundlich und ließ die Kette herunter. Sie fuhren durch die schwarzen a’a -Felder. Die Küste war nicht einmal zwei Meilen entfernt, aber sie verlor sich im Rauch, ebenso wie das Hotel. »Nein«, erwiderte Eleanor, »die alte Frau im Wohnwagen Ihrer Onkel.«
Paul musterte sie mit einem sonderbaren Blick. »Welche alte Frau? Da war keine alte Frau im Wohnwagen.«
»BH und Slip sind ausgezogen«, sagte Byron Trumbo. »Das Vorspiel ist vorbei. Wann wird endlich gebumst?«
Die vulgäre Metapher ließ Will Bryant innerlich zusammenzucken. »Mr. Sato macht sich Sorgen wegen Sunny.«
»Scheiße«, entfuhr es Trumbo. Trotz des Wahnsinns, der mittlerweile allgegenwärtig zu sein schien, waren die Verhandlungen recht planmäßig verlaufen. Um drei Uhr an diesem Nachmittag, nach einem wunderbaren Mittagessen auf der Privat lanai im siebten Stock und einer Hula-Vorführung von fünf professionellen Tänzerinnen, die Trumbo aus Oahu hatte einfliegen lassen, waren sie wieder zum Geschäftlichen übergegangen. Um Viertel nach vier hatte man sich auf einen Preis von dreihundertzwölf Millionen Dollar geeinigt, und die Verträge waren aufgesetzt worden. Sato hatte eine Phalanx von Anwälten mitgebracht; Byron Trumbo hatte acht Anwälte auf seiner Gehaltsliste, aber es war ihm so verhaßt, mit ihnen zu reisen, daß er Will Bryant die Vertragsüberprüfung für seine Seite überließ. Will hatte einen Juraabschluß, ebenso wie Bobby Tanaka, und die beiden verbrachten eine hektische Stunde damit, minutiös das Kleingedruckte durchzugehen. Um siebzehn Uhr dreißig lagen die Verträge unterschriftsbereit auf dem blankpolierten Teakholz- und Mahagonischreibtisch im Konferenzsaal der Präsidentensuite.
Aber Hiroshe Sato machte sich Sorgen wegen Sunny Takahashi.
»Scheiße«, fluchte Trumbo zum x-ten Mal an diesem langen Tag. »Schon was von Frederickson, ob sie Sunny gefunden haben?«
»Nein«, erwiderte Will Bryant. Er sah noch immer eine Kopie des Vertrags durch, der das Mauna Pele in einen japanischen Golfclub verwandeln und seinen Boß aus ernstlichen finanziellen Schwierigkeiten herausboxen würde. Seine Schildpattbrille und sein nach hinten gebundenes Haar verliehen Bryant das Aussehen eines fleißigen Jurastudenten. Sein Dreitausend-Dollar-Donna-Karan-Anzug wollte allerdings nicht ganz zu diesem Bild passen.
»Schon irgendwas von Briggs?« Trumbo hatte den Leibwächter gemocht.
»Nein.«
»Schon irgendwas von Dillon?«
»Nein, er wird noch immer vermißt.«
»Haben Sie Bicki zur Abreise überredet?«
»Nein. Sie ist schwimmen gegangen.«
»Wie steht’s mit Maya?«
»Sie besteht ebenfalls darauf zu bleiben.«
»Caitlin?«
»Sie und Mr. Koestler haben New York angerufen. Offensichtlich denken die beiden immer noch, sie könnten Sie zu einem Verkauf zu ihrem Preis zwingen. Sie hat zweimal versucht, zu Mr. Sato vorzudringen, aber unser Sicherheitsdienst hat sie nicht reingelassen.«
Trumbo ließ sich auf die Couch sinken und legte die Füße hoch. »Ich bin müde.«
Will Bryant nickte und blätterte zur nächsten Seite des Vertrags. »Wollen Sie wirklich, daß die Zahlung von Sato über unsere Miami Entertainment Holding abgewickelt wird?«
»Ja«, sagte Trumbo. »Auf die Art sparen wir die meisten Steuern. Wir schreiben den Verlust über die Miami Entertainment Inc. ab, und dann liquidieren wir sie, ich schleuse den größten Batzen des Kapitals durch die beiden Cayman-Island-Konten, und wir verscheuern die beiden Casinos
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