Die Feuer von Eden
auf Ihrem Grundstück herumlaufen sah, der jemandes Hand in seinem Maul hatte«, sagte sie. »Und wenn Sie mich fragen, dann ist das keine gute Reklame für Ihr Hotel.«
Trumbos Grinsen hielt sich, aber es bekam etwas Verkrampftes. »Ja, ja, Mr. Dillon hat es mir schon erzählt.« Er wandte sich wieder an den Kunstkurator. »Paul, sind Sie sicher, daß es eine menschliche Hand war? Manchmal sehen weiße Krebse sehr ähnlich...«
Paul unterbrach ihn. »Es war eine Hand. Wir alle drei haben sie gesehen.«
Trumbo nickte, als würde er eine neue Information abwägen. Er wandte sich wieder an die Frauen. »Nun, meine Damen, ich möchte mich persönlich bei Ihnen für dieses unschöne Erlebnis entschuldigen. Wir werden uns der Sache natürlich annehmen. Und ich möchte mich noch einmal für alle Unannehmlichkeiten entschuldigen, die Ihnen eventuell entstanden sind. Sie sind natürlich von jetzt an Gast des Mauna Pele, und wir werden Ihnen den Aufenthalt hier nicht in Rechnung stellen, und wenn es sonst noch etwas gibt, was wir als Wiedergutmachung für dieses unschöne Erlebnis für Sie tun können, dann lassen Sie es uns bitte wissen, wir werden uns umgehend darum kümmern... gratis versteht sich.« Wieder lächelte er.
»Das ist alles?« fragte Cordie.
»Wie bitte?« fragte Trumbo durch sein Lächeln hindurch.
»Das ist alles? Wir erzählen Ihnen, daß auf Ihrem Grundstück ein Hund rumläuft und die Hand von jemandem im Maul hat, und Sie übernehmen unsere Rechnung und schicken uns wieder unserer Wege?«
Byron Trumbo seufzte. »Ms.... äh?«
»Stumpf«, sagte Cordie. »Und es ist ›Mrs‹.«
»Mrs. Stumpf. Mr. Dillon und die anderen, mit denen Sie über diese Angelegenheit gesprochen haben, sind natürlich sehr bestürzt über das, was Sie gesehen haben, und wir werden diesen Hund suchen... und was immer da noch zu finden ist. Aber wir denken, daß wir die Ursache für diesen... äh... unglücklichen Zwischenfall kennen.«
Paul, Cordie und Eleanor warteten. Mr. Frederickson schien ebenfalls zu warten.
»Leider hat es kürzlich ein Stück weiter die Küste runter einen Badeunfall gegeben«, erklärte Byron Trumbo. »Ein einheimischer Gentleman ist über Bord gefallen und ertrunken. Teile seiner Leiche wurden gefunden, aber... ähm... die Haie hatten ihn übel zugerichtet, und die Überreste waren nicht... ähm... vollständig. Wir gehen davon aus, daß dieser Hund... der, ganz nebenbei gesagt, ein Streuner sein muß, da es im Mauna Pele keine Hunde gibt... dieser herrenlose Hund muß einige der Überreste an der Küste gefunden und sie hierher geschleppt haben. Wir möchten uns herzlich dafür entschuldigen, daß Ihnen ein derart traumatisches Erlebnis widerfahren ist.«
Paul Kukali runzelte die Stirn. »Reden Sie über den ertrunkenen samoanischen Jungen aus Milolii?«
Trumbo zögerte und sah zu Dillon. Der Sicherheitschef nickte.
Paul Kukali schüttelte den Kopf. »Das war vor drei Wochen. Und die Leiche des Jungen wurde etliche Meilen weiter nördlich von hier gefunden. Die Hand, die wir heute gesehen haben, war eine weiße Männerhand.«
Sicherheitschef Dillon schnaubte abfällig. »Wenn eine Leiche eine Zeitlang im Wasser gelegen hat...«
»Ich weiß«, unterbrach Paul ihn. »Aber diese Hand war nicht weiß und aufgedunsen. Man konnte die Sonnenbräune erkennen. Ich denke nicht, daß sie überhaupt im Wasser gelegen hat. Es war eine weiße Männerhand...«
»Ich sehe keinen Grund, die Damen noch mehr zu beunruhigen«, sagte Trumbo und deutete mit einem Nicken auf die beiden Hotelgäste. »Ich bin überzeugt, daß Mrs. Stumpf und Mrs.... ähm...«
»Perry«, sagte Eleanor. »Ms.«
»Ich bin überzeugt, daß Mrs. Stumpf und Ms. Perry es vorziehen würden, weiter ihren Urlaub zu genießen, während wir diese Angelegenheit diskutieren.« Trumbo nahm zwei Visitenkarten aus seiner Brieftasche und kritzelte etwas darauf. »Meine Damen, wenn Sie diese Karten Larry in der Shipwreck-Bar zeigen, dann wird er Ihnen meinen persönlichen Lieblingsdrink mixen... ich nenne ihn Peles Feuer. Alles auf Kosten des Mauna Pele, versteht sich.«
Cordie betrachtete die Karte, dann sah sie den Milliardär an. »Das ist ja alles schön und gut, Trumbo, aber eins muß ich Ihnen doch sagen... ich hatte sowieso schon alles umsonst. Ich bin eine der Gewinnerinnen Ihres Bundesstaaten-Preisausschreibens ›Urlaub mit den Millionären‹. Illinois.«
»Ach, ja«, sagte Byron Trumbo, sein Lächeln noch immer wie eine steinerne
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