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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Eleanor fand, daß sie mit »Tante Nell« leben könnte.
    »Das war ‘ne nette Schau heute nachmittag, was?« bemerkte Cordie und trank einen Schluck von ihrem Bier.
    Eleanor nickte, den Blick noch immer auf den dunkler werdenden Himmel gerichtet.
    »Trumbo will das Ganze offensichtlich unter den Teppich kehren«, sagte Cordie. »Die Cops haben sich noch nicht bei mir gemeldet. Haben Sie was von denen gehört?«
    »Nein«, erwiderte Eleanor.
    »Ich wette, Trumbo hat sie nicht gerufen.«
    »Warum nicht?« fragte Eleanor. Weit draußen auf See zeichnete sich die dreieckige Silhouette eines Segelschiffs vor dem verblassenden Violett des Himmels ab. Trotz des auffrischenden Winds schien der Ozean völlig ruhig, die Wellen brachen sich mit leisem Schmatzen am keine zwanzig Meter entfernten Strand.
    Cordie zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich will er nicht in die Schlagzeilen kommen.«
    Eleanor rutschte auf dem Stuhl herum, um die andere Frau anzusehen. »Wie kann er das tun? Er muß doch damit rechnen, daß wir es schon bald jemandem erzählen. Wir könnten noch heute abend die hiesige Polizei anrufen... gleich jetzt.«
    Cordie schenkte sich Bier nach, trank und leckte sich den Schaum von den Lippen. »Ja, aber das werden wir nicht tun. Wir sind im Urlaub.«
    Eleanor war nicht sicher, ob das ein Scherz gewesen war.
    »Außerdem glaube ich, daß Trumbo versucht, diesen Laden zu verscherbeln«, fuhr Cordie fort. »Vielleicht will er die Nachricht nur so lange zurückhalten, bis er das Hotel diesen Japsen untergejubelt hat, mit denen ich ihn heute morgen habe rumkutschieren sehen.«
    Eleanor zuckte bei dem Wort »Japse« innerlich zusammen. »Woher wissen Sie so gut über Byron Trumbo Bescheid?« fragte sie.
    »Aus dem National Enquirer und Current Affair«, erwiderte Cordie. »Haben Sie nicht von seinen Problemen mit seiner Frau und seiner Freundin gehört?«
    Eleanor schüttelte den Kopf.
    »Es ist schlimmer als bei dem alten Donald Trump vor ein paar Jahren, mit dieser Wie-hieß-sie-noch. Trumbo ist gerade dabei, sich von einer Frau scheiden zu lassen, die clever war — sie hat ihm geholfen, sein Imperium aufzubauen —, oder zumindest behauptet ihr Anwalt das. Und dann hat er angefangen, mit diesem Supermodel rumzumachen...«
    »Maya Richardson«, sagte Eleanor und trank den Rest ihres Gin-Tonic.
    Cordie grinste. »Also lesen Sie den National Perspirer doch.«
    »Ich überfliege nur die Schlagzeilen, wenn ich in der Schlange an der Supermarktkasse stehe.«
    »Ach so«, feixte Cordie. »Nun, Current Affair sagt, Trumbo hätte jetzt eine neue Affäre mit einem jüngeren Rockstar. Eine, von der Maya noch nichts weiß.« Sie winkte den Kellner heran. Als der Mann herüberkam, zeigte Cordie ihm die Karte, die ihnen kostenlose Drinks für den Rest ihres Aufenthalts garantierte, und sagte: »Wir versuchen mal einen von Mr. Trumbos Lieblingsdrinks. Peles Haar.«
    »Sie meinen Peles Feuer«, erwiderte der Kellner. Der junge Mann war blond, gutaussehend und sonnengebräunt.
    »Egal«, sagte Cordie. »Bringen Sie zwei.« Sie musterte den Hintern des Kellners, als er davonging.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich meine Drinks mischen sollte«, bemerkte Eleanor.
    Cordie zog die Augenbrauen hoch. »Oh, wollten Sie auch einen?« Sie wartete einen Moment und grinste. »Nun, haben Sie noch Appetit nach dem, was wir heute gesehen haben?«
    Eleanor zögerte. »Ich fange langsam an daran zu zweifeln, was wir heute gesehen haben.«
    »Oh, zweifeln Sie nicht«, sagte Cordie. »Wir haben gesehen, was wir gesehen haben. Und mir sind schon weit merkwürdigere Dinge untergekommen.«
    Eleanor setzte an zu fragen, was für merkwürdige Dinge das gewesen waren, aber Cordie sprach schon weiter. »Und ist Ihnen der Hund aufgefallen?«
    »Nur daß er schwarz war«, sagte Eleanor. »Und groß. Wie ein übergroßer Labrador.«
    Cordie beugte sich vor. »Ich habe ihn ganz früh heute morgen gesehen. Als es gerade hell wurde. Derselbe verdammte Hund lief den Strand entlang.«
    »O ja«, sagte Eleanor. »Sie fragten mich, ob ich einen Hund gesehen hätte. Ich hatte es bis jetzt wieder vergessen.«
    Cordie nickte. »Haben Sie seine Zähne bemerkt? Deshalb habe ich Sie heute morgen gefragt, ob Sie ihn gesehen hätten.«
    »Seine Zähne?« Eleanor versuchte sich zu erinnern. Der Hund hatte nur einen kurzen Moment vor ihnen gestanden, bevor er sich in die Lavafelder getrollt hatte. Sie erinnerte sich an den Schock, als ihr bewußt wurde, was er da in seinem Maul

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