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Die Feuer von Troia

Die Feuer von Troia

Titel: Die Feuer von Troia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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junge Männer in Troia - oder sogar gute, ehrenhafte Achaier, wenn du das für sie möchtest. Sie ist doch ein nettes junges Mädchen. Such ihr einen anderen Mann. Das ist der beste Rat, den ich dir geben kann. « 
    Dann rief er nach einem Diener und verlangte, daß man seine Truhen in die Halle trug. Und aus jeder brachte er seltsame und schöne Dinge zum Vorschein, die er großzügig Priamos, seinen Söhnen und Töchtern überreichte. Hekabe bekam einen kleinen Becher aus gehämmertem Gold; er war nicht größer als eine Faust.
    »Aus dem Heiligtum der Stiere in Kreta«, sagte er. »Ich habe ihn selbst in den Überresten des Labyrinths gefunden. Nur die Götter wissen, wie er den früheren Plünderern entgangen ist. «
    »Vielleicht hatten die Götter ihn dir bestimmt.«

    »Vielleicht«, sagte Odysseus. »Siehst du die Stiere?«
    Hekabe betrachtete bewundernd den Becher und gab ihn dann den Frauen, die ihn herumreichten. Auch Kassandra betrachtete ihn und staunte über die feinen Gravuren: ein Stier in Netzen, die so fein ziseliert waren wie Fäden; junge Männer auf einem Streitwagen und eine Kuh, die den Stier lockt.
    »Das ist ein unbezahlbarer Schatz«, sagte sie. »Du solltest den Becher deiner Frau schenken. «
    »Ich habe so viele kostbare Dinge«, erwiderte Odysseus gutmütig, »für meine Frau und meinen Sohn. Glaub nicht, ich verschenke  alle  meine besten Dinge. «
    Andromache bekam einen goldenen Kamm und Kreusa einen Bronzespiegel mit einem Rand aus vergoldeten Perlen.
    »Der Spiegel wäre Aphrodite würdig«, sagte er. »Ich habe ihn bekommen, als ich die Nacht in der Höhle einer Meerjungfrau verbrachte. Wir hatten uns die ganze Nacht geliebt, und als ich mich morgens von ihr trennte, schenkte sie ihn mir und sagte, sie werde nie wieder in diesen Spiegel blicken, wenn sie nicht so schön sei, daß ich bei ihr bleibe.« Zwinkernd fügte er hinzu: »Du bist jetzt eine Braut und kannst dich für deinen Gemahl schön machen.« Kassandra schenkte er ein Halsband aus schlichten blauen Perlen, die wie Glastropfen aussahen, mit einem goldenen Verschluß.
    »Es ist nur eine Kleinigkeit«, sagte er, »aber soviel ich weiß, dürfen Priesterinnen keinen kostbaren Schmuck tragen. Vielleicht ist die Kette einfach genug, daß du sie als Erinnerung an den alten Freund deines Vaters trägst. «
    Gerührt drückte ihm Kassandra einen Kuß auf die Wange. Bei ihrem Vater hätte sie das kaum gewagt.
    »Ich brauche keine Geschenke, um mich an dich zu erinnern, Odysseus. Aber ich werde sie tragen, wenn es mir erlaubt ist. Woher kommen die Perlen?«
    »Aus Ägypten, dem Land, in dem die Pharaonen herrschen. Die Könige dort haben große Gräber gebaut, neben denen ganz Troia wie ein kleines Dorf wirkt«, erwiderte er. Kassandra hatte sich inzwischen schon so an seine unwahrscheinlichen Geschichten gewöhnt, daß sie erst viele Jahre später feststellen sollte, daß er die Wahrheit gesagt hatte.
    Nachdem alle Geschenke verteilt waren, fragte er Priamos: »Wann wirst du mich vom Zoll befreien, damit ich kommen und gehen kann und nicht wie die anderen Achaier Tribut entrichten muß?« 
    »Du bist natürlich etwas anderes«, beschwichtigte ihn Priamos, »und es wäre sehr undankbar von mir, nach so vielen Geschenken noch mehr haben zu wollen, mein Freund. Aber ich kann nicht allen und jedem erlauben, durch meine Gewässer zu segeln. Von dir fordere ich als Zoll nur, daß du mir berichtest, was in der weiten Welt geschieht. Herrscht auf den Inseln dieser Achaier Frieden?« 
    »Dort wird vielleicht einmal Frieden herrschen, wenn die Sonne im Westen aufgeht«, erwiderte Odysseus. »Der Krieg ist für die Könige wie auch für Achilleus das größte Vergnügen. lch führe nur Krieg, wenn mein Land und mein Volk bedroht sind. Für sie ist der Krieg ein ehrenvollerer Zeitvertreib als alle Wettkämpfe … Krieg ist für sie der große Wettkampf, bei dem sie alle mit Freuden ihr Leben lassen würden. Sie halten mich für unmännlich und feige, weil ich keine Freude am Kämpfen habe, obwohl ich besser kämpfe als die meisten von ihnen.«
    »Schon seit Jahren versuchen sie, uns zum Krieg herauszufordern«, sagte Priamos. »Aber ich habe es mir zum Grundsatz gemacht, ihre Beleidigungen und Herausforderungen zu übersehen, selbst dann, als sie meine Schwester geraubt haben. Du lebst unter den Achaiern, alter Freund, wirst du auch dabeisein, wenn sie gegen uns ziehen?«
    »Ich werde versuchen, mich nicht in einen solchen Krieg

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