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Die Feuerbraut

Titel: Die Feuerbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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noch alles dazu. Da müsste selbst ein Graf Harlau seinen Stolz hinunterschlucken.Aber er würde es nicht hinnehmen, sich von einem einfachen Leutnant Birkenfels Hörner aufsetzen zu lassen. Sei froh, dass er so bald erschienen ist. Was wäre gewesen, wenn du die Dame in der Zeit, in der sie von ihrem Mann getrennt war, geschwängert hättest? Den Skandal kannst du dir selbst ausmalen. Glaub mir, es ist das Beste für dich und diese Frau, wenn ihr euch nicht wiederseht. Lass es mit der kleinen Liebelei gut sein und vergiss sie.«
    Fabian schüttelte verzweifelt den Kopf. »Das kann ich nicht!«
    »Du musst, sonst ist es dein Verderben und das der Gräfin Harlau dazu. Oder willst du, dass ihr Mann sie als untreues Weib in ein Kloster einsperrt und sie sich den ganzen Tag kasteien muss, weil ihr Mann und die Äbtissin es als Strafe für ihre Sünden verlangen?«
    Gibichens eindringliche Worte brachten Fabian dazu, sich den Tatsachen zu stellen. »Stephanie darf nichts geschehen!«
    »Dann benimm dich entsprechend. Wenn du willst, gehen wir heute noch zu Gerdas Gönnern und kaufen uns bei ihnen ein. Dann hast du ein Weib zur Verfügung und brauchst nicht den Stunden mit der Harlau nachzutrauern.«
    Fabian schüttelte den Kopf. Sein Freund würde nie begreifen, dass ihn mit Stephanie von Harlau mehr verband als der kurzfristige Rausch der Sinne. Doch gerade um ihretwillen musste er sich beherrschen, auch wenn sein Herz in Trümmern lag.
    »Stephanie darf nichts geschehen!«, wiederholte er.
    »Also hältst du dich in Zukunft an Gerda?«
    Fabian schüttelte erneut den Kopf. »Mir ist nicht nach einer Hure zumute.«
    »Sturer Bock! Wenn du jetzt das jammernde Elend spielst, machst du nur die Leute auf dich aufmerksam. Es wissen gewiss noch andere, dass du während Wallensteins Abwesenheit nicht nur dessen Garderobe bewacht hast. Ein Heimsburg würde seineSeele an den Teufel verkaufen, wenn er dir auf diese Weise eins auswischen könnte. Also nimm dich zusammen! Das Beste wäre es freilich, du würdest heiraten. Damit könntest du allen Spekulationen das Wasser abgraben.«
    »Ich und heiraten? Wen denn?« Trotz seiner Trauer um Stephanie gelang es Fabian zu lachen.
    »Nun, Irmela zu Beispiel.«
    »Dieses unreife Kind!«, platzte Fabian heraus.
    »Sie ist über achtzehn und wäre in friedlicheren Zeiten schon längst Ehefrau und wohl auch Mutter. Du könntest es nicht besser treffen. Das Mädchen ist in dich vernarrt, reich und überdies ein Mündel des Pfalz-Neuburger Herzogs, der dir seine Protektion nicht versagen würde. Du könntest rasch avancieren und in einem Jahr vielleicht sogar mich herumkommandieren.«
    Fabian blickte Gibichen fragend an, als wolle er feststellen, ob sein Freund es ernst meinte, und entdeckte einen ungewohnten Ausdruck in dessen Augen, der Besorgnis und seltsamerweise ein wenig Trauer verriet. Auch schien sein Freund ihm entgegen seiner sonstigen Art überraschend ernst zu sein. Es beunruhigte Fabian, dass Gibichen ganz offensichtlich große Schwierigkeiten befürchtete, und er verfluchte sich, weil er seiner Leidenschaft für Stephanie keine Zügel angelegt und sie dadurch in Gefahr gebracht hatte. Aber er hätte die süßen Stunden mit ihr nicht um alles in der Welt missen wollen. Nun musste er alles tun, um sie zu schützen. Würde er in absehbarer Zeit heiraten, dürfte dies den Leuten Sand in die Augen streuen und Stephanies Ruf schützen.
    Allerdings war Irmela das einzige Mädchen, bei dem er auf Erfolg hoffen konnte. Der Gedanke, sie zum Weib zu nehmen, wäre ihm wirklich nicht in den Sinn gekommen, doch wenn er es jetzt tat, mussten alle annehmen, sie wäre nach Böhmen gereist, um ihn wiederzusehen.
    »Vielleicht tue ich es. Es ist wohl immer noch besser, als Harlau den Schädel zu spalten, um Stephanie von ihm zu befreien.«
    »Wenn du das tust, endest du auf dem Richtblock und hast nichts davon«, gab Gibichen trocken zurück. »Außerdem bin ich sicher, dass Irmela dich die blonde Schönheit vergessen lassen wird. Sie ist das tapferste Mädchen, das ich je kennengelernt habe. Wenn ich daran denke, wie sie mit Heimsburg fertig geworden ist, als dieser sie entführen wollte.«
    Fabian fuhr hoch. »Was sagst du? Heimsburg wollte Irmela entführen?«
    »Nicht nur das! Er wollte sie zur Heirat zwingen, um an ihr Vermögen zu kommen. Aber sie hat ihm ein Schnippchen geschlagen.«
    »Ich werde diesen Hund vor meine Klinge holen!« Fabians Stimme klirrte vor Wut, gleichzeitig empfand er

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