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Die Feuerbraut

Titel: Die Feuerbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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sie sich entschloss, ebenfalls einen Knicks zu machen. Als Ehrentraud aufstehen wollte, hob der Herzog beschwichtigend die Hand.
    »Bleibt ruhig liegen, meine Liebe. In Zeiten der Not wie dieser sollen Ehrenbezeugungen denen überlassen bleiben, die noch dazu in der Lage sind.« Mit einer Miene, der anzusehen war, wie sehr ihn das Aussehen des Edelfräuleins erschreckte, wandte er sich an Meinarda und neigte ein wenig den Kopf.
    »Ich habe von der furchtbaren Tragödie vernommen, die Euch widerfahren ist, meine Liebe. Der Tod Eures Gemahls stellt auch für Uns einen herben Verlust dar, zählte Herr von Czontass doch zu Unseren bewährtesten Vertrauten.«
    »Ich bitte Euer Gnaden, Euch meines vaterlosen Sohnes anzunehmen!« Meinarda beugte erneut ihr Knie vor dem Herzog der Jungen Pfalz von Neuburg und vermochte ihre Tränen nicht mehr zurückzuhalten.
    »Wir werden ihn im Auge behalten!« Im Augenblick war es nur ein Versprechen, das Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach aus Mitleid von sich gab, doch Meinarda kannte ihren Landesherrn und wusste, dass sie ihn daran erinnern durfte. Für Siegmar bedeuteten die Worte die Aussicht auf eine Karriere, die ihn in den inneren Kreis um den Herrscher führen konnte.
    Der Pfalzgraf nickte Meinarda noch einmal zu und sah dann auf Irmela hinab, die ihn scheu anlächelte. »Du bist also die Tochter von Irmhilde und Ottheinrich von Hochberg.« Es klang etwas überrascht. Er hatte Irmelas Mutter als zierliche, aber sehr schöne Frau in Erinnerung, während die Tochter einer grauen Maus glich. Dann erinnerte er sich daran, wie jung Irmela noch war, und nahm an, dass zwar keine bemerkenswerte Schönheit, aber eine aparte junge Dame aus ihr werden konnte.
    Mit einem gezwungenen Lächeln strich er ihr über das Haar. »Wie Wir hörten, wären all die Frauen und Kinder, die gerettet werden konnten, ohne dich ein Opfer der Schweden geworden. Wir danken Gott dem Herrn, dass er es nicht dazu kommen hat lassen. In dieser Hinsicht ähnelst du deiner Mutter. Auch sie hat Uns vor einer großen Tragödie bewahrt.«
    Er ging jedoch nicht näher darauf ein, sondern seufzte tief und wandte sich dann an den Höfling. »Mein lieber Stainach, sorgt bitte dafür, dass die Damen ihrem Rang gemäß untergebracht werden, und lasst ihnen die Mahlzeiten von Unserem eigenen Tisch bringen.«
    Der Höfling wand sich sichtlich. »Verzeiht, Euer Gnaden. Die Residenz und die Stadt sind hoffnungslos überfüllt. Es dürfte so gut wie unmöglich sein, ein achtbares Obdach für die Damen zu finden.«
    »Dann lasst Platz für sie schaffen!« Der Pfalzgraf ließ keinen Zweifel daran, dass er seinen Befehl befolgt sehen wollte. Stainach, der froh gewesen war, den Frauen wenigstens dieses Plätzchen zuweisen zu können, zog ein langes Gesicht, wagte aber keinen weiteren Einwand.
    Wolfgang Wilhelm winkte den Damen noch einmal huldvoll zu und wandte sich zum Gehen. Kurz vor dem Vorhang blieb er noch einmal stehen. »Stainach, wenn die Schweden wirklich auf Neuburg zurücken, sollten die Damen nicht mehr hier sein. Wir wollen nicht, dass sie diesen Ungeheuern ein zweites Mal begegnen müssen. Sorgt dafür, dass sie in eine sichere Gegend reisen können.«
    Stainach rang die Hände und sah aus, als würde er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. »Jede Zille, Euer Gnaden, die es im weiten Umkreis gibt, ist hierher geschafft worden, um für Eure Weiterreise zu Verfügung zu stehen. Alle anderen Schiffe wurden bereits von Standesherren und Bürgern dieser Stadt zurFlucht benutzt. Wir werden kaum den elendsten Kahn für die Damen auftreiben können.«
    »Es wird wohl die Möglichkeit geben, sie auf einer Unserer Zillen mitzunehmen!« Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er Stainach damit eine Aufgabe aufhalste, die eines Herkules würdig gewesen wäre, ging Wolfgang Wilhelm mit raschen Schritten davon.
    Stainach sah ihm mit verkniffener Miene nach und rief, als sein Herr den Saal verlassen hatte, einen Untergebenen zu sich. »Weiß Er, wo wir eine passable Unterkunft für Frau von Teglenburg und Fräulein von Hochberg finden können?«
    »Die Fräuleins von Hochberg«, fiel ihm Johanna ins Wort, die nicht hinter Irmela zurückstehen wollte. Der Höfling beachtete sie jedoch nicht, sondern sah den Bediensteten so scharf an, als wolle er diesen für allen Ärger verantwortlich machen.
    Der Mann rieb sich die Nase. »Da es sich um die Komtesse Hochberg und deren Bekannte handelt, wäre es wohl am besten, ihr den eigenen

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