Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Er lachte bitter, als er meinen Gesichtsausdruck wahrnahm. »Wusstet Ihr das nicht? Habt Ihr Euch nicht gewundert, warum dem Reich Thalak so viele Seelenreiter dienen, wo sie doch so selten sind? Diese Seelenreiter sind es nicht von Natur aus, sie werden dazu gemacht … durch ebendieses Ritual, das Ihr gestern unterbrochen habt, indem Ihr Eurer Freundin vor die Füße fielt. Etwas später nur, und ich wäre tot und sie die Herrin meiner Seele und für immer verflucht.«
    Ein stählernes Band schien mir den Atem abzuschnüren, selbst meine Wachen sahen schon beunruhigt drein.
    »Hört nicht auf ihn, Fürst«, meinte einer von ihnen und trat näher, die Hand auf dem Knauf seines Schwerts.
    »Ihr erzählt Unsinn«, sagte ich entschieden. »Der Schreck hat Euch den Geist verwirrt, das wird es sein.«
    »Verwirrt oder nicht, ich bin Euch dankbar!«, rief Marcus. »Kaum zu glauben, wie wertvoll das Leben wird, wenn man nur noch einen Tag hat.«
    »Eine späte Einsicht für einen Hund wie Euch«, knurrte ich. »Ich glaube Euch kein Wort. Es ist alles Unfug. Welches Talent wollt Ihr denn schon haben?«
    »Ein überaus nützliches«, meinte er unverfroren. »Wenn Ihr wollt, verrate ich es Euch. Vielleicht würfelt Ihr dann ja mit Eurer Freundin um meine Seele.«
    Zornig trat ich näher an ihn heran. »Ein Mann in Eurer Lage sollte …«
    »Wenigstens kenne ich die meine«, unterbrach er mich, den Blick auf meinen Hals gerichtet. »Kennt Ihr denn die Eure?«
    »Was meinst du damit, Kerl?«
    Doch der Pirat wandte sich schon ab. »Artin, schau dir mal an, was dein Freund um den Hals trägt!«, rief Marcus nach hinten in die Zelle. Dort rührte sich etwas, und der Elf Artin kam langsam nach vorn zur Tür. So abgemagert und verdreckt hätte ich ihn kaum erkannt, wenn der Pirat ihn nicht beim Namen gerufen hätte.
    »Roderic«, sagte der Elf, als er an das vergitterte Fenster in der Tür trat. Eines seiner Augen war zugeschwollen und eiterte aus dem Augenwinkel. Ich hoffte nur, dass es nicht verloren war. »Es tut mir leid, Euch so zu sehen.«
    Er schien es auch noch ernst zu meinen.
    »Was faselt Ihr da?«, fragte ich ihn, während eine meiner Ehrenwachen schon näher trat.
    »Das Band um Euren Hals«, erklärte der Elf.
    »Ihr habt eines getragen«, erinnerte ich mich. »Nicht ich.«
    »Jetzt tut Ihr es.« Er legte den Kopf schief und sah mich mit seinem guten Auge an. »Aber Ihr wisst es nicht einmal, oder?«
    »Tritt zurück, Elf«, befahl einer meiner Wächter barsch und wandte sich dann mir zu. »Fürst, wir …«
    Doch weiter kam er nicht, denn die Tür, die zu den Katakomben führte, öffnete sich und zwei Soldaten kamen herein und blieben erstaunt stehen, als sie den Gang von mir und den Wachen versperrt vorfanden.
    »Oh«, meinte einer der beiden und trat hastig beiseite. Ich tat das Gleiche zur anderen Seite hin, näher zu Artin und der Zellentür.
    »Bitte nach Euch, Fürst«, bot der Soldat an, während er eine Laterne anhob, um mich besser betrachten zu können. Doch ich hörte kaum auf das, was er mir sagte, sondern starrte nur auf das Schwert an seinem Gürtel, ein Schwert, ganz ähnlich dem, das ich selbst trug. Ein Schwert, das mich reizte und anzog, lockte und faszinierte, ein Schwert wie das aus meinen Visionen.
    »Wo habt Ihr diese Klinge her?«, fragte ich den Mann mit brüchiger Stimme.
    »Ser …«, begann er.
    »Fürst«, berichtigte eine meiner Wachen den Soldaten drohend, dieser schluckte und nickte hastig. »Verzeiht, Fürst.«
    »Wo habt Ihr das Schwert her?«, fragte ich erneut.
    »Es ist eine seltsame Geschichte«, berichtete der Mann zögerlich. »Ich habe das Schwert von einem Jungen, einem dieser Piratenbastarde, die wir leben ließen, damit sie Besorgungen für uns erledigen. Ich sah, wie er das Schwert verstecken wollte, und ergriff ihn, er behauptete auch noch, es gehöre ihm.«
    »Wie das?«, fragte ich überrascht.
    »Er sagte, er habe es aus dem Rücken einer Kreatur ragen sehen, die im Hafen verendet ist und letzte Nacht dort angetrieben wurde. Er behauptete, er wäre hingeschwommen und habe es herausgezogen und es gehöre nun ihm.« Der Soldat schüttelte erheitert den Kopf. »Dann besaß er auch noch die Unverschämtheit, mir das Schwert für fünf Goldstücke anzubieten.«
    »Eine solche Klinge ist weitaus mehr wert«, meinte ich.
    »Als ob ich dafür zahlen würde«, amüsierte er sich. »Als dieser Piratenbastard es mir nicht geben wollte, erschlug ich ihn. Ein Maul weniger, das wir

Weitere Kostenlose Bücher