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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ergangen ist. Ehrenwort.«

    »Amhal, was ist denn los mit dir?«, brach es da aus ihr hervor. »Du besuchst mich nicht mehr, gehst mir aus dem Weg, und …«, was bedeuten dir die Küsse, die wir uns gegeben haben? , führte ihre vertraute innere Stimme den Satz fort. Doch über die Lippen kamen ihr diese Worte nicht.
    Amhal trat einen Schritt zurück. »Ich bin einfach sehr eingespannt mit dem Training. Das ist alles. Aber ich verspreche dir, morgen Abend sehen wir uns, und dann weißt du ja vielleicht schon, wer du eigentlich bist.«
    Er lächelte sie an, ein Lächeln jedoch, das etwas Falsches, Gekünsteltes hatte.
    Ohne sie zu berühren, indem er nur die Hand hob, verabschiedete er sich, und erneut war Adhara allein mit ihren Zweifeln und Fragen.
     
    Am nächsten Tag nahm sie den Weg, den Amhal ihr beschrieben hatte. Verloren kam sie sich vor, während sie durch die Straßen der Stadt lief, die sie nach den langen Tagen in der gedämpften Atmosphäre des Palastes mit ihrem Lärm und Chaos erschreckte. Alle starrten sie misstrauisch an, so kam es ihr vor, und eine eigenartige Spannung lag in der Luft, in den Gassen und breiten Alleen. Und sie fragte sich, ob es die Seuche war, die bereits für Opfer sorgte, und sei es auch nur, indem sie Angst und Schrecken verbreitete: Es gibt viele Arten zu sterben, bevor das Herz tatsächlich zu schlagen aufhört.
    Sie beschleunigte ihre Schritte und fand sich schließlich vor dem Tempel wieder: einem überwältigenden Gebäude aus weißem Marmor, auf rundem Grundriss errichtet, über dem sich hoch oben eine recht flache Glaskuppel spannte. Durch ein hohes Portal unter einem Spitzbogen, in den eine vielfach durchbrochene Rosette eingefügt war, gelangte man hinein. Es war niemand zu sehen. Jetzt, am frühen Nachmittag, tauchte die Sonne alles in ein grell-weißes Licht.
    Winzig wie ein Käfer kam sich Adhara vor und fürchtete
fast, von den enormen Ausmaßen des Tempels erdrückt zu werden. Sie war versucht, kehrtzumachen. Hier gab es nichts, was sie wirklich interessieren konnte. Andererseits, so dachte sie, war sie es Amhal schuldig, die Verabredung wahrzunehmen. Schließlich hatte er sich mächtig ins Zeug gelegt, damit sie zur Hohepriesterin vorgelassen wurde.
    Vor der hinteren Wand des weiten Innenraums erhob sich eine gigantische Statue und davor ein etwas erhöhter Altar. Darum herum halbkreisförmig angeordnete Bänke. Das Licht, das durch die bunten Glasscheiben der Rosette über dem Portal einfiel, zeichnete auf den Fußboden die Umrisse des Mannes, der, umgeben von einer Schar weiterer, ihn anbetender Figuren, auf dem Sockel stand. Die Seitenwände waren in regelmäßigen Abständen von hohen, schmalen Fenstern mit vielfarbigen Scheiben durchbrochen. Das hatte zur Folge, dass auch der Boden buntscheckig aussah und sein verworrenes geometrisches Muster aus verschieden getöntem Marmor kaum noch zu erkennen war. Zögernd trat Adhara vor und blickte hinauf in die Kuppel, in deren Mattglas Stücke Schwarzen Kristalls eingelassen waren, die sich zu Figuren oder abstrakten Mustern zusammensetzten.
    »Tritt nur näher, Ihre Exzellenz erwartet dich.«
    Die Stimme kam aus irgendeiner Ecke zu ihrer Linken. Adhara fuhr herum und erblickte ein Mädchen, das mit einem langen blauen Gewand, das ihre Arme freiließ, bekleidet war. Lächelnd kam sie auf sie zu und verneigte sich, als sie vor ihr stand.
    »Ich bin Dalia, eine Schwester der Ordensgemeinschaft des Blitzes. Sei willkommen!«
    Adhara antwortete mit einer leichten Verneigung, und Dalia bedeutete ihr, ihr zu folgen.
    Sie führte sie hinter den Altar und dann durch eine schmale Tür in einen mit Marmor verkleideten Gang.
    »Ihre Exzellenz erweist dir eine besondere Ehre. Üblicherweise
fehlt ihr zu solchen Audienzen die Zeit, doch an deinem Anliegen zeigte sie sich höchst interessiert.«
    Adhara antwortete nicht und ging nur weiter hinter dem Mädchen her. Sie hätte auch nicht gewusst, was sie sagen sollte. Was mochte an ihr und ihrer Angelegenheit bloß so wichtig sein?
    Sie gelangten in einen kleinen Saal mit einem niedrigen Tonnengewölbe und kahlen Wänden. Dort kniete Dalia sogleich nieder, und Adhara tat es ihr nach. In dem Raum standen zwei Stühle mit Armlehnen, und einer davon war besetzt. Darauf saß eine alte, etwas füllige Frau mit ernster, erschöpfter Miene.
    »Lass uns allein«, sprach sie, und Dalia stand auf, verließ lautlos den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Adhara kniete weiter am Boden und

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