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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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erschien in einem neuen Licht. Jedermann wusste, dass Nihal Sheireen, die Geweihte war, Aster der Zerstörer. Aber wer würden die
Nächsten sein? Wann würden sie in die Welt treten? Und wie würde ihr Kampf enden?
    Es kam zu einer erregt geführten Debatte innerhalb der Ordensgemeinschaft. Denn während sich die einen dafür stark machten, bereits jetzt alle Vorbereitungen gegen einen neuen Marvash zu treffen, hielten die anderen dagegen, man könne nichts weiter tun, als dieses Wechselspiel, das das Schicksal der Aufgetauchten Welt bestimmte, zur Kenntnis zu nehmen und sich ihm zu fügen.
    »Dakara, der diese Entdeckung gemacht hatte, war der Meinung, der nächste Kampf der Mächte Gut gegen Böse würde uns alle vernichten. Nicht immer sei es Sheireen, die triumphiere. Lange finstere Zeitalter habe es gegeben, in denen nur Marvash regierte. Wir sollten uns vorstellen, forderte er uns auf, wie eine Welt unter der Schreckensherrschaft eines Wesens wie des Tyrannen aussehen würde, sollten uns die verheerten Ebenen ausmalen, die vernichteten Wälder, alle Völker in Ketten. Und er erklärte, es gelte nun schon, alle Kräfte darauf zu verwenden, Sheireen zu finden, um sie mit ihrer Aufgabe vertraut zu machen und ihr die zum Sieg nötigen Waffen in die Hand zu geben.
    Ich jedoch widersetzte mich.
    ›Von Generation zu Generation erlebt unsere Welt diesen Kampf neu‹, erklärte ich vor der Versammlung. ›Er ist das Wesen der Aufgetauchten Welt, die aufbaut auf diesem ewigen Wechselspiel von Gut und Böse, von Frieden und Leid. Wir können und wir dürfen dieses Gleichgewicht nicht ins Wanken bringen. Zu wissen, dass es das Böse gibt, macht uns zu Wächtern des Friedens, ermöglicht es uns, Zeiten des Glücks auch wirklich zu genießen. Und ebenso tröstet uns die Gewissheit, dass auch das Gute wiederkehren wird, in Zeiten des Leids gibt sie uns die Kraft, zu überleben und für den Frieden zu kämpfen. Diese festgefügte Ordnung umstürzen zu wollen, wäre ein Akt des Hochmuts und des Frevels gegenüber Thenaar. Eine neue Sheireen wird so oder so in die
Welt treten, ob wir es fördern oder nicht, und am Ende auch triumphieren. Das Böse währet nicht ewiglich, wie uns dieser beständige Wechsel zeigt.‹ Dies war die Anschauung, die ich damals vertrat und die ich heute noch für richtig halte.
    Streitgespräche, endlose Debatten folgten und schließlich die Abstimmung, die erbrachte: Wir, die Ordensgemeinschaft des Blitzes, würden uns nicht auf die Suche nach Sheireen machen, sondern das Naturgesetz des ewigen Wandels respektieren, ohne darin einzugreifen.
    Doch Dakara widersetzte sich dem Beschluss und war nicht willens, diese Entscheidung mitzutragen. Zu sehr liebe er die Aufgetauchte Welt, erklärte er, um einem abermaligen Gemetzel tatenlos beiwohnen zu können. Und so entstand die Bruderschaft der Erweckten, eine Sekte, die sich von der Ordensgemeinschaft abspaltete und die Suche nach Sheireen, um jeden Preis , zum Glaubenssatz erhob.«
    Theana hielt einen Moment inne und blickte durch das Fenster ihres Studierzimmers hinaus ins Sonnenlicht. Wie lange hatte es in der Stadt schon nicht mehr geregnet? Wie lange würde diese drückende Hitze noch andauern?
    »In gewisser Weise fanden wir uns mit dem Schisma ab. Wir lebten weiter nach unseren Geboten, und die Erweckten nach den ihren. Aber dann …« Sie schloss die Augen. »Aber dann begannen sie zu töten.«
    Adhara schrak zusammen.
    »Kleine Jungen. Kinder mit besonderen magischen Kräften. Die Erweckten waren auf die Idee verfallen, Marvash ausfindig zu machen und zu töten, bevor er seine ganze Zerstörungswut entfalten konnte. Und sie töteten alle, die ihrer Meinung nach als Marvash infrage kamen.«
    Adhara schluckte. Und was war mit ihr? Wo war ihr Platz in diesem Drama?
    »König Learco ließ sie verhaften und ihre Sekte verbieten. Achtzehn Jahre ist das her. Die Erweckten wurden vertrieben und sind seitdem nicht mehr aufgetaucht.«

    Ein bedrückendes Schweigen machte sich in dem kleinen Raum breit.
    »Und ich?«, murmelte Adhara.
    »Ich weiß es nicht«, lächelte Theana. »Dolche, wie du einen bei dir fandest, benutzten die Erweckten für ihre Rituale, was darauf hinweist, dass es sie immer noch gibt. Als ich dich hier untersuchte, fand ich in deinem Geist lediglich Erinnerungen, die nach deinem Erwachen auf der Wiese liegen. Doch nahm ich auch etwas Grauenvolles aus der Zeit davor wahr: Schmerzen, unerträgliche Schmerzen.«
    In Adharas Kopf begann

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