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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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gesehen.
    »Dieser Mann hat vierzig Jahre in den Unerforschten Landen zugebracht und behauptet, niemals Elfen gesehen zu haben.«
    »Was heißt das schon? Ich habe damals auch keine zu Gesicht bekommen. Ich weiß noch nicht mal, wo die leben sollen.«
    »Aber du warst ja auch nur ein paar Monate dort, und sicher nicht auf einer Forschungsreise. Ganz anders als er … Er war dort, um herumzureisen, Neues zu entdecken. Sennar hat damals die Elfen getroffen, hat mit ihnen zu tun gehabt … Ausgeschlossen, dass San sie noch nicht einmal gesehen haben will.«
    »Vielleicht hat er sich absichtlich von ihnen ferngehalten.«
    Möglich. Aber für Neor passte das einfach nicht zusammen. Irgendetwas war seltsam an diesem überall beliebten Mann. Vielleicht war es auch nur diese besondere Faszination, die San auf alle in seiner Nähe ausübte, die seinen Argwohn geweckt hatte.
    »Es ist ja nichts Weltbewegendes, worum ich dich bitte, und ich erhebe auch keine Anklage gegen ihn. Ich rate dir nur, ihn von einem deiner Agenten beobachten zu lassen.«
    Dubhe zögerte immer noch. »Das würde bedeuten, eine Kraft von der Fahndung nach den Elfen abzuziehen.«
    »Sei nicht albern. Einen Agenten kannst du schon entbehren.«
    Die Königin ließ sich auf einem Stuhl nieder und stützte nachdenklich die Stirn in die Handfläche.
    »Überleg doch mal, was weißt du schon von ihm?«, drang Neor weiter auf sie ein. »Du kanntest ihn als zwölfjährigen Jungen – ein wunderlicher Junge, wie du immer erzählt hast. Aber diesen Jungen gibt es nicht mehr. Er hat fünfzig abenteuerliche Jahre durchlebt, über die wir rein gar nichts wissen. Er ist ein Mann geworden, ein Fremder.«

    »Es ist wegen deines Vaters. Ich würde ihm in den Rücken fallen, denn er vertraut ihm«, gestand Dubhe.
    Neor lehnte sich nur ein wenig auf seinem Stuhl vor. »Und was ist mit mir? Vertraust du mir?«
    Mutter und Sohn blickten sich fest in die Augen, und einige wenige Augenblicke reichten, um sich der tiefen Vertrautheit, die sie immer schon verbunden hatte, zu vergewissern.
    Dubhe erhob sich. »Ein einziger Mann. Und nicht länger als zwei Wochen. Wenn wir in dieser Zeit auf nichts Verdächtiges stoßen, lassen wir ihn in Ruhe. Das musst du mir schwören.«
    »Einverstanden«, antwortete Neor. »Vielleicht habe ich mich auch getäuscht, es ist ja nur so eine Ahnung«, fügte er dann lächelnd hinzu, schien aber selbst nicht überzeugt davon.
    »Ich habe zu großes Vertrauen in dein Gespür, um darauf zu hoffen«, erwiderte sie mit ernster Miene, bevor sie sich entfernte.
     
    Und dann kehrte der König heim. Blass, erschöpft, das Gesicht von Anstrengung und Sorge gezeichnet. Mira an seiner Seite sah auch nicht frischer aus.
    Amhal beobachtete, wie sein Meister vom Drachen stieg. Aus irgendeinem rätselhaften Grund wäre es ihm peinlich gewesen, ihm entgegenzulaufen, und so wartete er stocksteif, bis Mira bei ihm war, und hatte Schwierigkeiten, seine Umarmung zu erwidern.
    Am Abend speisten Amhal und San mit Mira, der von der Versammlung des Gemeinsamen Rates berichtete.
    »Die Krankheit breitet sich aus«, erklärte er mit finsterer Miene. »Es war gar nicht so leicht, die einzelnen Herrscher dazu zu bringen, Fälle von Ansteckungen in ihren Ländern einzuräumen. Aber letztendlich mussten alle die Karten auf den Tisch legen. Das Land des Wassers ist in Aufruhr, ebenso das Land des Windes, und Infektionen gibt es in allen Ländern
außer dem Land der Tage und dem der Nacht. Drastische Maßnahmen wurden beschlossen: Der freie Verkehr von Personen und Waren zwischen den einzelnen Ländern wurde aufgehoben, die am schlimmsten betroffenen Gebiete stehen ab sofort unter Quarantäne. Alle Grenzen werden bewacht. Das Land des Meeres hat mit der Schließung zu lange gewartet, so dass die Epidemie auch dort eingedrungen ist. Alle verseuchten Dörfer sollen von der Außenwelt abgeschnitten werden. Es wird Aufgabe des Heeres sein, die Überwachung zu übernehmen und für die Einhaltung der Quarantäne zu sorgen. Dies ist das Ende der Aufgetauchten Welt, so wie wir sie kennen.«
    »Da seht Ihr zu schwarz«, erwiderte San. »Das ist doch nur ein Strohfeuer. Erinnert Euch, wie war das damals mit dem Roten Fieber? Als die ersten Fälle auftraten, war die Situation ganz ähnlich. Und dann hat man die Sache doch in den Griff bekommen. Anfangs ist es immer dramatisch, aber das gibt sich.«
    Mira blickte ihn zweifelnd an. »Das Rote Fieber hat sich zwar in der ganzen Aufgetauchten

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