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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ihm von dem aufgebrochenen Schloss und von diesem eigenartigen Gefühl, das sie überkommen hatte, als sie angegriffen wurde.
    »Und dann wusste ich auch, was du tust, als du mit dem
Schwert kämpftest. Ich …«, sie suchte wieder nach den passenden Worten, »… konnte deine Bewegungen vorausahnen.«
    Er musterte sie eindringlich.
    Es war ihr unangenehm, und so fragte sie schnell: »Wer waren die beiden gestern eigentlich?«
    Die Miene des jungen Soldaten verfinsterte sich. »Keine Ahnung. Irgendwelche Gauner, Einbrecher … Auf alle Fälle Gesindel, sonst hätten sie sich sicher in irgendeiner Herberge einquartiert.«
    Das Mädchen überlegte, ob sie ihm von den seltsamen Flecken erzählen sollte, die ihr auf der Haut von einem der Männer aufgefallen waren, und dass sie sich in einer fremden Sprache unterhalten hatten, aber dann ließ sie es bleiben: Vielleicht war es ja ganz normal, dass sich die Bewohner dieser Aufgetauchten Welt in verschiedenen Sprachen verständigten und dass jemand, der eine gefleckte Haut hatte, sie mit irgendeiner Paste zu verschönern versuchte.
    »Ich weiß einfach nicht, was ich nun tun soll …«, stöhnte sie. »Wenn ich doch jemanden träfe, der mich kennt, der mir sagen kann, wo ich zu Hause bin …«
    »Kannst du mir diesen Ort beschreiben, wo du zu dir gekommen bist?«
    Sie versuchte es und schilderte ihm jede noch so unbedeutend erscheinende Einzelheit. Aber letztendlich handelte es sich doch nur um eine Wiese, und all die Tage im Wald war sie ja ziellos umhergewandert, ohne eine Ahnung zu haben, wohin der Weg sie führte.
    »Wenn du zunächst einem Fluss gefolgt bist, musst du von Osten gekommen sein«, folgerte Amhal.
    Ihr Gesicht erstrahlte. »Dann kannst du dir vielleicht denken, wo ich zu Hause bin?«
    »Nun ja. Im Osten liegt jedenfalls die Stadt Neu-Enawar, und noch weiter östlich das Land der Tage. Du scheinst mir menschlicher Abstammung zu sein, daher wirst du wohl
einem Land entstammen, das überwiegend von Menschen bewohnt wird. Betrachtet man allerdings deine Haare und auch deine Augen …«
    »Glaubst du, die könnten ein Hinweis sein?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    »Ganz bestimmt … Und auch die Waffe, die du bei dir trägst. Die scheint mir recht ungewöhnlich zu sein …«
    Ein langes befangenes Schweigen folgte seinen Worten.
    »Ich hab dir übrigens was zum Anziehen besorgt«, wechselte Amhal das Thema. »Deine alten Sachen sollten wir vielleicht nicht wegwerfen, die könnten auch Aufschluss über deine Herkunft geben, aber nur in diesem Hemd kannst du wirklich nicht länger herumlaufen.« Damit begann er seiner Tasche einige Kleidungsstücke in verschiedenen Formen und Farben zu entnehmen. »Die sind gebraucht«, erklärte er, »die Wirtin hat sie mir geschenkt, aber immer noch besser als das, was du jetzt trägst.«
    Das Mädchen sah ihm zu, wie er, während er sprach, weiter in der Tasche herumkramte.
    »Das hier ist dir vielleicht zu klein … Oh, eine Hose! Die gehört mir …«
    Unsicher streckte sie die Hand nach irgendeinem Stück aus. Es war feuerrot. »Wirst du mir helfen?«, fragte sie plötzlich.
    Er schien überrascht. »Ich bin auf dem Weg nach Laodamea«, antwortete er, »in einem bestimmten Auftrag. Daher …«
    »Ich weiß nicht, wo ich hin soll«, unterbrach sie ihn. »Ich bräuchte … ich bräuchte nur ein wenig Zeit, um klarer zu sehen … Wenn du mir zeigen könntest …« Die Worte erstarben in einem unterdrückten Schluchzen.
    Einen Moment lang schaute Amhal sie nur an. Dann lächelte er. »Wie gesagt, bin ich auf dem Weg nach Laodamea. Wenn du mich also begleiten willst … Ich würde mich jedenfalls freuen. Ob ich dir wirklich weiterhelfen kann,
weiß ich dir nicht zu sagen, aber wenn du keinen Ort hast, wohin …«
    Das Mädchen stieß einen erleichterten Seufzer aus und griff dann rasch zum erstbesten Kleid, das sie in dem Haufen fand. »Das hier könnte mir passen …«
    »Gut, wenn du meinst. Dann probiere es an, ich gehe so lange hinaus.«
    Amhal war schon in der Tür, da rief sie ihm nach. »Danke!«
    Der junge Soldat drehte sich noch einmal zu ihr um und lächelte sie an. »Es heißt, wer ein Leben rettet, muss auch Sorge dafür tragen«, erklärte er. Dann ließ er sie allein.
     
    Draußen im Flur lehnte er sich an die Wand. Jenseits der Tür hörte er das Rascheln von Kleidern und die Schritte nackter Füße auf dem Boden.
    Jetzt fragte er sich, warum er eingewilligt, warum er sich bereiterklärt hatte, sie mitzunehmen. War

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