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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Baldachin mit schweren roten Samtvorhängen angebracht. Darum herum andere Drachen, kleiner und von blauer Farbe, die unruhig auf den Aufbruch zu warten schienen.
    Adhara legte einen Unterarm an die Stirn. Die Luft schien wie entflammt durch die ersten Sonnenstrahlen. Es war jetzt schon warm, und ein schwülheißer Tag kündigte sich an.
    Nach und nach trat die Gestalt klarer hervor: ein hochgewachsener schlanker Mann, so schien es, mit einem schweren, steifen Umhang über den Schultern, unter dem er zweifellos heftig schwitzen musste. Je näher er kam, desto deutlicher wurde sein leicht schleppender, fast unsicherer Gang. Um ihn herum weitere Personen, die flink und beflissen wirkten.
    Adhara kniff die Augen zusammen. Ein alter Mann? Sollte das der sagenhafte König sein?
    Alle fielen auf die Knie, und sie tat es ihnen nach, mit einer leichten Verspätung, die Amhal mit einem strengen Blick strafte. Den Blick auf die breiten marmornen Bodenplatten gerichtet, hörte sie die Schritte des Königs mit seinem Gefolge und war versucht, den Blick zu heben.
    Die Schritte verklangen.

    »Erhebt euch, erhebt euch, lasst doch diese übertriebenen Formalitäten. In den nächsten zehn Tagen werden wir ohnehin Seite an Seite schwitzen und auf unseren Feldbetten liegen.«
    Eine leise, angestrengt wirkende Stimme. Langsam erhoben sich alle, und Adhara fragte sich, ob sie nun endlich den Kopf heben und König Learco anschauen durfte.
    »Ist alles bereit?«
    Offenbar hatte er Mira angesprochen, denn dieser antwortete nun. »Ja, Hoheit, alles bereit. Auf dieser Reise werdet ihr Dragona reiten.«
    »Wieso? Was ist denn mit meinem Drachen?« Verwunderung und Sorge schwangen in dieser leisen Stimme mit.
    »Beloq ist noch etwas schwach. Er hat sich von seiner Krankheit noch nicht ganz erholt. Wenn Ihr erlaubt, werde ich ihn reiten.«
    Adhara konnte ihre Neugier nicht länger beherrschen und hob schüchtern den Kopf. Sie erblickte den König, der sich auf Miras Arm stützte und im Vergleich zu diesem wie ein kränklicher alter Mann aussah. Sein gelocktes Haar war von einem blendenden Weiß und fiel ihm lang auf die Schultern, wo es den steifen, schweren Stoff seines Umhangs umspielte. Um den Kopf herum trug er ein fein gearbeitetes rötlich goldenes Band, wahrscheinlich jener Schmuck, den Amhal am Vorabend als Krone bezeichnet hatte. Sein bartloses Gesicht war hager und nur von wenigen, jedoch tiefen Falten durchzogen. Zwei Furchen auf der Stirn, eine zwischen den dünnen, ebenfalls weißen Augenbrauen und zwei seitlich des Mundes. Grüne Augen, wie die von Amhal, jedoch blasser, darin Pupillen, die milchig funkelten. Er lächelte.
    Ein alter Mann. Nichts weiter. Adhara war enttäuscht. Der große König, Learco der Gerechte, der seit fünfzig Jahren den Frieden in der Aufgetauchten Welt garantierte, der Held, der sich gegen seinen eigenen Vater stellen musste, um unzählige Seelen zu retten, war nur ein müder Greis.

    »Aber gewiss. Du weißt, niemandem außer dir würde ich meinen Beloq anvertrauen«, willigte der König jetzt, an Mira gewandt, ein.
    Dieser lächelte.
    So trat der König also auf Dragona zu, den mächtigen Drachen mit dem Baldachin auf dem Rücken.
    »Verzeiht, Majestät …«, ließ sich Amhal vernehmen, wobei er vortrat und dann das linke Knie beugte.
    Der Herrscher drehte sich um. »Ach, Amhal … Auf, erhebe dich …!«
    Er legte ihm eine Hand auf die Schulter, eine fast durchscheinend wirkende Hand, die von bläulich hervortretenden Adern durchzogen war. Ihr Griff jedoch schien fest zu sein, denn der König zog seinen angehenden Drachenritter auf die Beine. Dabei gab der Umhang des Herrschers den Blick frei auf einen schlichten metallenen Brustharnisch mit einem roten Wams darunter. Seine gelben Beinkleider gingen in lange Lederstiefel über. Eine auffallend nüchterne Garderobe für einen König, dachte Adhara.
    »Majestät, ich möchte Euch gern jemanden vorstellen …«
    Seine Stimme zitterte leicht, und Adhara fragte sich, ob sie ihm beispringen sollte, ob es vielleicht angemessen wäre, einen Schritt vorzutreten und sich selbst vorzustellen. Es war der König, der alle Zweifel zerstreute. Rasch wanderte sein Blick über die Schar der um ihn Versammelten und verharrte zielsicher auf ihr. Ein außergewöhnlich stechender Blick, stellte Adhara fest, und plötzlich fielen ihr Amhals Ermahnungen wieder ein, und sie schlug die Augen nieder.
    »In der Tat sehe ich dort ein unbekanntes Gesicht …«
    »Mein Meister

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