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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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denen die Elfensteine des Talismans der Macht gehütet wurden, die Nihal damals zusammentragen musste, sind doch auch in der Aufgetauchten Welt verblieben.«
    »Ja, aber obwohl auch dort ganz außerordentliche
Kräfte versammelt waren, galten sie als weniger bedeutend. Und überleg mal, sie wurden auf eine ganz spezielle Weise bewacht: Nur wer Elfenblut besaß, konnte sie überhaupt zur Hand nehmen.«
    So war es, Adhara erinnerte sich. Nihal konnte nur deshalb die acht Elfensteine zusammentragen, weil sie eine Halbelfe war.
    »Der Ort aber, den wir suchen, wurde auf raffinierte Weise verborgen. Das heißt, er ist nur durch ein magisches Portal erreichbar, das sich hier in dieser Bibliothek befindet.«
    »Ein magisches Portal? So was gibt es?«
    Adrass nickte. »Es handelt sich tatsächlich um ein richtiges Tor, durch das man zu den entferntesten Orten gelangen kann oder aber zu solchen, die verborgen wurden, wie dieser Tempel eben. Und zwar geht das folgendermaßen …«, fuhr er fort, während er sich bequemer auf die Fersen setzte. Er war sichtbar erregt, die Rolle des Lehrers schien ihm Spaß zu bereiten. »Damit das Vorhaben glückt, müssen zwei Tore errichtet werden, und zwar gleichzeitig an den beiden Orten, die auf diese Weise miteinander verbunden werden sollen. Dazu verwendet man Schwarzes Kristall, das mit einem Siegel belegt wird, wofür der ausführende Magier allerdings einen hohen Einsatz zu entrichten hat: sein Leben.«
    »Sein Leben?«, rief Adhara fassungslos.
    Adrass nickte nachdrücklich. »Dann muss nur noch ein zweites Siegel geschaffen werden, und das Portal steht.«
    »Und solch einen magischen Einlass suchen wir jetzt?«

    Der Erweckte nickte wieder.
    Doch das Vorhaben erwies sich als noch komplizierter als gedacht. In dem Saal, in dem sie sich befanden, wies nichts auf einen Durchgang hin, einen geheimen Raum, eine Falltür oder irgendetwas in der Art, das sich als magisches Portal hätte entpuppen können. Stück für Stück tasteten sie die Wände ab, durchsuchten jeden Winkel in den Regalen. Nichts.
    Schließlich ließen sie sich erschöpft in der Mitte der Halle auf dem Boden nieder.
    »Bist du sicher, dass es sich wirklich hier befindet?«, fragte Adhara.
    »So steht es jedenfalls geschrieben in einem der Bücher, die ich konsultiert habe. Daran ist nicht zu rütteln.«
    Müde und entmutigt legte Adhara das Gesicht in die Handfläche. Das durfte nicht wahr sein: Sie schienen dem Ziel so nahe und sollten doch scheitern?
    Ohne es recht zu merken, ließ sie den Blick noch einmal an den Wänden der Halle entlangschweifen. Was ihr dabei ins Auge sprang, waren die Symbole überall, die so hell strahlten wie nie zuvor. Aber ihr fiel auch auf, dass sich die Runen in der Ausdehnung unterschieden. Manche waren ein klein wenig größer als die anderen, und plötzlich war ihr, als habe sie eine Erleuchtung. »Adrass …«, rief sie und deutete auf eines der Schriftzeichen.
    Er erriet sofort, was sie ihm sagen wollte, stand auf und schaute sich die Runen noch einmal genauer an. Mit einem Stück Pergament ausgerüstet, notierte er sich alle Zeichen, die aus dem Schriftbild herausragten, merkte
aber schnell, wie mühselig das bei den vielen Symbolen in der riesengroßen Halle war, und bat Adhara, ihm zu helfen.
    Irgendwann trafen sie sich wieder, auf halber Strecke, ein jeder mit seiner Aufstellung, die sie miteinander verglichen. Es handelte sich um nicht mehr als einige Dutzend Runen. Wie Adrass erkannte, war der Saal praktisch in eine Reihe übergeordneter Bereiche unterteilt, zu denen jeweils ein vergrößertes Symbol gehörte. Ihre Vermutung, dass es sich um einen Code handeln könnte, bestätigte sich, als er herausfand, dass die Zeichen sinnvolle Wörter ergaben. Und zwar in der Sprache, die die Elfen für ihre Okkulte Magie verwendeten. Seltsamerweise ergaben die von Adhara gefundenen Zeichen keinen Sinn.
    »Bist du sicher, dass du alle richtig herausgeschrieben hast?«
    »Ja, ganz sicher.«
    »Und du hast auch die richtige Reihenfolge beibehalten?«
    »Ja, natürlich. Was stimmt denn nicht?«
    Adrass erklärte es ihr, und kopfschüttelnd blickte sich Adhara noch einmal um. Wie konnte das sein, dass die von ihr notierten Runen keinen Sinn ergaben, wenn doch Adrass sie auf die gleiche Weise festgehalten hatte? Sie ging noch einmal den Weg zurück, den sie vorhin zurückgelegt hatte, und überprüfte, ob sie wirklich alles richtig gemacht hatte. Beim fünften Buchstaben ging ihr ein Licht auf.

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