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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Chandra, der Krieg und die Seuche zerstören sie Tag für Tag mehr. Und Schuld ist leider auch dein Versäumnis«, schloss er und sah sie lange an.
    Adhara ballte die Fäuste. Vielleicht hatte er Recht, aber es ärgerte sie, das gesagt zu bekommen.
    Adrass gab Jamila ein Zeichen, und die senkte den Kopf und ließ ihn aufsteigen. Es dauerte ein wenig, bis er eine einigermaßen bequeme Sitzposition gefunden hatte. Dann streckte er eine Hand zu Adhara aus, die ohne große Umstände mit einem Satz aufsprang.
    »Los, beeilen wir uns«, sagte sie, während sie die Schenkel gegen Jamilas Flanken presste.
    »Nichts lieber als das«, antwortete Adrass und ruckte an den Zügeln, woraufhin der Drache kräftig schnaubte und die enormen Flügel spreizte. Adhara spürte, wie ihr Magen absackte, und schon schwebten sie in den Lüften.
     
    Sie rasteten nur, wenn es unbedingt nötig war, damit Jamila sich nicht überanstrengte. Einmal besuchten sie auch ein Dorf, um sich dort mit Wasser und frischem Proviant einzudecken.
    »Wir müssen auch an Vorräte für die Bibliothek denken«, hatte Adrass erklärt.

    Adhara stellte keine Fragen. Im Moment blieb ihr nichts anderes übrig, als diesem Mann zu vertrauen. Wollte sie gerettet werden, war er der Einzige, auf den sie hoffen konnte.
    Durch die wenigen Pausen brauchten sie nur zehn Tage, bis Makrat in Sicht kam. Von oben sah die Aufgetauchte Welt so aus wie immer. Die Wälder um die Stadt schienen unberührt, der Fluss schlängelte sich unverdrossen durch die Ebene, und die goldenen Kuppeln glänzten im flammend roten Licht des Sonnenuntergangs. Vielleicht, dachte Adhara, hatte die Seuche dieses so friedlich daliegende Land doch noch verschont, vielleicht war tatsächlich alles heil und unversehrt, wie es den Anschein hatte. Aber das war Unsinn. Alles hatte sich verändert. Nicht zuletzt sie selbst. Und Amhal? Den Luxus, in dieser Beziehung noch Hoffnung zu hegen, konnte sie sich nicht erlauben.
    Auf einer Lichtung in einem still daliegenden Wald landeten sie.
    »Von hier aus gehen wir besser zu Fuß weiter«, erklärte Adrass. »Jamila würde uns jetzt nur aufhalten.«
    Adhara nickte und tätschelte dem Drachen das Maul. Jamila würde ihr fehlen, aber sie mussten rasch weiter. Denn sie war sich darüber im Klaren, dass sich ihr Körper, wenn auch nicht mehr so schnell wie vorher, unaufhörlich weiter zersetzte.
    Sie aßen etwas und machten sich dann wieder auf den Weg. Schweigend folgten sie der Straße, die immer die Hauptverbindung nach Makrat gewesen war. Sie war breit und im letzten Abschnitt mit großen Marmorplatten gepflastert. Aber sie war menschenleer. Nichts war
mehr von den Scharen Verzweifelter zu sehen, die einmal hier gelagert hatten. Adhara erinnerte sich noch gut daran, wie sie vor einiger Zeit, als sie die Stadt Richtung Damilar verließ, von ihnen bedrängt worden war. Auch deren Zelte waren alle verschwunden, so als habe ein Sturm sie hinweggefegt. Stattdessen erblickten sie in einiger Entfernung, knapp unterhalb der Zinnen der Befestigungsanlage, in regelmäßigen Abständen schwarze Punkte, die im Wind hin und her schaukelten. Als sie näher kamen, erkannten sie, dass dort Lanzen zwischen den Mauerritzen staken, auf denen etwas aufgespießt war.
    Adhara überkam ein seltsames Gefühl, und ein Schauer durchlief sie, der ihr eine Gänsehaut an den Unterarmen bescherte. Fröstelnd hüllte sie sich fester in ihren Umhang.
    »Vielleicht kommen wir gar nicht hinein«, sagte sie zu Adrass.
    Der zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung, was hier los ist. Aber wir müssen auf alles gefasst sein.«
    Als sie sich vorsichtig näherten, wurde ein eklig süßlicher Gestank, der ihnen in der Kehle kratzte, immer stärker. Bald erkannten sie, welch entsetzliches Schauspiel sich ihnen bot. Verstümmelte Rümpfe baumelten an den Lanzenstangen, während Dutzende und Aberdutzende abgeschlagener Köpfe, auf die Spitzen gespießt, sie von oben her anstarrten.
    Adhara spürte, wie ihr die Knie weich wurden, und konnte kaum noch weitergehen. Selbst Adrass schien bestürzt und blieb stehen. Die Stadt vor ihnen war in eine gespenstische Stille getaucht. Sie hörten nur das
Kreischen der Vögel und das Knarzen der Stricke, mit denen man die Opfer aufgehängt hatte.
    Adhara trat einen Schritt zurück und blickte Adrass entsetzt an.
    Der schüttelte den Kopf. »Wir haben keine andere Wahl. Nur in Makrat finde ich das, was ich brauche, um dich zu heilen. Wir müssen hinein.«
    »Dann lass uns

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