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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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zerstört!«, schrie Adhara.
    »Aber du bist von dem gleichen Geschlecht wie die, der ich das alles zu verdanken habe. Weshalb bist du gekommen? Was suchst du hier? Einen weiteren Stein? Oder ist es dieses Mal mein Leben, das du willst?«
    Plötzlich war die Frauengestalt auf normale Größe geschrumpft. Sie stand vor Adhara und sprach mit klagender Stimme.
    »Ich bin auf der Suche nach Phenors Dolch.«
    Als sie diesen Namen hörte, hellte sich die Miene der Frau kurz auf.
    Adhara versuchte, den Moment zu nutzen. »Ich muss den Marvash besiegen und einen Freund retten. Ohne diese Waffe ist die Aufgetauchte Welt verloren.«
    »Das Schicksal der Aufgetauchten Welt geht mich nichts an«, sagte Ael plötzlich ganz vernünftig. »Mittlerweile gehöre ich nicht mehr zu dieser Welt. Durch die Zerstörung von Aelons Elfenstein wurde mir mein Zuhause entrissen: Nun ist dies hier meine Bleibe, dieser trostlos verlassene Ort, an den es nur Verzweifelte verschlägt.«
    »Aber ich bin auch zu dir gekommen. Ich habe dem Tod getrotzt, um zu dir zu gelangen.«

    Ael lächelte böse. »Nein, den Tod hast du noch nicht kennengelernt. Du hast nur die Schwelle überschritten, aber ins Reich der Finsternis bist du noch nicht eingedrungen. Doch dem lässt sich abhelfen.«
    Plötzlich dehnte sich ein Zipfel ihres Gewandes immer weiter aus, bis er die Feuerkämpferin erreicht hatte, umschlang ihren Knöchel und fesselte sie. Erneut beschwor Adhara die Flammen, die sofort wieder ihre Klinge umloderten, und versuchte damit, die Flüssigkeit zu zerteilen, die ihr Fleisch umklammerte.
    »Dein Feuer schreckt mich nicht!«, rief Ael. »Meinen Dienern kannst du damit beikommen, mir selbst aber nicht.«
    Sie schien Recht zu haben. Zwar konnte Adhara mit dem flammenden Dolch einen Teil der Flüssigkeit verdampfen lassen, aber das reichte nicht aus: Die ätzenden Ströme umflossen schon ihre Schenkel und wanden sich immer weiter ihren Körper hinauf. Verzweifelt mühte sich Adhara, sie abzuschütteln, doch die Schmerzen wurden zu stark und lähmten sie. Schließlich schlossen sich die Ströme um ihre Kehle. Sie riss den Mund auf, doch es nützte nichts: Sie bekam keine Luft. Alle Geräusche verstummten bis auf ein irres Hohngelächter. Obwohl vor ihren Augen alles in einen rötlichen Nebel getaucht war, konnte sie Ael mit vorgestreckter Faust erkennen, die lachte und lachte.
    Warum? Warum tut sie mir das an, wenn sie doch Phenor dient?
    Wieder musste sich Adhara auf ihre Zähigkeit besinnen, auf diesen blinden Selbsterhaltungstrieb, der ihr seit den ersten Schritten auf dieser Welt zueigen war.
Sofort wurde ihre Eisenhand glühend heiß und verteilte das Feuer über ihren ganzen Körper, so dass die Flüssigkeit verdampfte. Dieser kurze Augenblick reichte Adhara. Sie sprang zur Seite, überschlug sich, kam wieder auf die Beine und entfesselte im gleichen Moment eine Feuerwand, die Ael erfasste. Die Feuerkämpferin hörte sie schreien, während sie selbst weiter in den Tempel hineinrannte, wo sie den Dolch vermutete. Doch vor ihr war nur Finsternis.
    Dieser Kampf raubte ihr fast alle Kräfte, jeder Schritt war mühsam und mit höllischen Schmerzen verbunden. Zusammen mit dem gelblichen Widerschein der Flammen erloschen hinter ihr mehr und mehr die Schreie.
    Endlich erkannte sie die hintere Wand des unglaublich langen Gebäudes. Sie war von einer breiten Rosette durchbrochen, deren Linien sich zu einem prächtigen Muster formten.
    In der Mitte sah sie eine Frauengestalt, umgeben von einem Schmuck aus Dornenzweigen, Rosenknospen und Blitzen. Adhara erkannte die Darstellung wieder, denn es war die gleiche, die auch über Lhyrs Versteck gewacht hatte: Phenor. Nur dass die Göttin hier etwas anderes in der Hand hielt als die Statue dort. Die Form war unverwechselbar: Es war der Dolch, die Waffe, nach der sie gesucht hatte. Das Licht projizierte das Bild der Rosette auf den Fußboden, und genau an der Stelle, wo sich der von der Göttin hochgehaltene Dolch abzeichnete, schien die echte Waffe zu liegen, deretwegen Adhara gekommen war.
    Sie glaubte sich bereits am Ziel, war sich sicher, nur noch die Hand ausstrecken und nach dem Dolch greifen
zu müssen, um ihn in ihren Besitz zu bringen. Doch als sie den Arm vorreckte, baute sich vor ihr eine neue flüssige Mauer auf, die Adhara erfasste und zu Boden warf.
    Wieder erschien Ael vor ihr. »Das ist keine Waffe, die jedermann berühren darf«, rief sie und sah Adhara verstohlen an.
    »Ich kann es, denn ich bin

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