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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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zusammentäten. Nur gemeinsam können wir es schaffen. Daher bitte ich euch: Nehmt meinen Vorschlag an.«
    Shyra schwieg, und diesmal folgte eine nachdenkliche Stille.
    Endlich ergriff Kalypso das Wort: »Noch vor kurzer Zeit waren sich auch Nymphen und Menschen feindlich gesinnt. Menschen erschlugen uns, um an unser Blut zu gelangen, und wir begannen, sie zu fürchten, ja zu hassen. Doch eine Frau lehrte uns, den Hass zu überwinden. So taten wir uns zusammen und suchten gemeinsam nach einer Lösung, um das Sterben zu beenden.
Das ist uns gelungen, und gleichzeitig gelang es uns, einen Neubeginn im Verhältnis zwischen Nymphen und Menschen zu finden. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir auch hier alle Vorurteile beiseitelassen müssen. Ich jedenfalls vertraue Shyra. Führte sie etwas im Schilde, wäre sie hier anders aufgetreten.« Mit einer Handbewegung deutete sie auf die Anwesenden. »Hier sind die Personen versammelt, die heute die Aufgetauchte Welt führen. Leicht hätte sie den Widerstand gegen die Elfen enthaupten können. Doch sie kam unbewaffnet, hat uns ihr Herz geöffnet und sich, so glaube ich, ehrlich und aufrichtig gezeigt. Das sollten wir honorieren und ihr ebenfalls vertrauen. Die Aufgetauchte Welt treibt auf den Abgrund zu, wir haben nicht mehr viel zu verlieren.« Sie hielt einen Moment inne und hob dann eine Hand. »Ich vertraue Shyra«, erklärte sie entschlossen.
    Sofort hob auch Kalth die Hand. »Kalypso hat die richtigen Worte gefunden«, stimmte er der Nymphe zu. »Shyra hat uns einen Vertrauensbeweis geliefert, und ich spüre, dass sie die Wahrheit sagt. Auch ich vertraue ihr.«
    Einen Moment lang schien es so, als würde sich kein Dritter diesen beiden anschließen. Dann hoben auch andere zaghaft die Hände in die Höhe, bis sie schließlich die Zahl der gesenkten Hände übertrafen.
    »Der Rat beschließt: Shyra wird an unserer Seite kämpfen«, erklärte Kalth und ließ den Blick über die Versammelten schweifen. »Als nächsten Schritt müssen wir eine gemeinsame Strategie entwerfen.«
    Die anschließende Unterredung war weder hitzig,
noch dauerte sie sehr lange: Es war unbestritten, dass Kryss alle Kräfte auf die Eroberung des Großen Landes konzentrierte. Ebenso stand fest, dass Neu-Enawar unmöglich fallen durfte.
    »Die Stadt symbolisiert alles, was uns noch geblieben ist. Auch der Seuche hat sie widerstanden, sie ist das letzte Bollwerk unserer Zivilisation«, sagte Kalth. »Sie an den Feind zu verlieren würde bedeuten, uns selbst zu verlieren. Deshalb werden wir alle militärischen Anstrengungen auf die Verteidigung der Stadt richten, ohne allerdings die bedrohten Grenzen zum Land des Windes zu vernachlässigen.«
    Shyra nickte zustimmend.
    Ganz unerwartet wandte sich Kalth an Adhara: »Bei unserer letzten Versammlung hast du angekündigt, dich um die Marvashs kümmern zu wollen. Deshalb überrascht es mich, dich hier zu sehen – auch wenn du uns etwas mitgebracht hast, ein kostbares Geschenk«, fügte er mit einem Lächeln hinzu. »Aber wie steht es mit deiner Mission?«
    Adhara wusste, dass die meisten Ratsmitglieder im Grunde nicht an diese Geschichte vom Auftreten einer neuen Sheireen glaubten. Für sie gab es nur eine Geweihte, und das war Nihal. Alles darüber hinaus waren Sagen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hatten und nur von der Hohepriesterin für bare Münze genommen wurden.
    Sie selbst aber wusste, welche entscheidende Rolle ihr in diesem Spiel zukam. So gab sie sich einen Ruck und erzählte von dem Abenteuer, das sie hatte bestehen müssen, um an Phenors Dolch zu gelangen. Allerdings
verschwieg sie, was sie tatsächlich mit dem Talisman vorhatte.
    »Ich denke, genau diese Waffe hat mir gefehlt, um die Marvashs besiegen zu können. Es ist die Waffe, die mir als Sheireen zugedacht und für mich geschaffen ist.«
    »Und wie willst du weiter vorgehen?«, fragte Kalth.
    Adhara schluckte. »Ich mache mich auf den Weg zu Amhal und San, um endlich das zu tun, was mir aufgetragen ist.«
    »Ganz allein?«, fragte Kalypso.
    »Ich bin die Einzige, die die Marvashs besiegen kann.«
    »Ein Grund mehr, nicht alleine loszuziehen. Was, wenn dir etwas zustoßen sollte, bevor du sie gefunden hast?«
    »Aber das ist meine Bestimmung: Thenaar wird mich beschützen und dafür Sorge tragen, dass mir nichts geschieht und ich den Marvashs im Vollbesitz meiner Kräfte gegenübertreten kann. Und dann wird es sich entscheiden: Entweder sie oder ich, entweder töte ich die beiden,

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