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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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gebe mir auch wirklich große Mühe. Vielleicht kann ich ja schon beim nächsten Einsatz dabei sein.«
    Dubhe lächelte. Die Sonne ging bereits unter, und bald würde sich Amina auf den Rückweg machen müssen. Dubhe selbst hatte es so festgelegt: Alle Schattenkämpfer schliefen immer in ihrer gemeinsamen Unterkunft, es sei denn, sie waren irgendwo im Auftrag unterwegs. Nächtliche Ausgangsgenehmigungen konnte es im Krieg nicht geben.
    Mit einem Seufzer umfasste sie die Schultern der
Enkelin. Das Mädchen legte den Kopf an ihre Brust, und Dubhe dachte, dass jetzt alles gut war. In vollen Zügen genoss sie diesen bewegenden Moment, in dem es keine Vergangenheit und keine Zukunft zu geben schien. Zwar hatte ihr das Leben zahlreiche unvergessliche Augenblicke geschenkt, doch sie ganz auszukosten, hatte sie erst im Alter gelernt. Und jetzt freute sie sich besonders, noch einmal einen solchen Moment erleben zu dürfen.
    »Ich weiß, wie sehr du deine neuen Aufgaben liebst, aber darüber solltest du nie vergessen, dass du eigentlich ein Geschöpf des Friedens bist«, sagte sie und wusste bereits, dass diese Bemerkung dem Moment seine Vollkommenheit nehmen würde.
    Tatsächlich löste sich Amina von ihr und sah sie fragend an. »Was meinst du damit?«
    »Dass der Krieg nur ein Mittel ist, nie aber das Ziel. Ein wirkungsvolles und verheerendes Mittel.«
    »Das weiß ich. Das habe ich doch von dir gelernt«, sagte Amina lächelnd.
    »So?« Dubhes Herz zitterte.
    »Ja, natürlich.« Amina ließ wieder den Kopf an ihre Brust sinken. »Du hast ja keine Ahnung, wie viel du mir in der letzten Zeit gegeben hast. Du hast mich gerettet. Ich weiß nicht, was ohne dich aus mir geworden wäre. Glaub mir, das werde ich dir nie vergessen.«
    »Wenn das so ist, musst du dich darauf konzentrieren, für den Frieden zu kämpfen. Versprichst du mir das?«
    »Ja, natürlich.«
    Einige Augenblick schwiegen sie, dann fragte Amina:
»Wie kommst du eigentlich darauf? Warum sagst du mir das gerade heute?« Ihre Stimme klang leicht beunruhigt.
    »Weil ich eine alte Frau bin und auch nicht ewig leben werde.«
    Amina schüttelte den Kopf, ganz ähnlich, wie es auch Dubhe immer tat, wenn sie eine ungute Vorahnung vertreiben wollte. »Daran will ich gar nicht denken. Bis dahin ist es noch lange hin, so die Götter wollen. Und ich brauche dich.«
    Dubhe antwortete nicht und drückte die Enkeltochter nur noch fester an sich.
     
    Dubhe riss sich aus den Erinnerungen und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe. Ihre Hand, die den Dolch hielt, zitterte wie im Krampf. Viel Zeit würde ihr nicht bleiben.
    Kryss wusch sich ohne Hast, das Wasser zeichnete seine ausgeprägten Muskeln nach, betonte seinen schlanken, jungen Körper.
    Dubhe kletterte wieder auf einen Ast und nahm den Dolch in die andere Hand. Ihre rechte zitterte zu stark. Auch ihre Beine fühlten sich kraftlos an.
    Doch sie durfte nicht länger zaudern, musste alles auf eine Karte setzen. Sie atmete tief durch und sprang, ließ sich, mit dem Dolch in der linken, die sie nur ganz selten im Kampf benutzt hatte, auf den König fallen.
    Vielleicht war sie nicht ganz so schnell, wie sie gehofft hatte, vielleicht war es ein Rascheln zu viel, vielleicht auch nur ein grausamer Zufall. Jedenfalls fuhr Kryss herum, und sein Blick kreuzte den von Dubhe,
während sie ihm entgegenflog. Mit einer blitzschnellen Bewegung machte er einen Schritt zur Seite, und sie landete im Wasser. Einen Moment lang nahm ihr die Kälte den Atem und ließ ihre Gelenke erstarren.
    Kryss hastete ans Ufer und griff zu seiner Lanze. »Ach, du bist der Attentäter, der meine Soldaten meuchelt«, rief er mit einem verächtlichen Lächeln.
    Mit triefenden Kleidern richtete sich Dubhe auf und versuchte, zu Atem zu kommen, den Blick unerschrocken auf den Elfen gerichtet.
    Schon raste der König auf sie zu, doch Dubhe war bereit. Mit ihrem Dolch würde sie gegen seine Lanze wenig ausrichten können, deshalb setzte sie alle Hoffnungen auf ihre Flinkheit. Schon zischte der Stahl über ihren Kopf hinweg, Dubhe reagierte schnell genug und bückte sich weg. Jetzt musste sie angreifen, am besten seine Knöchel verletzen, wenn es ihr gelänge, seine Achillessehne zu durchtrennen, war er ihr ausgeliefert. Doch ihr Stoß wurde blockiert und pariert.
    Schon blieb Dubhe die Luft weg und die Knie wurden ihr weich.
    Kryss schaute sie an. »Dich kenne ich doch …«
    »Ich bin die Königin, verfluchter Elf. Und ich bin hier, um meinen Gemahl und

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