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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Konsequenzen für jeden Außenstehenden haben mochte, der einen der Ihrigen in Bedrängnis brachte.
    Nachdem sie einige Straßen überquert hatten, erreichten Honor und ihre Fremdenführerin ein recht schmuddeliges Gebäude. Eine kaum noch funktionsfähige Leuchtschrift verkündete, es handle sich um den »Onyx Fitness-, Sport- und Gesundheitsclub«. Es sah ganz danach aus, als wäre seit der letzten Inspektion durch die Gesundheitsbehörde von Onyx bereits geraume Zeit vergangen, doch Honor folgte Betsy eine Rampe empor und trat dann durch die altmodischen Türen, die sich nur von Hand öffnen ließen.
    Was sie im Inneren des Gebäudes zu sehen bekam, überraschte Honor. Innerlich schalt sie sich für all die Vorurteile, die diese Überraschung überhaupt erst möglich gemacht hatten. Die Wände waren frisch gestrichen, der Boden zwar abgetreten, aber peinlich sauber, und die Trainingsgeräte, die Honor zu Gesicht bekam, während sie mehrere, abgetrennte Fitnessräumen passierte, sahen aus, als würden sie stets gründlich gewartet. Manche wirkten sogar fast neu.
    Betsy führte Honor einen langen Flur entlang, dann eine Treppe hinunter, und schließlich auf die Betokeramik-Einfassung eines großen Schwimmbeckens. Wasser gab es in diesem Hallenbad nicht, doch auf recht alten Sitzbänken und Liegesofas saßen und lagen ein gutes halbes Dutzend Männer und Frauen. Sie alle blickten auf, als Honor und Betsy eintraten.
    Einer der Männer hier war John Brown Matheson. Nun stand er auf und streckte Honor die Hand entgegen.
    »Darf ich Ihrer Anwesenheit entnehmen, Commander Harrington, dass Gouverneurin Charnowska von Ihrer Information nicht sonderlich … beeindruckt war?«, erkundigte er sich.
    »So etwas in der Art«, bestätigte Honor. »Aber was mich eigentlich viel mehr beunruhigt, das ist, dass diese Information sie auch nicht sonderlich zu überraschen schien.«
    »Ah, ja.« Matheson nickte, dann neigte er den Kopf zur Seite. »Sagen Sie, Commander … hat sie vielleicht auch gesagt, was dort in Casimir vor sich geht – was immer es nun sein mag –, gehe Sie nicht das Geringste an?«
    »Na, ich denke, davon können Sie ausgehen, Mr Matheson.«
    »Und darf ich auch davon ausgehen, dass Sie uns hier besuchen, weil Sie mit dieser Lageeinschätzung nicht übereinstimmen?«
    »Bevor wir uns hier weiter vorwagen«, sagte Honor leise, »sollten wir beide hier etwas unmissverständlich klarstellen. Ja, ich bin wirklich nicht glücklich mit dem, was Sie mir über die Geschehnisse in Casimir berichtet haben. Und zufälligerweise bin ich auch der Ansicht, wir reden hier von … Aktivitäten, die zu unterbinden Aufgabe der Flotte Ihrer Majestät ist. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich bereit wäre, mit einem einzelnen Zerstörer wutentbrannt in das System hineinzuhetzen, bloß weil jemand behauptet, es gäbe diese Aktivitäten. Und wir reden hier von einem Jemand, den ich nicht kenne und der – ich hoffe, Sie vergeben mir, wenn ich das noch einmal offen ausspreche – mir gegenüber zugegeben hat, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, von der jeder weiß, dass sie eigene Ziele verfolgt, und die in der Vergangenheit nicht gerade viele … sagen wir: Skrupel gezeigt hat. Ich bin hier, um besagten Informationen weiter nachzugehen. Ich will schauen, wohin sie eigentlich führen. Um ganz ehrlich zu sein: wenn diese Aktivitäten dort wirklich in der Größenordnung stattfinden, wie Sie das dargestellt haben, dann glaube ich nicht, dass die Hawkwing über die Mittel verfügt, dort überhaupt etwas auszurichten. Und wenn dem so ist, dann ist das Beste, Ihre Informationen an höhere Stellen weiterzugeben – an höhere manticoranische Stellen, meine ich. Und mir bleibt nur noch zu hoffen, dass Prioritäten, moralische Verantwortung und verfügbare Hardware jene älteren, weiseren Menschen mit deutlich größerer Verfügungsgewalt dazu bewegen werden, etwas zu unternehmen. Wenn sie irgendwann dazu kommen, heißt das.«
    Honor blickte Matheson in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie ging davon aus, dass all die Einschränkungen, die sie eingeflochten hatte, ihm nicht passen würden. Aber sie hatte nicht die Absicht, ihn anzulügen, nicht einmal dadurch, die eine oder andere Tatsache unerwähnt zu lassen.
    Doch zu Honors großer Überraschung wurde Matheson nicht etwa wütend, sondern lächelte sie freundlich an.
    »Sie werden vielleicht nicht damit gerechnet haben, aber ich bin tatsächlich froh, das zu

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