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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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paar Probleme haben dürftest, vor meinen »Verbündeten« zu kapitulieren, wenn du wirklich derjenige bist, für den ich dich halte , dachte sie. Zu schade aber auch!
    » Rapunzel , hier spricht Casimir Station«, sagte der Mann auf dem Bildschirm. »Wir empfangen Ihre Kennung, aber erwartet haben wir Sie nicht. Was verschafft uns das Vergnügen?«
    Honor lächelte in den Aufzeichner ihres Coms. Samson X und Christophe hatten beide mit beachtlichem Nachdruck empfohlen, dass Honor dieses Gespräch führte, und die Argumente der beiden hatten ihr durchaus eingeleuchtet. Die Elektronik der Vergeltung war deutlich weniger ausgefeilt, als Honor das recht gewesen wäre, wenn sie Konterbande befördern würde. Und der Handel mit diesen Gütern konnte durchaus mit dem Tode bestraft werden … aber das hing natürlich sehr davon ab, wer einen solchen Händler aufgriff. Die Geräte der Vergeltung waren nicht in der Lage, Com-Signale vor dem Absenden zu manipulieren. Und jeder, der zu Manpower gehörte, würde jemanden wie Samson oder Christophe augenblicklich erkennen – oder zumindest sofort begreifen, was sie waren.
    Die Elektronik der Hawkwing hingegen war deutlich leistungsfähiger, als man bei einem derart alten Zerstörer gemeinhin erwarten würde. Das lag zum Teil gewiss an den in Manticore üblichen Überholungsgepflogenheiten, zum Teil aber auch daran, dass dieses Schiff eben für den Einsatz in Silesia vorgesehen war. Und dort konnte es oft entscheidend sein, sich als jemand anderes auszugeben, wenn es darum ging, einen potenziellen Piraten bis auf Angriffsreichweite heranzulocken.
    Oder umgekehrt.
    Und selbst wenn es anders wäre , sinnierte ein Teil ihres Hinterkopfs, sind Samson und seine Leute im Augenblick einfach zu aufgedreht. Mir ist egal, wie professionell die vorgehen! Jeder Einzelne von denen hätte doch ernstliche Schwierigkeiten, sich das nicht anmerken zu lassen, wenn sie wirklich mit einer dieser … Gestalten sprechen müssten.
    »Casimir Station«, sagte sie mit ruhiger Stimme, während die Computer der Hawkwing das Bildmaterial manipulierten und Honors manticoranischen Skinsuit in die Uniform des Jessyk Combine verwandelten, »hier spricht die Rapunzel unter dem Kommando von Daniela Magill. Wir wissen, dass Sie uns nicht erwarten, aber wir wurden angewiesen, nicht Caldwell anzusteuern, sondern zu Ihnen zu kommen. Uns wurde gesagt, vor Caldwell würden unsere Leute durch einen Manty-Kreuzer belästigt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir haben noch andere Termine, deswegen hat man uns angewiesen, unsere Fracht bei Ihnen abzuladen. Sie sollen die dann aufbewahren, bis die Mantys sich wieder aus Caldwell zurückziehen, und dann kann jemand anders die Ware ausliefern.«
    Niemand an Bord der Vergeltung oder der Hawkwing wusste, ob es beim Jessyk Combine tatsächlich eine »Captain Daniela Magill« gab, und auch von einem Schiff namens Rapunzel im Fuhrpark von Jessyk war nichts bekannt. Während der Einsatzvorbesprechungen war auch der Gedanke geäußert worden, man könne das Schiff als eines derjenigen ausgeben, die laut den Aussagen des Ballrooms Casimir zumindest hin und wieder ansteuerten. Es hatte auch einiges für diese Vorgehensweise gesprochen – vorausgesetzt, sie könnten sich darauf verlassen, deren Transponder-Kennungen richtig ausgelesen zu haben. Und auch die Emissionssignatur hätte man dann natürlich entsprechend anpassen müssen. Doch diese Idee hatte auch ihre Nachteile. So war es beispielsweise entschieden zu wahrscheinlich, dass irgendjemand auf der Plattform das eine oder andere Besatzungsmitglied kannte und nun auf einem persönlichen Gespräch bestand.
    Deswegen hatte man sich letztendlich dagegen entschieden. Gewiss barg es immer auch Risiken, eine gänzlich neue Kennung zu ersinnen. Andererseits konnte niemand wirklich jeden kennen, der für Jessyk arbeitete, dafür war das Combine einfach zu groß. Abgesehen davon war das Caldwell-System recht weit von Casimir entfernt, also lag es außerhalb des üblichen Einzugsbereiches von Casimir Depot. Zumindest bei Manpower war es üblich, nach Kräften zu verhindern, dass unnötige Informationen in die Datenbanken ihrer Umschlagplätze eingespeist wurden. Auf diese Weise konnte man wenigstens ein gewisses Maß an Schadensbegrenzung betreiben, sollte eine jener Datenbanken in die falschen Hände geraten. Ihnen allen war es wahrscheinlicher erschienen, dass sich das Jessyk Combine, das schon seit so langer Zeit eng mit Manpower

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