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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verwechseln.
    »Mir ist voll und ganz bewusst, dass sich die ursprüngliche Besatzung dieser Plattform, die Sie sich widerrechtlich angeeignet haben, nach wie vor an Bord befindet«, fuhr die mandeläugige Frau auf dem Display kühl fort. »Seien Sie hiermit informiert, dass ich genügend Truppen an Bord der Rapunzel habe, um Ihnen dieses Habitat wieder abzunehmen – notfalls auch, indem ich Ihre Leute erschießen lasse, einen nach dem anderen. Weiterhin möchte ich Sie informieren, dass ich, sollte das notwendig werden, tatsächlich auch in genau dieser Art und Weise vorgehen werde. Und sollte den Unbeteiligten an Bord dieser Plattform auch nur das Geringste zustoßen, dann, das garantiere ich Ihnen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass es reichlich Erschießungen an Bord dieses Habitats geben wird.«
    Sie hielt inne und gestattete ihrem Gesprächspartner, den eisenharten Blick aus ihren achatbraunen Augen auszukosten.
    »Sollten Sie kapitulieren, dann wird man Sie, auch das garantiere ich Ihnen, in Gewahrsam nehmen und dafür sorgen, dass Sie ein faires Gerichtsverfahren erhalten«, fuhr sie dann fort. »Aber das ist auch die einzige Garantie, die ich Ihnen zugestehe. Sie haben fünf Minuten, sich für Ihr weiteres Vorgehen zu entscheiden. Ich persönlich lege Ihnen dringend nahe, ohne weiteren Widerstand zu kapitulieren. Sonst werden Sie das bedauern, das können Sie mir glauben.«
    »Was zur Hölle machen wir denn jetzt?« Watanabe kreischte es fast. Er wirbelte herum und starrte Sokolowska an. »Wir sind im Arsch … im Arsch! Wir haben …«
    »Schnauze!«, fauchte Sokolowska. Er zuckte zusammen, und im gleichen Augenblick packte sie ihn auch schon an seinem Skinsuit und schüttelte ihn unerwartet heftig durch. »Das da draußen ist die gottverdammte Manty -Navy, Sie Idiot!«
    Mit kalkweißem Gesicht leckte sich Watanabe über die Lippen. Das Sternenkönigreich hatte seine Position zum Thema Gensklavenhandel nur allzu deutlich verkündet: Zumindest die Royal Navy machte keinen Unterschied zwischen Sklavenhandel und Piraterie. Das bedeutete, jeden einzelnen Angestellten von Manpower an Bord dieser Plattform erwartete die Todesstrafe … und »faires Gerichtsverfahren« hin oder her, diese Harrington hatte sämtliche Befugnisse, sie alle eigenmächtig zu verurteilen und vor Ort hinrichten zu lassen.
    Das galt für sie alle, aber sollte Manticore auch noch über die genaueren Aktivitäten einer gewissen Edytá Sokolowska und eines gewissen Julian Watanabe informiert sein, dann galt es für sie beide sogar ganz besonders.
    Und dabei war noch überhaupt nicht berücksichtigt, was die Mantys über das Handeln der beiden hier im Casimir-System in Erfahrung bringen würden, sollte auch nur ein einziges der ursprünglichen Besatzungsmitglieder dieser Plattform Gelegenheit haben, offiziell auszusagen.
    »Na und?«, verlangte Watanabe nach einer kurzen, der Überraschung geschuldeten Pause zu wissen. »Dann sind’s eben die verdammten Mantys! Was wollen wir denn unternehmen? Wir haben doch nicht mal mehr Spielzeugpistolen! Und wenn die wirklich ihre Scheißmarines an Bord schicken …«
    »Schnauze!«, fauchte Sokolowska erneut und stieß ihn dann mit angewiderter Miene von sich.
    »Sie – Baker!«, bellte sie einen kalkweißen, völlig erstarrten Signaltechniker an. »Schicken Sie eine unverschlüsselte Nachricht an Gouverneurin Obermeyer. Melden Sie, dass wir von einem manticoranischen Zerstörer angegriffen werden und dass sie diesen Schießhund gefälligst sofort zurückpfeifen soll, wenn sie nicht zusammen mit uns untergehen will!«
    »Aber …«
    Einen Moment lang starrte der Fernmelder seine Vorgesetzte nur an, dann schüttelte er den Kopf wie ein nasser Hund.
    »Aber Beatá befindet sich praktisch genau auf der anderen Seite des Zentralsterns! Ich müsste das Signal über eines der Relais im Asteroidengürtel umleiten. Und wenn ich das unverschlüsselt sende, dann erfährt jeder, der das auffängt, ganz genau, was wir sagen! Und die Signalverzögerung wird mehr als vierzig Minuten betragen – einfache Strecke!«
    »Dann kodieren Sie die verdammte Nachricht!«, grollte Sokolowska.
    »Aber die Verzögerung …«
    »Scheiß auf die gottverdammte Verzögerung!« Wenn ich jetzt eine Waffe hätte , dachte sie boshaft, würde ich den Kerl an Ort und Stelle erschießen . »Schicken … Sie … die … verdammte … Nachricht … ab!«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, ein Wort nach dem

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