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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dem Zielobjekt beachtliche Annäherungsgeschwindigkeiten. Zum anderen müssen die Laserfilamente aus dem Raketen-Modul abgesetzt werden, sie müssen die vorgesehene Position erreichen und sich dann auf das Zielobjekt ausrichten. Dabei wird dieses Zielobjekt angesichts der gewaltigen Entfernungen mikroskopisch klein wirken, und für den Ausrichtungsprozess bleibt den Filamenten nur ein äußerst kurzes Zeitfenster. Bei der Positionierung und der hinreichend raschen Ausrichtung der Filamente wirkten auf Letztere beachtliche Kräfte ein, und die Laser-Submunitionseinheiten des Moduls Typ-73 sind recht lang und relativ dünn. Unter den gegebenen Umständen lassen sich resultierende Vibrationen kaum vermeiden, und die Stabilisierung der Filamente stellt für jeden Ingenieur eine echte Herausforderung dar. Befindet sich das Filament noch in Bewegung oder oszilliert es, während Lagedüsen und Steuerungsgyroskope bereits die Stabilisierung einleiten, kann der Punkt des Auftreffens der Laserstrahlen über beachtliche Distanzen hinweg wandern oder das Zielobjekt sogar zur Gänze verfehlen. Jegliche Konstruktion, bei der das Raketen-Modul seine Laserfilamente erst zu einem späteren Zeitpunkt absetzt oder die Submunition in größerem Maße herumgeschwenkt werden muss, führt zu gesteigerter Vibration, sodass letztendlich die Schadenswirkung des Laserstrahls vermindert wird.
    Wirkungen von Angriffswaffe und Panzerung:
Wie beschädigt eine Waffe ihr Zielobjekt?
    Aus dem Blickwinkel eines Panzerungs-Konstrukteurs betrachtet, lautet die alles entscheidende Frage, wie eine Angriffswaffe ihr Zielobjekt beschädigt. Man könnte eine moderne Waffe für den Raumkampf als Gerät definieren, das gezielt die Materialeigenschaften eines weit entfernten Raumfahrzeugs in einer Art und Weise verändert, die für die Eigentümer besagten Raumfahrzeugs alles andere als wünschenswert ist. Praktisch jede Schiff-Schiff-Waffe beschädigt ihr Zielobjekt, indem sie fokussierte energiereiche elektromagnetische Strahlung (Photonen-Strahlung) darauf lenkt. Derartige Strahlen beschädigen die Systeme eines Raumfahrzeugs, indem sie die Molekularstruktur erwähnter Systeme so weit verändern, dass diese nicht mehr in der gewünschten Weise funktionieren. Liegt die verwendete Strahlung in einem sehr eingeschränkten Wellenlängenbereich, so bezeichnet man sie altertümlich als »Laserstrahlung«. Der Begriff »Laser« war ursprünglich das Akronym für l ight a mplification by s timulated e mission of r adiation (Lichtverstärkung durch induzierte Strahlungsemission). Heutzutage basieren nur noch wenige moderne Strahlenwaffen auf dem Prinzip der »induzierten Strahlungsemission«; dazu gehört auch noch der bombengepumpte Laser. Um zu verstehen, wie derartige Strahlen ihr Zielobjekt beschädigen, ist es erforderlich zu begreifen, wie die individuellen Photonen mit den Atomen des Zielobjektes in Wechselwirkung treten. Selbstverständlich kann dieser Artikel nur einen groben Überblick in dieses weitläufige Forschungsgebiet ermöglichen. Interessierte Leser sollten die Fachliteratur zur Hydrodynamik elektromagnetischer Strahlung einsehen; auf Anfrage stellt der Autor gerne eine Liste ausgezeichneter Werke bereit.
    Effektiv beeinflussen drei Faktoren die Wechselwirkung der Strahlung mit ihrem Zielobjekt: die Wellenlänge der verwendeten Photonen, die durch die Photonen auf das Zielobjekt übertragene Gesamtenergie und die Geschwindigkeit, mit der diese Energie übertragen wird. Beachtet man alle drei Faktoren, so lässt sich vorhersagen, wie tief der Strahl in verschiedene Materialien einzudringen vermag, in welchem Ausmaß das die Molekularstruktur des Zielobjektes verändern wird und welche Art von Stoßwellen in unmittelbarer Folge auftreten werden.
    Zunächst sei die Wellenlänge der verwendeten Photonen betrachtet. Man könnte genauso gut auch die Frequenz oder den Energiegehalt der jeweiligen Photonen begutachten, schließlich sind diese drei Aspekte mathematisch äquivalent, doch Waffenkonstrukteure bedienen sich meist der Wellenlänge. Bei den ersten Energiewaffen wurden Photonen aus dem Ultraviolettbereich verwendet, dem Bereich des sichtbaren Lichtes, dem Infrarotbereich und sogar dem Bereich der Radiowellen. Über die zum heutigen Zeitpunkt beim Raumkampf zu überwindende Entfernung hinweg lassen sich diese relativ langwelligen Strahlungen nicht in hinreichendem Maße bündeln, daher nutzen modernere Waffensysteme Photonen kürzerer Wellenlänge:

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