Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
seinen Schultern ließ erst nach, als die tapferen Männer ihre Pferde den Hügel hinauftrieben, um sich auf dem Gipfel zu versammeln.
Und es war keineswegs irgendein Gipfel.
Diese steile, von Heidekraut überwucherte und von Felsen übersäte Anhöhe kennzeichnete das Ende von Dares Einflussbereich und den Beginn des Territoriums des Schwarzen Hirschen.
Es überraschte Ronan nicht, dass der Himmel dort drüben in Kintail heller und klarer war. Während Ronan zu den Reitern schaute, trat eine blasse Sonne zwischen den Wolken hervor, deren Strahlen das Metall der Rüstungen und Waffen der Männer auffunkeln ließ.
Der Schwarze Hirsch war leicht zu erkennen. Eine auffallende Erscheinung für sich saß er stolz auf seinem Pferd. Seine schwarze Rüstung schimmerte, und der Wind spielte mit seinem langen dunklen Haar. Einer der Männer in seiner Nähe hielt das MacKenzie-Banner hoch, dessen seidene Falten sich in der leichten Brise blähten.
»Die Heiligen lieben ihn.« Froh, dass es so war, richtete Ronan sich auf und entbot seinen Respekt.
Neben ihm hob Torcaill seinen Stab zu einem stummen Gruß.
Duncan erwiderte ihn, indem er seine Hand hob.
Für einen langen und beunruhigenden Moment glaubte Ronan, den durchdringenden Blick des älteren Mannes auf sich zu spüren. Dann wendete der Schwarze Hirsch sein Pferd und gab seinem Trompeter ein Zeichen.
Augenblicklich blies der Mann zum Rückzug.
Der schrille, durchdringende Ton hallte noch von den Bergen wider, als der Standartenträger sein Pferd in Ronans Richtung wendete und das große, vom Wind geschüttelte Banner für einen Moment senkte.
Nach dieser letzten Abschiedsgeste hob Duncan MacKenzie ein weiteres Mal den Arm. Sein prachtvoller Hengst bäumte sich auf und ließ seine Hufe durch die Luft wirbeln, bevor MacKenzie ihn herumriss und seinen Männern nachjagte.
Dann verschwand auch der letzte Reiter hinter dem Kamm des Bergs, und sie waren fort.
Ronan starrte auf die leere Stelle, an der eben noch der Schwarze Hirsch gestanden hatte. »Der Teufel selbst hätte keinen eleganteren Abgang machen können.«
Torcaill zuckte die Schultern und senkte seinen Stab. »Es gibt viele, die ihn einen Teufel nennen.«
Ronan schnaubte nur.
»Die MacKenzies sind bekannt für ihr feuriges Blut und ihren Stil.« Vorsichtig schob Torcaill seinen Stab in eine an seinem Sattel befestigte Scheide. »Allerdings wäre ihr Aufbruch nicht so eindrucksvoll gewesen, wenn sie bei ihnen gewesen wäre.«
Ronan spannte sich an.
Die Worte des Druiden trafen ihn, als hätte man ihm einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.
Sich im Sattel halb zu dem Druiden umdrehend bedachte er diesen mit einem ärgerlichen Blick. »Das sagst du.«
»Und du weißt es.« Die Augen des alten Mannes verengten sich und schienen bis tief in sein Innerstes zu sehen. »Selbst wenn sie das Tal wohlbehalten verlassen hätte, hätte sich nichts geändert. Sie gehört hierher, zu dir.«
Ronan schnaubte und hob abwehrend die Hand.
Falls Gelis MacKenzie zu Glen Dare und ihm gehörte, wäre das Schicksal mehr als ungnädig.
Es wäre grausam.
Ronan schloss für einen Moment die Augen und wünschte, es wäre anders.
Als er sie wieder öffnete, war er gegen den durchdringenden Blick des Druiden gewappnet.
»Wiederhole, was du vorhin gesagt hast, Torcaill«, forderte Ronan den Alten auf.
Er glättete eine Falte seines Plaids, während er mit ausdrucksloser Miene wartete.
Und seinen Kopf von allen Gedanken zu befreien versuchte.
»Ich möchte die Worte noch einmal hören.«
Torcaill wiegte seinen weißhaarigen Kopf. »Du enttäuschst mich, mein Sohn.«
»Tu mir den Gefallen ... bitte.«
»Vielleicht habe ich dir schon mehr gesagt, als ich sollte.«
Ronan lenkte sein Pferd ein wenig näher an das des Druiden und beugte sich vor. »Dann kann es ja nicht schaden, wenn du wiederholst, was ich schon gehört habe.«
Torcaill holte tief Luft. »Als sie dich angefasst hat ... du sagtest, sie hätte ihre Hand an dein Gesicht gelegt und ihre Finger an deine Lippen?«
Ronan nickte.
Dann straffte er die Schultern und zog sein Plaid zurecht. Er verstand nicht, warum der Druide ihn so nachdrücklich befragte.
Und zu seinem Ärger trieb es ihm die Röte ins Gesicht.
Deshalb setzte er eine finstere Miene auf. »Das ist nicht der Teil, den ich meine - wie du sehr wohl weißt!«
»Ahhh ...« Torcaills langer weißer Bart bewegte sich im Wind. »Hast du so schnell vergessen, was ich dir über die Bedeutung
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